
Schon in den frühen Fünfzigern gab es eine VfB-Vereinszeitung, die in erstaunlichem Seitenumfang und mit recht hohen Auflagen über das sportliche Geschehen informierte. Das Heft kostete 10 Pfennig und wurde den Lesern durch jugendliche Mitglieder zugestellt. Es kam mehr oder weniger regelmäßig alle zwei bis drei Monate heraus und bestand zwischen 1950 und 1954. Dann schlief die Sache ein, und die Chronik verzeichnet bis in die siebziger Jahre, von zwei Festschriften abgesehen, keine schriftlichen Publikationen des VfB Wissen.
Dann gab es einen eher halbherzigen Versuch, die Sache wiederzubeleben, doch mehr als ein paar unregelmäßig produzierte Faltblätter zu einzelnen Heimspielen kam nicht dabei heraus. Als umso langlebiger erwies sich dann der dritte Anlauf, dem wir das heutige 500. Jubiläum unserer Stadionzeitung verdanken. Als das Los unserer Mannschaft im DFB-Pokal der Saison 1982/83 den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach bescherte, entschlossen sich die Verantwortlichen, den Stadionbesuchern erstmals den „VfB-Kurier“ zu präsentieren. Beteiligt an der Umsetzung waren neben dem damaligen Fußball-Abteilungsleiter und späteren Vorsitzenden Rolf Brückner vor allem Sepp Becker und Gerhard Demmer. Am 28.August 1982 erschien der erste Kurier, dem bis heute genau 499 weitere folgen sollten. In 35 Jahren gab es nur ein einziges Heimspiel, zu dem kein Heft erschien – wer hätte das beim Start gedacht ?
Ausgabe 1 war zwar nur vier Seiten stark, hatte aber mit 5.000 eine spektakuläre Auflage. Diese Stückzahl wurde bisher nie mehr erreicht, aber dafür stieg die Seitenzahl rasch an. Schon die Nr.2, anläßlich eines Verbandsliga-Matches gegen den FC Metternich, kam auf 16 Seiten. Zu Oberliga-Zeiten wuchs der Umfang schnell auf 40, dann sogar auf bis zu 56 Seiten.
Einen erheblichen Beitrag dazu leisteten die vielen Inserenten, die bereits ab der Premieren-Saison in großer Zahl ihre Anzeigen schalteten. Sie sicherten damit nicht nur die Herausgabe, sondern leisten darüber hinaus bis zum heutigen Tag auch einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Sportbetriebs im VfB Wissen. Viele der Sponsoren sind schon seit Jahrzehnten dabei, einige (Petz Gmbh, Bürohaus Hoffmann, Autohaus Brockamp und die Sparkasse) sogar von Beginn an. Im Heft, das heute vorliegt, sind es genau 50 Anzeigenkunden. Vielen Dank an alle Firmen, die in den letzten 35 Jahren dabei waren – und an alle, die sich alljährlich in der Akquise der Anzeigen engagierten !
Um die nun fast dreieinhalb Jahrzehnte zu überstehen, waren aber auch viele Helfer und natürlich zuverlässige Druckdienstleister nötig. Bis zum Jahr 1998 und nun schon wieder seit 2014 haben wir in der Firma druckmüller in Roth einen großzügigen Partner, der dem VfB in vielerlei Hinsicht freundschaftlich verbunden ist. Danke vor allem an Frank Müller und Dagmar Mockenhaupt ! In den Jahren ab 1998 wurde das Heft von K&S Druck in Niederhövels hergestellt, wo 2008 auch mit dem Digitaldruck auch die Farbe ins Heft einzog und das Format von A5 auf A4 wechselte. Bei Axel und Volker Schneider in Hövels wie auch bei der Druckerei Winters in Wissen, die ab 2010 den Druck übernahm, haben wir uns immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Vielen Dank auch dafür.
Es würde den Rahmen sprengen, die zahllosen Lieferanten von Texten und Bildern zu nennen, denn während der ganzen Zeit hätte das Heft ohne den Input aus dem Verein kaum bestehen können. Den besonderen Reiz machten aber, nicht erst seit der Umstellung auf Farbdruck, immer die vielen Bilder im Heft aus. Zu Beginn stellte Manfred Böhmer die Fotos zur Verfügung, danach konnten wir fast ein Jahrzehnt lang auf den leider inzwischen verstorbenen Jürgen Vohl bauen. Inzwischen hat mit Annika Schwan der Nachwuchs den Platz an der Linse eingenommen. Bemerkenswert ist, daß dem VfB Wissen für die Nutzung der Fotos nie auch nur ein Cent Kosten entstanden sind !
Was wünschen wir uns für die Zukunft ? Das Nahziel sollte die 600. Ausgabe sein. Die wäre, wenn nichts dazwischen kommt, in knapp sieben Jahren fällig. Seit 2010 steht der VfB-Kurier auf unserer Internet-Seite (siehe Banner rechts) als PDF-Version zur Verfügung und erfreut sich, wie die Download-Zahlen beweisen, auch dort großer Beliebtheit. Ob aber die Papierversion jemals komplett durch eine Online-Lösung ersetzt wird, steht in den Sternen. Vorläufig bleibt es dabei: Kein Heimspiel ohne das neue Heft des VfB-Kurier.