
Auch im Heimspiel gegen den Oberliga-Absteiger SG Mülheim-Kärlich setzte die Rheinlandliga-Mannschaft des VfB Wissen ihre erfolgreiche Serie fort. Zum vierten Mal hintereinander blieb das Team von Trainer Dirk Spornhauer ohne Gegentor, glich seine Bilanz mit dem sechsten Saisonsieg aus und verbesserte sich vorerst auf den achten Tabellenplatz. Die Gäste waren mit dem 2:0-Endstand angesichts des unerwartet klaren Chancenverhältnisses bestens bedient.
Der Hartplatz im Dr.Grosse-Siegstadion war trotz der Regenfälle während des Tages recht gut bespielbar und blieb es auch, als nach der Pause ein Wolkenbruch niederging. Trotz der äußeren Umstände sahen die Zuschauer von Beginn an eine schnelle und intensiv geführte Partie mit hohem läuferischen Einsatz auf beiden Seiten. Die Mülheimer zeigten mit schnellen Ballstafetten durchaus ihre spielerische Klasse, blieben an diesem Abend gegen eine starke VfB-Defensive aber jeden Beweis ihrer angesichts von 42 Saisontoren unbestrittenen Torgefährlichkeit schuldig.
Luca Kirschbaum am Ball (-c-) Foto: balu
Chancen gab es bis zur Pause daher nur für den VfB, und die hatten es in sich: Armando Grau machte mit einem Volleyschuß aus acht Metern den Anfang (11.), kurz darauf traf Luca Kirschbaum nach einem Solo über die linke Seite den Außenpfosten. Der Führung am nächsten aber kam nach zwei perfekt vorgetragenen Angriffen Steven Winzenburg, der zweimal in halbrechter Position frei vor Gästekeeper Michael Wall auftauchte, seine Schüsse aber zu hoch ansetzte.
Tim Leidig (links) und Justin Kirschbaum (-c-) Foto: balu
So wie die erste Halbzeit endete, so begann die zweite. Schon beim ersten Wissener Angriff nach dem Seitenwechsel (47.) traf Til Cordes mit seinem Linksschuss von der Strafraumgrenze den Innenpfosten, von wo der Ball in die Arme des Torwarts zurücksprang. Dann aber war es soweit und Armando Grau gelang nach 49 Minuten das überfällige 1:0. Einen weiten Abschlag von Philipp Klappert im VfB-Tor konnte die SG-Abwehr nicht klären, Armando nutzte die Gunst des Augenblicks und schob clever zum 1:0 ins rechte Toreck ein.
Hartplatz-Romantik pur: Nach der Halbzeit kam der Wolkenbruch.
Bevor Luca Kirschbaum nach genau einer Stunde das 2:0 erzielte, hätten schon Til Cordes und er selbst die Führung ausbauen können. Auch dem zweiten VfB-Treffer wanderte der Ball von Philipp Klappert über Til Cordes und Tim Leidig zu Armando Grau, der zum Solo ansetzte, noch einen Verteidiger austanzte und das Leder mit perfektem Timing auf den mitgelaufenen Luca Kirschbaum querlegte, der am langen Pfosten aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte.
Tim Leidig und Armando Grau (rechts). -c- Foto: hwl
Wer danach mit einer halben Stunde Dauerdrucks gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Zwar hatte der Tabellenfünfte nun mehr Spielanteile, kam aber weiterhin nicht zu klaren Chancen. Im Gegenteil: Statt des Anschlußtreffers lag gegen die hoch stehende Mülheimer Defensive eher der dritte Wissener Torerfolg in der Luft. Ihre beste Gelegenheit des gesamten Spiels hatten die Gäste erst in der Nachspielzeit, als ein Schuss aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbeistrich.
Justin Kirschbaum (vorne) und Philipp Weber. -c- Foto: balu
Fazit: Was die VfB-Fans am Donnerstagabend sahen, zählte zum Besten, was ihre Mannschaft in dieser Saison bisher bot. Neben der Bissigkeit in den Zweikämpfen fiel vor allem auf, dass das Team versuchte, trotz der Platzverhältnisse spielerische Lösungen zu finden. Leider waren angesichts der widrigen Umstände nur gut 100 Zuschauer Zeuge des aus Wissener Sicht sehenswerten Spiels. Nach 10 Punkten aus den jüngsten vier Spielen darf der VfB in gut einer Woche nun auch mit Selbstbewußtsein zum Spitzenteam nach Ehrang fahren, während für die Mülheim-Kärlicher die Spitze allmählich außer Reichweite gerät.
Szene aus der ersten Halbzeit. -c- Foto: hwl
Die Bewertung des Spiels von Trainer Dirk Spornhauer: „Es war schon in der ersten Halbzeit ein ordentliches Fußballspiel für diese Verhältnisse auf dem Aschenplatz. Wir haben die Zweikämpfe gut angenommen und hinten gar nichts zugelassen. Ich kann mich an keine einzige Mülheimer Chance erinnern. Wir haben aber nicht nur stark verteidigt, sondern auch selbst einige gute Gelegenheiten herausgespielt, deshalb habe ich uns schon vor der Pause klar im Vorteil gesehen.
Paul Christian (rechts) hatte das 3:0 auf dem Fuß. -c- Foto: hwl
In der zweiten Halbzeit haben wir es dann noch einen Tick mehr gewollt. Bei dem starken Regen sind wir mit den Platzverhältnissen einfach besser zurecht gekommen als der Gegner und hatten wieder ein deutliches Chancenplus. Klappo hat heute mit seinen langen Bällen gleich zwei Tore vorbereitet. Wir haben es richtig gut gemacht, das war ein prima Spiel von uns ! Und das es gegen eine so starke Offensive wieder zu Null ausging, ist überragend. Wir können jetzt ganz in Ruhe Karneval feiern.“
Das Gespann mit Schiedsrichter Jan Bernstädt und seinen Assistenten Alexander Müller (links) und Coshido Thelen agierte souverän und hatte die Partie sicher im Griff.
Die VfB-Aufstellung gegen Mülheim-Kärlich: Philipp Klappert, Mario Weitershagen, Paul Christian, Max Krauß, Philipp Weber, Tim Leidig, Justin Kirschbaum, Steven Winzenburg, Luca Kirschbaum (85. Alexander Mildenberger) , Til Cordes (84. Marvin Heuser), Armando Grau (90. Pascal Freudenberg). Zuschauer: 110.
© Fotos: PS / balu / hwl. Bilder in der Galerie (balu) für höhere Auflösung und zum Vergrößern bitte anklicken.