
Eine halbe Stunde Anlauf brauchte der VfB Wissen im Lokalderby gegen den VfL Hamm, um nach dem frühen 0:1 in die Spur zu kommen. Der Start in die Partie mißlang völlig und hätte gegen einen stärkeren Gegner vielleicht schon einen vorentscheidenden Rückstand gebracht. Danach sahen die gut 400 Zuschauer zwar kein fußballerisches Feuerwerk, aber einen verdienten und letztlich ungefährdeten 3:1-Heimsieg gegen den ersatzgeschwächten Aufsteiger.
Der zweite Saisonsieg stellte den Anschluß ans vordere Drittel der Bezirksliga her. In den Spielen beim Neuling Elbert am kommenden Sonntag und eine Woche später zu Hause gegen die schwach gestartete SG Puderbach ist allerdings eine Steigerung nötig, um mit weiteren Dreiern den Weg in die angestrebten Regionen der Tabelle fortzusetzen. Das vor zwei Wochen wegen Flutlicht-Defekt abgebrochene Heimspiel gegen Linz wurde für den 7.10. neu angesetzt.
Bild oben: Fation Foniq (Nr.7), hier umringt von der Hammer Defensive, drehte mit seinen beiden Treffern vor der Pause die Partie (Foto: Annika Schwan / weitere Szenen vom Spiel in anhängender Galerie).
Die Anfangsphase des Spiels war aus Wissener Sicht eine einzige Katastrophe. Kaum ein Pass fand seinen Abnehmer, die Zweikämpfe im Mittelfeld gingen fast alle verloren und die Abwehr schien gegen die schnellen Hammer Angriffe überfordert. Schon bei der ersten Offensivaktion der Gäste war das 0:1 drin, als Marvin Scherreiks in höchster Not rettete und sich dabei verletzte. Zwei Minuten später war es dann aber soweit und der VfL traf per Abstauber aus kurzer Distanz ins Netz. Die folgende halbe Stunde bot dem wieder zahlreich erschienenen Anhang dann den schwächsten VfB-Auftritt seit langem.
So durfte man aus blau-weißer Sicht froh sein, daß es beim knappen Rückstand blieb. Danach wendete sich allmählich das Blatt und der VfB kam endlich besser ins Spiel. Schon bei den ersten gelungenen Aktionen zeigten sich die Tempo-Defizite in der Hammer Abwehr, doch zunächst konnten Cem Cakatay (29.) und Fation Foniq (32.) ihre guten Chancen nicht nutzen. Besser machte es Foniq kurz darauf, als er seinen zweiten Alleingang aufs Gästetor mit einem strammen Schuß ins rechte ober Eck zum 1:1-Ausgleich (36.) abschloß.
Noch vor dem Halbzeitpfiff brachte ein weiterer Steilpass auf Foniq sogar die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung. Erneut enteilte der VfB-Neuzugang seinen Bewachern, erneut behielt er im Duell mit dem VfL-Torwart die Nerven und schob flach zum 2:1 (44.) ein.
Nach dem Wiederanpfiff durch den ausgezeichneten Schiedsrichter Luca Schlosser gab der VfB die Kontrolle über die Begegnung dann nicht mehr ab und hätte mehr als den einen Treffer durch einen Kopfball von Sebastian Land (69.) erzielen können, wenn nicht müssen. Vor allem der agile Maik Schnell hatte mehrfach das 4:1 auf dem Fuß.
Auf der Gegenseite war die Wissener Abwehr zwar immer noch nicht ganz sattelfest, doch die anfangs so überzeugenden Gäste wirkten nun kraftlos und hatten außer einigen Weitschüssen nichts mehr zu bieten. Mit der deutlichen Steigerung ab der 30.Minute verdiente sich der VfB den Sieg, sollte sich aber bei den kommenden Aufgaben nicht darauf verlassen, daß die gezeigten Schwächen auch künftig folgenlos bleiben.
Die VfB-Aufstellung: Marvin Scherreiks, Chrstoph Lichtenfeld, Sebastian Land, Mario Weitershagen, Simon Ebach (Dennis Ferfort), Dennis Kohl, Torben Wäschenbach, Maik Schnell, Alexander Rosin, Cem Cakatay (Hüseyin Samurkas, Fation Foniq (Philipp Freudenberg).
Schiedsrichter: Luca Schlosser (Stahlhofen) – Zuschauer: 440.