
Derzeit ist noch nicht absehbar, wann die kommende Fußballsaison 2020-2021 beginnen wird. Man kann hoffen, dass es auch im Amateurfußball im September wieder losgeht, sicher ist das aber angesichts des Verlaufs der Corona-Pandemie nicht. Auch die von Bundesland zu Bundesland und teilweise sogar von Landkeis zu Landkreis abweichenden behördlichen Vorgaben sind abzuwarten. Was hingegen aber inzwischen feststeht, ist die Besetzung der Rheinlandliga, in deren Abschlußtabelle der VfB wegen der in diesem Spieljahr angewendeten Quotienten-Regel noch auf den 13.Platz vorrückte.
Die Rheinlandliga wird trotz der Tatsache, dass keine Mannschaft absteigen muß, mit der Standard-Staffelgröße von 18 Vereinen an den Start gehen können. Diese an sich erfreuliche Tatsache ist der Tatsache geschuldet, dass gleich alle drei Erstplatzierten in die Oberliga aufrücken. Neben Meister Mühlheim-Kärlich schafften so auch die beiden punktgleichen Verfolger aus Emmelshausen und Salmrohr den unverhofften Aufstieg. Man kann diese Entscheidung unter sportlichen Gesichtspunkten für fraglich halten, denn der Tabellenzweite (der bei Punktgleichheit in einem Entscheidungsspiel ermittelt worden wäre) hätte zudem eine Relegation mit den nun ebenfalls aufsteigenden Vizemeistern der Verbandsligen Südwest und Saar erfolgreich bestehen müssen.
Unmittelbare Konsequenz ist eine Monster-Oberliga mit 24 Teams, die nun in der kommenden Saison nach geografischen Gesichtspunkten in zwei Staffeln Nord und Süd geteilt wird, da 46 Spieltage bei verkürzter Saisondauer nicht annähernd zu bewältigen werden. Indirekte Folge wird ein erhöhter Abstieg in den Folgejahren sein, um wieder auf die normale Staffelgröße von 18 zu kommen. Da statt fünf künftig acht FVR-Vereine im Amateur-Oberhaus vertreten sein werden, betrifft dies wie alle Rheinlandliga-Vereine auch den VfB Wissen, denn auch in der Rheinlandliga werden durch die zusätzlichen Absteiger aus der Oberliga wohl mehr Teams als üblich den Gang in die Bezirksliga antreten müssen. Insofern: Am besten für den VfB wäre es, den 13.Platz aus dieser Saison mindestens zu wiederholen.
Wer füllt das Rheinlandliga-Feld auf ? Erfreulich ist, dass es sich bei den drei Aufsteigern aus den Bezirksligen um Traditionsvereine und in allen drei Fällen um langjährige Gegner des VfB handelt, auch wenn bei zwei Clubs die letzten Begegnungen in den 90er Jahren stattfanden. So lange ist das Duell mit dem Meister der Bezirksliga Ost noch nicht her, denn mit dem TuS Montabaur gab es in den fünf Jahren von 2014 bis 2019 alljährliche Duelle. Dabei war für unser Team bei der spielstarken Vertretung aus dem Unterwesterwald mit einer Ausnahme nichts zu holen, umgekehrt ging Montabaur im Dr.Grosse-Siegstadion regelmäßig als Verlierer vom Platz.
In der Bezirksliga Mitte schaffte Germania Metternich nach einer langen Serie von Vizemeisterschaften und zum Teil erst am letzten Spieltag dramatisch verpassten Aufstiegen endlich den Sprung in die Rheinlandliga. Angesichts des deutlichen Vorsprungs wäre der Germania der Titelgewinn auch bei regulärer Beendigung der Saison kaum mehr zu nehmen gewesen. Die Koblenzer Vorstädter waren schon seit den späten 1950er Jahren bis zum letzten Aufeinandertreffen 1998 immer wieder Gegner des VfB Wissen.
Und auch mit dem FC Bitburg, dem Aufsteiger aus der Bezirksliga West, weist die Chronik mehr als 20 Spiele aus, das letzte allerdings schon 1991. In der West-Staffel war das Rennen deutlich knapper, doch am Ende ging der FC Bitburg trotz eines ausstehenden Nachholspieles mit vier Zählern Vorsprung auf die SG Wittlich durchs Ziel. Wer sich noch an den eher gruseligen Hartplatz in Bitburg erinnert, auf dem trotz des benachbarten Rasenplatzes einige Wissener Gastspiele stattfanden, sei beruhigt: Er ist inzwischen auch in der Südeifel einem Kunstrasen gewichen.
Allen drei Aufsteigern gratulieren wir herzlich und hoffen, das bald der Ball wieder rollen kann. So sieht die neue Karte der Rheinlandliga aus: