Nach dem Sieg der Reserve am Freitag Abend (siehe eigener Bericht) ging auch der zweite Teil des Städtevergleichs Wissen gegen Herdorf an den VfB. Vor 180 Zuschauern kam die Bezirksliga-Elf von Trainer Uwe Wisser zu einem eminent wichtigen 2:1-Heimerfolg. Mit diesem insgesamt verdienten Dreier glich der VfB seine bisherige Saisonbilanz (2 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen) aus und beendete gleichzeitig die seit vier Spielen andauernde Torflaute.
Allerdings war es auf dem Rasen des Dr.Grosse-Siegstadions ein hartes Stück Arbeit, ehe der Erfolg feststand. Die Herdorfer hatten einen ausgezeichneten Start und kam nicht nur nach 5 Minuten zur 1:0-Führung, sondern auch zu einigen weiteren Topchancen. Hätte die in der Anfangsphase völlig unsortierte VfB-Abwehr hier den zweiten oder dritten Gegentreffer kassiert, wäre es sehr schwer geworden. So aber war der schwache Beginn nach schon 11 Minuten wieder vergessen, als der starke Kevin Wagner einen Kopfball aus 5 Metern zum Ausgleich ins rechte Eck setzte.
Bis zur Halbzeit sahen die Fans dann einen überlegenen VfB, der zweimal durch den freistehenden Tomasz Gawenda die Chance hatte, selbst in Führung zu gehen. Auf der anderen Seite gab es nach einer verunglückten Fußabwehr des nun wenig beschäftigten Sascha Kill allerdings noch eine brenzlige Situation zu überstehen.
Nach dem Wiederanpfiff war es mit dem Schwung der ersten Halbzeit auf beiden Seiten erst einmal vorbei. Erst Kevin Wagner, der Tags zuvor seinen 18.Geburtstag feierte, sorgte mit einem 20-Meter-Kracher ans rechte Lattenkreuz für das erste Ausrufezeichen in Hälfte Zwei. Ansonsten war von Spielfluß relativ wenig zu zu sehen, woran auch Schiedsrichter Marco Pietsch mit seiner extrem kleinlichen Regelauslegung seinen Anteil hatte. Der Unparteiische vom TuS Hilgert sorgte in einer weitgehend fairen Partie für eine rekordverdächtige Zahl an Freistößen, ohne ein Team entscheidend zu benachteiligen.
Immerhin konnte der blau-weiße Anhang nach 83 Minuten noch einmal jubeln. Ilhan Tokac verwandelte eine Flanke des eingewechselten Mario Petzold per Kopf zum Siegtreffer. Man kann hoffen, dass mit diesem Traumtor unter die Latte beim Neuzugang der Knoten geplatzt ist. Die Herdorfer Gäste kamen fast im Gegenzug zum Ausgleich, als ihr freistehender Stürmer aus 3 Metern am Kasten vorbeiköpfte. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit sicherte Sascha Kill den Sieg, als er einen Freistoß der Gäste glänzend parierte.
In der knapp fünfminütigen Nachspielzeit schließlich ging Guido Schmidt (Foto) gegen die aufgerückte Gästeabwehr alleine aufs Tor zu und wurde kurz vor dem Strafraum durcheine geradezu klassische Notbremse gestoppt. Der Referee, der zuvor die Verwarnungen nach dem Prinzip Gießkanne verteilt hatte, rundete seinen unerfreulichen Auftritt ab, indem er auf den fälligen Platzverweis verzichtete und auch für dieses Foul der ganz groben Art nur „Gelb“ zückte. Der anschließende Freistoß brachte nichts ein, war aber die letzte Aktion des Spiels.
Fazit: Die Verunsicherung nach den vorangegangenen Enttäuschungen war der VfB-Elf teilweise noch anzumerken, die Leistung ließ phasenweise auch diesmal durchaus Spielraum nach oben zu. In der aktuellen Lage zählen aber primär die Punkte, und die holte man mit hohem Einsatz verdient. Beim Gastspiel in Linz am kommenden Jahrmarktswochenende wartet vermutlich ein stärkerer Gegner als die drei jüngsten Kontrahenten Ellingen, Siegtal und Herdorf.
Die Aufstellung: Sascha Kill, Jan Oravec, Michael Herzog, Torsten Neef, Tomasz Gawenda (Mario Petzold), Kevin Leicher, Guido Schmidt, Marco Köhler, Kevin Wagner, Ivan Mrsic (Florian Gerhardus), Ilhan Tokac (Sajan Wagner).