Fehlstart für die VfB-Teams mit Niederlagen in Mittelhof und Burgschwalbach

Was sich schon mit den durchwachsenen Ergebnissen der Vorbereitungsphase und dem enttäuschenden Aus im Rheinlandpokal angekündigt hatte, bestätigte sich auch am ersten Spieltag: Bei der Bezirksliga-Elf des VfB läuft es in dieser Saison noch nicht rund. Das Auftaktmatch beim TuS Burgschwalbach, der erst am grünen Tisch zum Klassenerhalt gekommen war, ging mit 1:3 verloren. Den Fehlstart aus Wissener Sicht machte die zweite Mannschaft perfekt, die das Lokalderby bei der SG Mittelhof mit 2:4 verlor. Die Tore zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich und zum 2:3 erzielten Steven Winzenburg und Jan Pfeifer. Beide Teams haben am nächsten Sonntag gegen Aufsteiger Lautzert (14:30 Uhr) bzw. die SG Gebhardshain II (12:30 Uhr) Gelegenheit, die ersten Punkte einzufahren.

Zum Spiel in Burgschwalbach: Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass diese Saison trotz der Vizemeisterschaft im Vorjahr, der namhaften Neuzugänge und der Vorschlusslorbeeren von der Konkurrenz kein Selbstläufer wird, dann wurde er am Sonntag erbracht. Nach einem in allen Mannschaftsteilen enttäuschenden Auftritt stand am Ende eine ernüchternde 1:3-Schlappe. Dabei hatte die frühe Führung in der neunten Minute durch einen von Kenny Scherreiks verwandelten Foulelfmeter dem VfB bei drückender Hitze eigentlich in die Karten gespielt.

Bis zur Halbzeit gab es in einem verteilten Spiel mit Vorteilen für den VfB auf beiden Seiten einige Torszenen. Erneut Kenny Scherreiks, Toni Foniq und Emre Bayram verpassten den zweiten Treffer. Dann half ein erster Blackout in der Wissener Abwehr den Hausherren, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Ausgleich zu kommen. Aus einem eigenen Einwurf und einem Stockfehler in der Ballannahme entstand ein Konter, der nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden konnte. Philipp Klappert ahnte die Ecke, konnte das 1:1 aber nicht verhindern.

Nach Wiederanpfiff hatte die Reitz-Elf ihre beste Phase. Der eingewechselte Felix Bably brachte neuen Schwung ins Offensivspiel, und so gab es Chancen in dichter Folge. Mindestens vier dieser Gelegenheiten fielen in die Kategorie „Den muss man machen“, doch die fällige Führung fiel nicht. Zudem konnte sich Schiri Depken bei einem Foul an Lucas Brenner nicht entschließen, erneut auf den Punkt zu zeigen. Einem alten Fußballgesetz folgend rächt sich der nachlässige Umgang mit den eigenen Chancen, und er tat es auch diesmal: Ein schneller Konter der Hausherren über links brachte das 2:1 für Burgschwalbach. Schon zuvor hatte die im letzten Jahr so sichere VfB-Abwehr mehrfach gewackelt. In den Schlussminuten, die nicht nur wegen der Temperaturen hitzig verliefen, schenkte man dem Gegner durch einen Ballverlust nach einem Befreiungsschlag noch das dritte Tor.

Fazit: Aggressiv auftretenden Gegnern, die dem Favoriten mit hohem Einsatz und hoher Laufbereitschaft ein Bein stellen wollen, wird unser Team in der kommenden Saison regelmäßig begegnen. Neben der Verbesserung der am Sonntag desaströsen Chancenverwertung gilt es, in diesen Spielen den Kampf anzunehmen und die spielerischen Vorteile auf den Platz zu bringen. Außerdem ist bei den Standards noch viel Luft nach oben. Selten hat Kapitän Mario Weitershagen sinnlosere Wege nach vorne in der vergeblichen Hoffnung auf gute Ecken oder Freistoßflanken gemacht. Das Schlusswort gebührt Trainer Walter Reitz: „Vor den Toren entscheidet sich Fußball.“

Foto: Neuzugang Tim Zeiler debütierte auf der linken Abwehrseite