5:1 gegen Metternich: Traumstart für die VfB-Fußballer in der Rheinlandliga

Wenn es nach den ersten 500 Sekunden einer Saison 3:0 für die eigenen Farben steht, darf man wohl von einem Traumstart sprechen. Genau dieser gelang unserer Rheinlandliga-Mannschaft in ihrem ersten Saisonspiel gegen den FC Germania Metternich. Nach 22 Minuten gab es sogar ein viertes Tor, und am Ende hatte das Team von Trainer Thomas Kahler mit dem 5:1 auf eigenem Platz den ersten Dreier eingefahren. Damit gelang nach den Fehlstarts in den beiden vorausgegangenen Spielzeiten (0:1 in Malberg 2019, 0:1 gegen Mehring letztes Jahr) ein Auftakt nach Maß.

Die einzige Richtung in der Anfangsphase: Lukas Becher auf dem Weg zum Gästetor.

In der Startaufstellung fehlten neben den derzeit verletzten Eren Cifci und Yannik Tsannang mit Justus Stühn, Emre Bayram sowie den später eingewechselten Till Niedergesäß und Steven Winzenburg vier Stammkräfte. Trotzdem dauerte es keine 150 Sekunden, ehe der am Fünfmetereck völlig frei stehende Elvin Trcic zum 1:0 (2.) traf. Dann kamen die Minuten der Abwehrspieler: Mit fast identischen Kopfballtoren nach zwei perfekten Eckbällen von Tim Leidig sorgten Tom Pirsljin (2:0 / 5.) und Paul Christian (3:0 / 9.) schon früh für die Vorentscheidung. Und die Metternicher Defensive stand auch weiterhin neben sich: Elvin Trcic hatte nach 13 Minuten den Gästekeeper schon umspielt, setzte den Ball aber, leicht ins Straucheln geraten, über das leere Tor.

Die drei Beteiligten beim 4:0: Max Ebach wurde elfmeterreif gefoult, Schiedsrichter Fasoulas lässt Vorteil gelten und Felix Arndt schießt ein.

Dennoch brauchten die 225 Zuschauer nicht lange auf den nächsten Einschlag zu warten: Lukas Becher schickte Max Ebach, der im Strafraum vom Metternicher Torwart zu Fall gebracht wurde. Da Felix Arndt den weiterrollenden Ball aus 11 Metern anschließend ins verwaiste Netz einschob, hatte sich die Anwendung der Vorteilsregel durch den ausgezeichneten Schiedsrichter Athanasios Fasoulas aus VfB-Sicht gelohnt: 4:0 nach 22 Minuten. So war das Spiel vor der ersten der beiden Trinkpausen schon entschieden, auch wenn Philipp Brittner für die Gäste noch vor der Halbzeit der 4:1-Anschlußtreffer (34.) gelang und kurz darauf eine zweite Metternicher Chance zu verzeichnen war.

Simon Ebach (links) und Felix Arndt.

Nach Wiederanpfiff bemühten sich die bis dahin völlig desolaten Metternicher redlich um eine weitere Resultatsverbesserung und erspielten sich auch eine optische Überlegenheit. Die besseren Chancen hatte aber weiter der VfB, der allerdings nun seine Konter nicht mehr optimal zu nutzen verstand. Kaum hatte Trainer Tommy Kahler von Dreier- auf Viererkette umgestellt, handelte sich der erneut kaum zu haltende Felix Arndt innerhalb von zwei Minuten wegen eines Foulspiels im Mittelfeld und Ballwegschlagens die gelb-rote Karte ein (70.) und wird nun kommende Woche zuschauen müssen. Kommentar des Trainers: „Das passiert Dir einmal im Leben – und dann nie wieder !“.

Der VIP-Bereich im Dr.Grosse-Siegstadion.

In Gefahr geriet der Sieg aber auch in Unterzahl nicht mehr. Spätestens als Philipp Klappert in einer 1:1-Situation mit einer glänzenden Parade das 4:2 verhinderte, waren alle Restzweifel beseitigt. Julian Wienold, der während der Woche wegen eines Infektes nicht hatte trainieren können, setzte mit einem schönen Solo über links und dem anschließenden Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck noch einen drauf. Das 5:1 (82.) war dann auch der Endstand, und die Wissener Fans sparten beim Schlußpfiff wie schon zur Halbzeit nicht mit Applaus.

Das 5:1 durch Julian Wienold.

Fazit: Die guten Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigten sich in jeder Hinsicht. Nicht nur die Höhe des Sieges, sondern auch die Art seines Zustandekommens waren aller Ehren wert. Nun gilt es, in den beiden folgenden Auswärtsspielen bei der Spvgg Andernach am kommenden Sonntag und in Montabaur am 27.8. den bärenstarken Auftakt zu bestätigen, ehe am ersten September-Wochenende gegen die SG Neitersen das erste Derby der noch jungen Saison ansteht.

Fünf Mal gab es am Sonntag Grund zum Jubeln. Hier Julian Wienold und Tim Leidig.

Die VfB-Aufstellung: Philipp Klappert, Tom Pirsljin, Mario Weitershagen, Paul Christian (60. Till Niedergesäß), Simon Ebach (60. Philipp Weber), Julian Wienold, Lukas Becher, Tim Leidig (84. Tom Greb), Felix Arndt, Elvin Tricic und Max Ebach (65. Steven Winzenburg). Übrigens: Acht der fünfzehn am Sonntag eingesetzten Spieler sind Jahrgang 2000 oder jünger, neun waren schon in der Jugend für den VfB Wissen am Ball – auch das ist eine Bilanz, die ganz unabhängig von einzelnen Spielergebnissen Anlass zur Freude gibt. Die erkennbare Qualität in der Breite des Kaders wird in der langen Saison noch sehr wichtig sein.

Den goldenen Sonntag für den VfB machte die zweite Mannschaft perfekt, die nach dem 7:2-Pokalerfolg vor einer Woche auch in ihrem Auftaktspiel in der Kreisliga B2 überzeugte und klar mit 3:0 gegen die SG Niederhausen gewann. Bericht und Bilder folgen.

(c) Fotos: Annika Schwan