1:2 – Steigerung nach der Pause reicht nicht zum Punktgewinn in Salmrohr

Mit leeren Händen kehrte die Rheinlandliga-Mannschaft des VfB Wissen vom Auswärtsspiel beim FSV Salmrohr zurück. Nach einem 0:2-Pausenrückstand reichte die überlegen geführte zweite Halbzeit nicht, um die Partie noch zu drehen. Den unerfreulichen Tag im Salmtal rundeten die Verletzungen von Jakov Jancek und Julian Wienold ab, die beide schon zur Pause zum Ausscheiden zwangen.

Das Spiel wurde sicher geleitet von Schiedsrichter Marlon Manderfeld.
Trainer Thomas Kahler liess  sein Team in Salmrohr vor nur rund 100 Zuschauern in 4-4-2-Formation starten. In einer zerfahrenen und wenig ansehnlichen Anfangsphase hatten die Hausherren optische Vorteile, ohne zu Chancen zu kommen. Etliche VfB-Akteure hatten auf dem seifigen Boden Standprobleme, und so führte auch ein Ausrutscher in der Wissener Abwehr zum 1:0 nach 27 Minuten.
Tom Pirsljin im Zweikampf mit Nicholas Kentry Modeste.
Auf der Gegenseite hatten Jacov Jancek mit einem Schuss von der Strafraumgrenze und Til Cordes die besten Gelegenheiten. Tils Volleyschuss aus kurzer Distanz lenkte der FSV-Keeper an den Aussenpfosten. Auch beim 2:0 (40.) leistete die Wissener Abwehr dann großzügig Schützenhilfe, als eine zu kurze Kopfballabwehr beim Gegner landete und der anschliessende Volleyschuss im rechten Eck einschlug.
Die erste Halbzeit bot viele Zweikämpfe im Mittelfeld und wenig Spielfluß.
Damit waren die Vorzeichen für die zweite Halbzeit gesetzt, in der der VfB auf Dreierkette umstellte. Tatsächlich gelang es der Elf in Blau nun, Druck aufzubauen und die Hausherren in die eigene Hälfte zu drängen. Deshalb kam der Anschlusstreffer, den der eingewechselte Lukas Becher nach 58 Minuten per Flachschuss erzielte, nicht überraschend.
Til Cordes (links) gegen Salmrohrs Kapitän Lucas Abend.
Noch klarer wurde die Überlegenheit, als die Salmrohrer Mitte der zweiten Halbzeit nach einer Reihe von Verwarnungen durch eine gelb-rote Karte in Unterzahl gerieten. Der FSV beschränkte sich nun nur noch auf Konter gegen die zwangsläufig gelockerte VfB-Abwehr, hatte aber keine einzige Torchance mehr, da die meisten Befreiungsschläge im Seitenaus landeten.
Armando Grau (am Ball) blieb diesmal ein Treffer versagt.
Der Ausgleich fiel aber nicht mehr, auch die zahlreichen Wissener Ecken und Freistossflanken sorgten zwar für allerhand Getümmel vor dem Tor, brachten aber nichts Zählbares ein. Am Ende reichte den Hausherren grosser Einsatz und Effizienz im Abschluss, um in einem Spiel auf überschaubaren Niveau zu drei Punkten zu kommen.
Für Julian Wienold (Nr.27) war nach 45 Minuten verletzungsbedingt Schluß.
Trainer Thomas Kahler zum Spiel: “Was die Mannschaft sich heute vorwerfen lassen muß, ist die falsche Wahl des Schuhwerks. Wir waren nicht so präsent in den Zweikämpfen wie sonst üblich. Dann sind wir durch zwei persönliche Fehler in Rückstand geraten, was dem Spielverlauf entsprach, weil Salmrohr es besser gemacht hat. In der zweiten Halbzeit hat man dann meiner Mannschaft schon angemerkt, dass wir das Herz am rechten Fleck haben. Wir haben alles probiert, das Spiel umzubiegen, aber es hat nicht gereicht.”
Julian Wienold gegen Salmrohrs Louis Thul.
So beurteilte Salmrohrs Trainer Meeth die 90: “Ich habe in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Das die zweite Halbzeit dann nicht mehr gut war, haben wir oft in unseren Spielen. Wir hatten sehr viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Als wir nur noch zu zehnt waren, haben wir es leidenschaftlich verteidigt. Es war dann Druck von Wissen da und viele Standards, aber die hundertprozentigen Chancen zum Ausgleich habe ich nicht gesehen. Ich bin zufrieden.”
FSV-Keeper Philipp Basquit (hier gegen Armando Grau) hatte in der zweiten Halbzeit deutlich mehr zu tun.
Fazit: Der Schwung aus der Anfangsphase der Saison ist dahin. Aus den ersten neun Spielen holte der VfB acht Siege und kassierte nur eine Niederlage. Seither gab es nur noch einen weiteren Dreier, aber zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Die Gesamtbilanz (9-2-4) ist nach wie vor gut, ebenso der 3.Tabellenplatz, die aktuelle Tendenz ist es nicht. Die erste Gelegenheit, sich gegen den Trend zu stemmen, gibt es am kommenden Wochenende, wenn die SG Ellscheid ins Dr.Grosse-Siegstadion kommt.
In der Schlußphase versuchte es der VfB mit hohen Hereingaben.
Die VfB-Aufstellung in Salmrohr: Philipp Klappert, Mario Weitershagen, Max Krauss, Tom Pirsljin, Julian Wienold (46. Luca Gross), Philipp Weber (65. Emre Bayram), Nicklas Fuchs (69. Tim Leidig), Jakov Jancek (46. Lukas Becher), Felix Arndt, Armando Grau, Til Cordes.