
Trotz der Spielausfälle vor Weihnachten hat die Fußball-Bezirksliga Ost inzwischen mehr als die Hälfte der Saison hinter sich gebracht. Bis mindestens Ende Februar, witterungsbedingt vielleicht auch darüber hinaus ruht nun der Ball. Die lange Winterpause bietet Gelegenheit, einen Blick zurück auf das bisherige Geschehen zu werfen.
Ginge es nur nach der Fairnesswertung und der Zuschauerstatistik (siehe Bild links), könnte man aus Sicht des VfB Wissen ein ausgesprochen poitives Fazit ziehen, denn in beiden Kategorien landet unsere Mannschaft wie schon in der letzten Saison auf Spitzenplätzen. Leider wird am Ende aber nach Toren und Punkten abgerechnet, und da bietet sich das gleiche Bild wie in den beiden Vorjahren: Nach Rang 5 in der Abschlußtabelle vor zwei Jahren und Rang 6 in der vergangenen Runde steht auch diesmal wieder der fünfte Platz zu Buche. Und leider ist erneut der Abstand zur Spitze schon zur Saisonhalbzeit mit 10 Punkten beträchtlich. Die Tabellenlage lässt allenfalls noch Hoffnungen auf eine Verbesserung der Platzierung, aber keine realistische Perspektive auf ein Eingreifen im Aufstiegsrennen mehr zu.
Woran hat es gelegen ?
Man könnte es sich einfach machen und auf die vielen verletzungsbedingten Ausfälle während der Hinrunde verweisen. Tatsächlich waren nach einer ganzen Serie schwerer Blessuren permanente Umstellungen nötig, zeitweise fiel der komplette Angriff aus. Trotzdem sollte man die Gründe auch und vor allem in den Leistungen der Reder-Elf suchen. 8 Siege, 4 Unentschieden und 4 Niederlagen sind keine Bilanz, mit der man an der Spitze steht. Und wenn man bedenkt, daß alle acht Erfolge ausnahmslos gegen Teams auf den Plätzen 9 bis 15 erzielt wurden, wird das Problem erkennbar.
Denn umgekehrt gab es in den acht Spielen gegen die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte keinen einzigen Dreier. Die mageren vier Punkte aus diesen direkten Duellen mit der vemeintlichen Konkurrenz im Aufstiegsrennen wird garniert durch ein ernüchterndes Torverhältnis von 7:20, zu dem nicht nur das blamable 1:8 in Ellingen beitrug. Auch wenn bei einigen Spielen (Linz, Weitefeld, Hundsangen) allerhand Pech im Spiel war und die Gastspiele bei den Topteams aus Niederroßbach und Montabaur erst durch Gegentore in den Schlußminuten verloren gingen, sind die Zahlen eindeutig: Für mehr hat es einfach nicht gereicht.
Positiv bleibt wie zuvor erwähnt der Rückhalt bei den Fans. Da im Frühjahr die Heimspiele gegen drei der vier führenden Vereine anstehen und auch das traditionell zugkräftige Duell gegen die SG Ellingen noch wartet, darf man zuversichtlich sein, daß der Spitzenplatz in der Zuschauerwertung auch in diesem Spieljahr wieder behauptet werden kann. Diese Heimspiele werden auch Gelegenheit geben, den Tabellenplatz noch zu verbessern. Rang 3 ist durchaus noch in Reichweite.
Auch in der Karten-Statistik steht der VfB Wissen hinter der SG Hundsangen und vor dem Lokalrivalen VfL Hamm auf Platz 2. Aufsteiger Birlenbach hat in dieser Wertung mit sage und schreibe 53 Verwarnungen und 7 Platzverweisen nicht nachweisen können, daß er in Sachen Fairness eine Bereicherung für die Liga ist. VfB-Akteur Sebastian Zimmermann kann nach seiner schweren Schulterverletzung aus dem Spiel gegen Birlenbach ein Lied davon singen.
Schließlich sollte auch der aktuelle Trend nicht unerwähnt bleiben, denn immerhin blieb die VfB-Mannschaft in den letzten sechs Spielen vor der Winterpause ungeschlagen, reihte zuletzt sogar vier Siege aneinander und überzeugte (z.B. beim 7:2 gegen Nauort oder beim 3:0 in Westerburg) auch spielerisch. Hoffen wir, daß damit die Richtung für die Restsaison vorgegeben ist.