0:2-Heimschlappe – Zwei späte Gegentore bringen den Knockout gegen die SG Weitefeld

Gegen die SG Weitefeld bestritt der VfB Wissen sein erstes Heimspiel auf dem eigenen Rasen seit über fünf Monaten, und es gab die erste Niederlage nach einer ungeschlagenen Serie von zuvor fünf Siegen und zwei Unentschieden. Zwei Gegentore in der Schlußviertelstunde brachten vor (nur) 160 Zuschauern den KO. Gerade in dieser Phase war dem VfB-Team der Kräfteverschleiß aus den vorangegangenen beiden englischen Wochen anzumerken. Vor allem das laufintensive Pokalspiel gegen Koblenz am Mittwoch dürfte Körner gekostet haben, die gegen Weitefeld am Ende fehlten. Zudem fehlten neben den bekannten Ausfällen am Samstag auch noch Dennis Ferfort und Hüseyin Samurkas, der vier der fünf Treffer seit der Winterpause erzielt hatte und dessen Ausfall nicht zu kompensieren war.

Dabei hatte die erste Halbzeit noch ganz passabel angefangen. Die umgestellte Heimelf erspielte sich gegen weitgehend passive Gäste trotz mancher Defizite im Spielaufbau eine optische Überlegenheit. Bei den Großchancen von Toni Foniq und Till Niedergesäß lag die Führung in der Luft. Erst kurz vor der Halbzeit musste Philipp Klappert erstmals eingreifen und tat es gewohnt souverän. Nach der Pause ging der VfB-Chancenreigen weiter, doch Effizienz im Abschluss hat unsere Mannschaft in dieser Saison nur selten ausgezeichnet. Und als der Ball nach einem Abstaubertor von Kapitän Mario Weitershagen endlich im Netz landete, hatte Schiedsricher Julian Jung den Schützen (höchst umstritten) im Abseits gesehen. Nach knapp 70 Minuten musste Till Niedergesäß verletzungsbedingt das Feld verlassen.

Je länger das Spiel dauerte, umso mehr Räume boten sich den Weitefeldern für ihre Konter. Schon bevor Mario Weisang nach 77 Minuten einen der schnellen Angriffe zum 0:1 abschloss, hätte es im Wissener Kasten klingeln können, doch Philipp Klappert rettete mehrfach. Nun musste die Mannschaft von Trainer Walter Reitz aufmachen und kassierte so kurz vor dem Abpfiff noch das 0:2. Beiden Gegentreffern gingen schwere VfB-Fehlpässe im Spielaufbau voraus. Die Aufstellung: Philipp Klappert – Lukas Becher, Till Niedergesäß (68. Simon Ebach), Mario Weitershagen, Lucas Brenner – Christian Krämer (80. Steven Winzenburg), Tunahan Durmus – Maik Schnell, Cem Cakatay, Felix Bably – Fation Foniq (66. Max Ebach).

Trotz der Niederlage behauptete der VfB den 2.Tabellenplatz, da mit Montabaur und Emmerichenhain auch die Verfolger jeweils zwei Punkte liegen ließen. Spitzenreiter Wirges gewann gegen Müschenbach mit 4:2 und hat nun (bei zwei Spielen mehr) schon neun Punkte Vorsprung. Zeit zum Verschnaufen gibt es nicht, denn durch die beiden Nachholspiele stehen gleich zwei weitere englische Wochen an, die mit dem Heimspiel gegen den TuS Burgschwalbach am kommenden Mittwoch um 20:00 Uhr eingeläutet werden. Das Schlußlicht hat sich noch nicht aufgegeben und ließ am Wochenende mit einem 2:1-Auswärtssieg in Elbert aufhorchen. Ein VfB-Sieg ist trotz der schwierigen personellen Lage und des Kräfteverschleißes dennoch Pflicht, um den Abstand zu Wirges wieder zu verkürzen.

Ob Hoffnung besteht, einige der Verletzten bald wieder einsetzen zu können, ist fraglich. Alexander Rosin und Philipp Bedranowsky sind wieder im Lauftraining, bei Florian Jaeger wird’s noch dauern und ein Einfliegen von Torben Wäschenbach aus Kanada ist vorerst nicht geplant. Erfreulich war am Sonntag immerhin das Pflichtspieldebüt des 18-jährigen Angreifers Steven Winzenburg, der schon in der zweiten Mannschaft auf sich aufmerksam gemacht hatte. Wie auch Alexander Müller, der gegen Weitefeld ebenfalls zum Kader gehörte, dürften die Talente aus der A-Jugend eine echte Option für die neue Saison sein.

Foto: Torwart Philipp Klappert (links) und Mario Weitershagen gehörten gegen Weitefeld wie üblich zu den Leistungsträgern.