4:4 in Weyerbusch kostet die Tabellenführung

Mit dem SSV Weyerbusch erwies sich wieder einmal eine Mannschaft aus dem hinteren Tabellenbereich als Stolperstein für den VfB Wissen. Nach den Unentschieden in Derschen (3:3), Lautzert (3:3) und Bitzen (1:1) gab es beim 4:4 auf dem Weyerbuscher Kunstrasen sogar vier Gegentore. Das dritte Remis in Serie kostete gleichzeitig auch die Tabellenführung, die nach einem 3:1 in Herschbach nun Niederfischbach einnimmt.

Aus eigener Kraft sind Meisterschaft und Aufstieg nun nicht mehr zu schaffen. Das VfB-Team muß nun auf einen Ausrutscher der Niederfischbacher in den sechs noch ausstehenden Spielen hoffen und gleichzeitig weitere Punktverluste vermeiden. Dazu ist gegenüber der ernüchternden Vorstellung vom Sonntag eine deutliche Leistungssteigerung nötig. Am Gründonnerstag kommt die Spvgg Lautzert ins Dr.Grosse-Siegstadion, danach geht es zur SG Herschbach.

Foto: Matthias Höck traf in der 90.Minute per Kopf zum 4:3, aber zum Sieg reichte es dennoch nicht.

In Weyerbusch waren die ersten Minuten bezeichnend fürs gesamte Spiel: Zweimal schlugen die Hausherren den Ball weit nach vorn, zweimal endeten die Abwehrversuche mit Querschlägern, zweimal zappelte der Ball zum 1:0 (4.) und 2:0 (7.) im Netz. Prompt gelang Marco Weller mit einem Flachschuß von der Strafraumgrenze das 2:1-Anschlußtor (10.). Anschließend sahen die Zuschauer drückende Wissener Überlegenheit und ausreichend Chancen, das Ergebnis schon bis zur Pause zu drehen. Heraus sprang nach desaströser Chancenverwertung nur der 2:2-Ausgleich, den nach 41 Minuten erneut Marco Weller per Freistoß erzielte.

Nach dem Wiederanpfiff setzte sich der Sturmlauf fort, wobei zahlreiche Stockfehler und Fehlpässe zu oft den Spielaufbau störten. Torjäger Deniz Inan hatte einige gute Gelegenheiten, seine Trefferbilanz weiter auszubauen, ging aber diesmal leer aus. So war es erneut ein Freistoß von Spielertrainer Marco Weller, der für die überfällige 3:2-Führung sorgte (73.). Wer nun gedacht hatte, das Spiel sei angesichts der bis dahin klaren Kräfteverhältnisse gelaufen, sah sich getäuscht. Weyerbusch kam nach 77 Minuten nicht nur zum 3:3-Ausgleich, sondern hätte bei einem Schuß an den Innenpfosten sogar in Führung gehen können.

Auf der Gegenseite traf Jeremy Speicher kurz darauf nur die Latte. In dieser Phase wurde das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem Freunde der konsequenten Defensive nicht unbedingt auf ihre Kosten kamen. In der letzten Spielminute setzte Marco Weller einen Freistoß aus 18 Metern an die Lattenunterkante, den zurückprallenden Ball köpfte Matthias Höck zum vermeintlichen 4:3-Siegtreffer ins Netz. Nach dem anschließenden Mittelanstoß schlug Weyerbusch das Leder lang nach vorne, zwei haarsträubende Klärungsversuche brachten wie so oft an diesem Tag keine Klärung, sondern einen Weyerbuscher Stürmer frei vorm VfB-Tor in Ballbesitz, der gar nicht anders konnte, als zum 4:4-Endstand einzuschieben.

Fazit: Zum wiederholten Mal gelang es der VfB-Elf nicht, eine eindeutige Feldüberlegenheit in einen Sieg zu verwandeln. Der Mangel an Souveränität in den Partien gegen spielerisch deutlich unterlegene Teams zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Die Statistik lügt nicht: Nur 3 der bisherigen 10 Auswärtsspiele wurden gewonnen, dabei gab es im Durchschnitt auf fremdem Platz genau 2 Gegentore. Ab sofort gibt es nur noch Endspiele …

Die Aufstellung in Weyerbusch: Ioannis Stavropulos, Marco Weller, Matthias Höck, Jan Conrads, Stephan Heß, Daniel Schmidt, Osman Kuvvet, Jeremy Speicher, Nima Kalantari, Tomasz Gawenda, Deniz Inan.