
Auch Tabellenführer Cosmos Koblenz biss sich an der Heimstärke des VfB Wissen die Zähne aus und kassierte auf dem Hartplatz im Dr.Grosse-Siegstadion seine zweite Saisonniederlage. Mit dem 1:0-Erfolg gegen den Titelkandidaten fuhr die Mannschaft von Trainer Thomas Kahler im 12.Heimspiel den zehnten Sieg ohne Gegentor ein und baute ihre Heimbilanz auf 32:5 Tore aus. Schon am Donnerstag um 20:00 Uhr wartet gegen die SG 99 Andernach die nächste Aufgabe auf eigenem Platz.
Schiedsrichter Jan Ulmer hat alles im Blick: Spielszene aus der Anfangsphase mit Philipp Weber, Max Kraus und Nicklas Fuchs.
Vor 185 Zuschauern enttäuschte der Favorit auf der ganzen Linie und verlor nach Spielanteilen wie nach Chancen völlig verdient. Die Koblenzer erspielten sich über die ganzen 90 Minuten keine Chance aus dem Spiel heraus. Allerdings war es, was man den Gästen zu Gute halten muß, für einige Akteure der international besetzten und mit Ex-Profis gespickten Truppe der erste Auftritt auf Asche überhaupt.
Julian Wienold alleine gegen Fünf.
So gehörte die Anfangsphase des Spiels dem VfB, der ein Plus an Ballbesitz verbuchte, zunächst aber gegen die bisher erst 16 mal bezwungene Cosmos-Abwehr kaum zu Chancen kam. Auch auf der Gegenseite hatte Philipp Klappert in der ersten halben Stunde wenig bis nichts zu tun. Die erste gute Gelegenheit auf Wissener Seite hatte Armando Grau, der nach einem Ballverlust der Cosmonauten aus aus 12 Metern abzog, mit seinem Schrägschuß aber das lange Eck knapp verfehlte.
Hier verfehlte Armando Grau knapp, später traf er zum entscheidenden 1:0.
Kurz darauf landete ein Eckball von Nicklas Fuchs am Fünfmeterraum beim völlig freistehenden Jacov Jancek, der den leicht abgefälschten Ball aber nicht unter Kontrolle brachte. Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit kamen die Gäste besser ins Spiel und auch zu einigen Ecken. Allerdings verließ sich der FC fast ausschließlich auf hohe Bälle in den Strafraum, bei denen man auf die Kopfballstärke der hochgewachsenen Angreifer hoffte.
Großchance für Jacov Jancek (Nr.15).
Trainer Thomas Kahler zur ersten Halbzeit: „Wir haben uns nicht eingeigelt, sondern von der ersten Minute an mutig nach vorn gespielt.Wir waren in der Mitte sehr präsent und haben auf den entscheidenden Positionen 70 bis 80 Prozent unserer Zweikämpfe gewonnen. Das war heute die Basis. Wir hatten gegen Ende der ersten Halbzeit eine kleine Schwächephase, da gab es dann vier oder fünf Standardsituationen, in denen sich das Spiel für Cosmos hätte drehen können.“
Philipp Weber im Zweikampf.
Bis zum Pausenpfiff hatten die Zuschauer also viel Einsatz und ein schnelles Spiel, aber angesichts zweier starker Abwehrreihen kaum Torszenen gesehen. Das sollte sich nach dem Wiederanpfiff des souveränen Schiedsrichters Jan Ulmer ändern, und es war der VfB, der die ersten Akzente setzte. Als Gästekeeper Marius Schröder aus dem Strafraum eilte, um gegen Til Cordes zu klären (51.), landete sein Abwehrversuch an der Mittellinie bei Jacov Jancek. Der nahm den Ball direkt und schien mit seiner Bogenlampe für das 1:0 zu sorgen, doch der Ball prallte unmittelbar vor dem verwaisten Tor noch einmal auf und sprang dann haarscharf über die Latte.
Für Gefahr sorgte Cosmos Koblenz ausschließlich bei Standards.
Vier Minuten später war es aber soweit: Till Cordes setzte sich über die linke Seite gegen Verteidiger Niklas Hunold durch, drang in den Strafraum ein und legte den Ball quer zu Armando Grau. Armando tat, was er als Goalgetter üblicherweise in solchen Szenen tut und jagte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 (55.) in die Maschen. Wer nun mit einem offensiven Feuerwerk der Gäste gerechnet hatte, sah sich getäuscht. In der Folgezeit waren die Konter des VfB deutlich gefährlicher als die Angriffsbemühungen der Koblenzer, die eine Woche vor dem direkten Duell mit Verfolger SG Hochwald die Punkte doch dringend gebraucht hätten.
Justus Stühn (am Ball) kam zur Pause für Felix Arndt.
Einmal landete der Ball im von Philipp Klappert gehüteten Kasten (65.), doch Torjäger Hendrik Hillen (bisher 18 Saisontore) stand zuvor im Abseits. Ansonsten kultivierte der Spitzenreiter weiter das Prinzip „Hoch & Weit“, doch Ausgleichschancen entstanden dadurch nicht, obwohl inzwischen Zweimeter-Mann Jan Henrich von der Abwehr in das Angriffszentrum gewechselt war. Mit vorbildlichem Einsatz verstand es der VfB, den Gegner weitgehend vom Tor fernzuhalten und selbst weiter mit gelungenen Kontern für Gefahr zu sorgen.
In dieser Szene zog sich Jacov Jancek eine Muskelverletzung zu und mußte ausscheiden.
Armando Grau und Julian Wienold kamen dem 2:0 am nächsten, doch beide Male parierte der Cosmos-Keeper glänzend und klärte die Flachschüsse aus kurzer Distanz zur Ecke. Der Dreier geriet auch nicht mehr in Gefahr, als zunächst Jacov Jancek verletzt ausschied (77.) und kurz darauf Max Krauß nach einem Foul an der Mittellinie mit der gelb-roten Karte den Platz verlassen mußte. Auch in Unterzahl sorgte das tolle Engagement des gesamten Teams für die (wieder einmal) weiße Weste.
16 Saisontore: Wie schon gegen Altenkirchen kam der entscheidende Treffer zum 1:0-Sieg auch diesmal von Armando Grau.
Trainer Thomas Kahlers Kommentar zum Spiel: „Es lag nicht am Platz, das wir gewonnen haben, sondern daran, dass wir ein Tor mehr geschossen haben als der Gegner. Wir wollten es heute genauso machen, wie wir es dann auch 90 Minuten durchgezogen haben. Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass die Mannschaft als Verlierer vom Platz geht, die den ersten Fehler macht. Die Super-Einzelaktion von Til Cordes hat dann das Spiel entschieden. Wir hätten danach den einen oder anderen Konter besser abschließen können. Hinten haben wir maximal wenig zugelassen, sodass der Sieg verdient war. Überraschend ist das für mich nicht, immerhin war es heute schon der zehnte Heimsieg zu Null.“
Spitzenreiterbesieger.
Die VfB-Aufstellung gegen Cosmos Koblenz: Philipp Klappert, Max Krauß, Paul Christian, Mario Weitershagen, Julian Wienold, Philipp Weber, Jakov Jancek (77. Tom Pirsljin, 90. Pascal Freudenberg), Til Cordes (86. Tom Zehler), Nicklas Fuchs, Armando Grau (90. Furkan Cifci), Felix Arndt (46. Justus Stühn).
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