DIe Saison der Kreisliga A geht in die entscheidende Phase

Vier Spieltage noch, dann ist die Entscheidung um Meisterschaft und Aufstieg gefallen. Anlaß genug also, um ein vorläufiges Fazit der zu Ende gehenden Runde zu ziehen. An der Spitze zeigte sich das durchaus zu erwartende Bild: Mit dem VfB Wissen, dem SV Niederfischbach und der SG Westerburg waren die Mannschaften im Titelkampf dabei, die im letzten Jahr hinter Meister Berod-Wahlrod auf den Rängen 2, 3 und 4 landeten und die auch vor Saisonbeginn als Favoriten gehandelt wurden.

Foto links: Die sportlichen Erfolge der VfB-Elf in den vergangenen 15 Monaten haben sich recht erfreulich auf die Besucherresonanz im Wissener Dr.Grosse-Siegstadion ausgewirkt

Betrachtet man die 6 Duelle des Spitzentrios untereinander, ergibt sich ein kurioses Bild:

SV Niederfischbach – VfB Wissen 1:1
SG Westerburg – SV Niederfischbach 1:1
SG Westerburg – VfB Wissen 3:1
VfB Wissen – SV Niederfischbach 2:1
SV Niederfischbach – SG Westerburg 0:1
VfB Wissen – SG Westerburg 2:2

1. SG Westerburg – 2-2-0 – 7:4 T / 8 P
2. VfB Wissen – 1-2-1 – 6:7 T / 5 P
3. SV Niederfischbach – 0-2-0 – 3:5 T/ 2 P

Hätten also nur die direkten Vergleiche gezählt, wäre Niederfischbach schon früh abgeschlagen gewesen. Daß die Mannschaft von Trainer Michael Ferfort dennoch gut im Rennen liegt, verdankt sie ihrer beinahe makellosen Bilanz gegen die Gegner aus den mittleren und hinteren Tabellenregionen, gegen die es 15 von 18 möglichen Siegen gab. Westerburg hingegen startete miserabel in die Spielzeit und hatte die Mehrzahl seiner Punktverluste schon in den ersten Saisonwochen zu verzeichnen. Seither gab es eine lange Aufholjagd, die am vergangenen Wochenende mit dem erstmaligen Sprung auf Platz 1 ihr vorläufiges Happy-End fand.

Und der VfB ? Der überragenden Rückrunde des Vorjahres (10 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage) folgte eine guter Start und auf eigenem Platz eine Fortsetzung der beeindruckenden Heimserie, die nach 17 Siegen in Serie erst im Spitzenspiel gegen Westerburg endete. Zum Problem wurden die vielen Punktverluste auf fremdem Platz, insbesondere gegen Mannschaften aus der Abstiegszone. Die unerwarteten Ergebnisse in Derschen (3:3), Lautzert (3:3), Bitzen (1:1) oder Weyerbusch (4:4) tun angesichts der Dreipunkte-Regel im Tabellenbild besonders weh. Von den letzten 5 Spielen wurde nur eins gewonnen. So wurde aus dem 3-Punkte-Vorsprung noch vor vier Wochen ein 2-Punkte-Rückstand.

Hinter den Topteams tummeln sich mit Wallmenroth, Herschbach und Alpenrod die üblichen Verdächtigen, wobei man insbesondere den Wallmenrothern nach ihrem Zwischenhoch im Herbst und dem 2:0-Sieg in Niederfischbach auch noch mehr zugetraut hätte. Von den drei Aufsteigern schlug sich die SG Müschenbach erwartungsgemäß am besten, während Lautzert, Derschen und trotz massiver personeller Aufrüstung auch die SG Molzhain in den Abstiegskampf verwickelt waren. Damit hatte erstmals seit Jahren unser Lokalrivale TuS Bitzen nichts zu tun. Die Bitzener, die im Vorjahr mit ganzen 23 Punkten als Vorletzter erst nachträglich den Klassenerhalt feierten, konnten sich diesmal von Anfang an deutlich von den gefährdeten Plätzen absetzen. In Alsdorf und Kirchen bestätigte der Saisonverlauf den Eindruck, den die Probleme beim Entstehen der Vierer-Spielgemeinschaft boten. Der enorme personelle Aderlaß zeigte Wirkung und brachte die neue SG in die Abstiegszone.

Für Auf- oder Abstieg gilt gleichermaßen: Bei Punktgleichheit zählt das Torverhältnis nicht, sondern es gibt ein Entscheidungsspiel, in dem notfalls per Verlängerung und Elfmeterschießen der Sieger bestimmt wird. Über Sinn und Unsinn dieser Regel mag man streiten, zumal in anderen Fußballverbänden des DFB und auch in der Oberliga Südwest die Trefferbilanz sehr wohl berücksichtigt wird. Der Weg in die Bezirksliga steht nur dem Meister der A-Klasse offen, der Tabellenzweite hat keine Aufstiegschance. Einzige Ausnahme wäre der eher unwahrschienliche Fall eines Mannschaftsrückzugs oder der Bildung einer Spielgemeinschaft in der Bezirksliga. Der so entstehende, zusätzliche freie Platz würde dann über eine Relegationsrunde vergeben.