Kapitaler Fehlstart setzt sich fort – 1:2 in Wallmenroth

Der Fehlstart ist komplett: Im dritten Spiel der neuen Saison der Kreisliga A kassierte die erste Mannschaft des VfB Wissen die dritte Niederlage. Dabei war die peinliche 1:2-Schlappe beim bisher ebenfalls sieglosen Schlusslicht SG Wallmenroth dem Verlauf und den Chancen nach ganz und gar unnötig.

Zwar kamen die Hausherren auf dem engen Hartplatz in Wallmenroth besser ins Spiel, doch nach und nach gelang es dem VfB, die spielerische Überlegenheit umzusetzen und die Partie zu kontrollieren. Allerdings waren gelungene Spielzüge auf beiden Seiten Mangelware, Torchancen ergaben sich in der zerfahrenen und teilweise sehr hektischen Partie nur nach Standardsituationen.

Aus einer solchen fiel in der 34.Minute auch das 1:0 für den VfB, als Pascal Blickhäuser einen weiten Einwurf von Christian Schirrmacher trotz Bedrängnis ins rechte Ecke köpfte (34./siehe Foto). Fünf Minuten später lenkte der ansonsten wenig beschäftigte SG-Keeper eine Kopfball-Bogenlampe des erstmals spielberechtigten Neuzugangs Kevin Kostka mit den Fingerspitzen an die Latte.

Die Pausenführung war so durchaus verdient, hielt nach dem Wiederanpfiff aber ganze sechs Minuten. Dennis Ferfort rannte Enis Caglayan in einer Szene ohne jede Gefahr fürs Wissener Tor in die Hacken. Wallmenroths routinierter Spielertrainer nutzte die Gunst der Sekunde und ging schreiend zu Boden, einer seiner Teamkameraden schob den fälligen (und berechtigten) Strafstoß zum 1:1-Ausgleich ein.

Der Rest der Begegnung ist schnell erzählt: Der VfB schaffte es trotz zeitweise drückender optischer Überlegenheit nur selten, zu gefährlichen Offensivaktionen zu kommen. Missverständnisse und Stockfehler im Spielaufbau sorgten häufig für Ballverluste. Allzu oft und grundsätzlich ohne Erfolg versuchte man es mit hohen Flanken vor den Wallmenrother Kasten. Auch von den zahlreichen Freistößen ging wie schon in den vorangegangenen Begegnungen kaum Torgefahr aus.

Und wenn das Leder einmal über mehr als zwei Stationen lief, griffen die Wallmenrother robust ein. Die Spieler des Aufsteigers waren clever genug, nach einigen Fouls der Kategorie XXL erst in den Schlussminuten in Unterzahl zu geraten.

Davor lag aber noch der vielumjubelte Siegtreffer. In der 84.Minute köpfte ein SG-Stürmer aus kürzester Distanz flach zum 2:1 ein. Vorausgegangen war ein katastrophaler Abwehrfehler im Fünfmeterraum. Solche Pannen werden selbst in der A-Klasse und selbst von Gegnern des Kalibers Wallmenroth bestraft.

In den verbleibenden Minuten hatte der VfB erneut Pech mit einem Schuß an die Latten-Unterkante und in zwei durchaus elfmeterreifen Szenen mit den Entscheidungen des Referees. Mehrfach gab es wildes Getümmel im Wallmenrother Strafraum, der meist von knapp 20 Spielern bevölkert war. Der Ausgleich fiel aber nicht mehr, und so stand eine frustrierte Mannschaft am Ende erneut mit leeren Händen da.

Null Punkte und 3:7 Tore nach drei Spielen geben nicht unbedingt die Spielverläufe wieder, sind aber (unabhängig vom Potenzial der Mannschaftt) letztlich maßgebend für die Beurteilung der Lage und wohl auch der weiteren Perspektiven. Im Klartext: Ohne eine deutliche Steigerung in allen Mannschaftsteilen wird es auch 2008/09 nichts anderes geben als Abstiegskampf. Und dieser Begriff ist, wie das Spiel in Wallmenroth und die Regelauslegung des Referees zeigte, in dieser Liga absolut wörtlich zu nehmen.

Die VfB-Aufstellung: Sascha Kill, Marco Köhler, Sergej Hübert, Dennis Ferfort, Pascal Blickhäuser, Rüdiger Schulz, Christian Schirrmacher, Markus Osinski (86. Bünjamin Öztürk), Osman Kuvvet (69. Simon Ebach), Fahri Ceylan, Kevin Kostka.