0:1 in Niederfischbach – VfB findet kein Rezept gegen die Betonabwehr der Ferfort-Elf

Mit einer 0:1-Niederlage kehrte der VfB von seinem Auswärtsspiel beim SV Niederfischbach heim und kassierte damit am sechsten Spieltag die erste Niederlage der laufenden Saison. Trotz klarer optischer Überlegenheit fand die Mannschaft von Spielertrainer Marco Weller kein Mittel gegen die massierte Deckung der Hausherren. Mit ihrem einzigen Torschuß in der gesamten zweiten Halbzeit schafften die Niederfischbacher den Treffer des Tages und fuhren in einer spielerisch enttäuschenden Partie drei Punkte ein.

Foto: So wie diese Szene lief das ganze Spiel. Getümmel vor dem Niederfischbacher Tor, doch die vielbeinige SV-Abwehr ließ keinen Treffer zu. Hier müht sich Deniz Inan (Nr.7) vergeblich.

Wie gewohnt und wie erwartet hatte Niederfischbachs Trainer Michael Ferfort seinem Team trotz des Heimvorteils eine strikte Defensivtaktik verordnet. Die Gastgeber zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück, überließen dem Gegner zumeist das Mittelfeld und lauerten mit ihrer einzigen Spitze Ruben Balthasar auf Konter. Zunächst schien es, als könne der VfB aus der eindeutigen Verteilung der Spielanteile Kapital schlagen. Schon in der 3.Minute scheiterte Deniz Inan mit einem 20-Meter-Schuß knapp, dann rettete der gute SV-Keeper gegen die frei vor ihm auftauchenden Sherif Rexhaj (17.) und Cem Cakatay (21.).

Mit zunehmender Dauer machten sich jedoch immer mehr Mängel im Wissener Spielaufbau bemerkbar und der Druck ließ nach. Auf der Gegenseite kam der SV kurz vor dem Wechsel zu einer guten Chance, ansonsten waren Wissener Fehlpässe und regelmäßige Fischbacher Befreiungsschläge in die umliegende Botanik Trumpf. Daran änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff durch Schiedsrichter Kolb wenig. Umso überraschender fiel das 1:0 nach rund einer Stunde Spielzeit. Nach einem schnellen Konter über die linke Seite konnte VfB-Torwart Papadopoulos einen Schrägschuß nicht festhalten, so daß ein SV-Stürmer den Ball nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte.

Danach und für die restliche Spielzeit nahm die Partie den Charakter eines Handballspieles an. Alle Feldspieler versammelten sich in der Niederfischbacher Hälfte, zeitweise sogar rund um den Strafraum. Sollte jemals der Begriff „Die Räume eng machen“ seine Berechtigung gehabt haben, dann in dieser Phase. Außer zwei gut parierten Freistößen des nun in den Angriff gewechselten Marco Weller, etlichen Eckbällen und einer scharfen Hereingabe von Simon Ebach, die im Torraum keinen Abnehmer fand, sprangen aber keine nennenswerten Ausgleichschancen heraus. Fast hätte ein Eigentor für das 1:1 gesorgt, doch der Torwart konnte den von einem Abwehrbein abgefälschten Ball gerade noch vor der Linie stoppen.

Fazit: Wer aus 80% Ballbesitz über 90 Minuten nur eine Handvoll Torszenen macht, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen nach Hause fährt und der Gegner mit seiner 10-0-1-Taktik und konsequenter Abwehrarbeit alles richtig gemacht hat. Da die Konkurrenz im Vorderfeld der Kreisliga A geschlossen Siege einfuhr, darf es in den kommenden Spielen keine weiteren Schlappen geben, wenn der Kontakt zur Spitze nicht verloren gehen soll.

Die VfB-Aufstellung in Niederfischbach: Filippos Papadopoulos, Jan Conrads, Marco Weller, Simon Ebach, Osman Kuvvet, Stephan Heß, Christian Nöller, Tomasz Gawenda (Dennis Ferfort), Cem Cakatay (Henry Acquah) Deniz Inan, Sherif Rexhaj.