
Am letzten Spieltag der Kreisliga A kam es zum entscheidenden Fernduell um den Titel. Der VfL Hamm stolperte wie erhofft und gab zwei Punkte ab, der VfB Wissen aber konnte die Vorlage nicht nutzen und fiel auf die Nase. Über ein Jahr hatte die Mannschaft von Marco Weller nicht mehr auf fremdem Platz verloren. Ausgerechnet im entscheidenden Auswärtsspiel beim Drittletzten SG Meudt riß mit einer 0:1-Schlappe die lange Serie und die Meisterschaft ging verloren. Den Aufstieg sicherte sich der VfL Hamm durch sein 2:2-Unentschieden in Niederdreisbach. Herzlichen Glückwunsch hierzu !
Beim Spiel in Meudt war der verletzungsbedingte Ausfall von Spielertrainer Marco Weller nie zu kompensieren, zumal auch Christian Schirmacher berufsbedingt fehlte. Das Glück, daß dem VfB bei seinen knappen Siegen in den vergangenen Wochen gelegentlich geholfen hatte, stand diesmal nicht zur Seite. Letztlich sorgte die mangelnde Chancenverwertung in der ersten Halbzeit für die fatale Niederlage in Meudt. Zudem war der Mannschaft nach der Pause der enorme Druck anzumerken, dem sie an diesem Tag nicht gewachsen war.
Foto: Neben Henry Acquah und Cem Cakatay hatte auch Simon Ebach (Nr.3) vor der Pause die große Chance zur Führung.
Zu Beginn kämpfte der VfB in Meudt eher mit dem ungewohnten Hybridrasenplatz, auf dem den Akteuren allzu oft die Standfestigkeit fehlte, als mit dem defensiv eingestellten Drittletzten. Trotzdem kam man schon in der Anfangsphase zu hervorragenden Chancen. Cem Cakatay traf nach einer Ecke von links per Kopf den Innenpfosten (12.), von wo der Ball an ein Verteidigerbein und dann zurück ins Feld sprang. Neun Minuten später verpasste der ansonsten gute SG-Keeper eine Hereingabe von Daniel Sperling (Foto), doch am langen Pfosten war Simon Ebach wohl zu überrascht, um den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken.
Auch Henry Acquah bot sich noch vor der Halbzeit eine Topchance, als er nach einem Steilpaß alleine aufs Tor der Hausherren zustrebte. Er hob das Leder über den herauseilenden Torwart, aber auch am linken Pfosten vorbei. In diesen Szenen verpasste der VfB nicht nur die mögliche Führung, sondern letztlich auch die Meisterschaft. Die SG Meudt, die die Partie als Aufgalopp für die bevorstehende Relegationsrunde ansehen konnte, kam bis zum Seitenwechsel nicht ein einziges Mal gefährlich vors Wissener Tor. Das sollte sich schon bald nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Heiko Keller ändern.
In der 51.Minute führte ein Ballverlust im Mittelfeld zur ersten Ecke der Meudter, die ein Angreifer völlig unbedrängt per Kopf zum 1:0 ins Netz setzte. Alles was danach kam, hatte aus VfB-Sicht wenig bis nichts mit der bisher so erfolgreichen Saison zu tun. Trotz 90% Ballbesitz und permanentem Anrennen gab es kaum nennenswerte Torchancen, die Gastgeber waren bei ihren Kontern dem zweiten Treffer näher als der VfB dem Ausgleich. In den letzten 10 Minuten, als das 2:2 aus Niederdreisbach bereits bekannt war, spielte sich das Geschehen fast nur noch im oder am Meudter Strafraum ab. Doch außer Cem Cakatay, der mit einem Schlenzer am SG-Torwart scheiterte, brachte niemand den gegnerischen Kasten wirklich in Gefahr. Vor allen Dingen die zahlreichen Freistöße und Ecken blieben angesichts der Meudter Luftüberlegenheit völlig wirkungslos.
Fazit: The same procedure as every year. Wie in den vergangenen beiden Spielzeiten steht der VfB trotz üppiger Punktausbeute und Siegen in Serie wegen einiger weniger Ausrutscher am Ende mit leeren Händen da. Die Tatsache, daß die Mannschaft trotz des mißlungenen Finales eine gute Saison spielte und besser abschnitt, als man es angesichts der personellen Voraussetzungen hätte erwarten können, ist ein schwacher Trost. Die VfB-Aufstellung: Mark Schuster, Rüdiger Schulz, Simon Ebach, Dennis Kohl, Christoph Lichtenfeld, Tomasz Gawenda, Sebastian Girresser (61. Yalcin Aksac), Cem Cakatay (73.Daniel Franz), Dennis Ferfort, Daniel Sperling, Henry Acquah.