Nach zwei Pleiten hofft der VfB auf einen Heimsieg

Eigentlich lag die erste Mannschaft des VfB Wissen nach fünf absolvierten Spieltagen im Soll: Als einziges Team der Bezirksliga noch ungeschlagen belegte man Platz 4 und verfügte mit erst 2 Gegentoren über die beste Abwehr der Liga. Allerdings zeichnete sich schon beim Auftritt in Asbach ab, dass die Formkurve nicht unbedingt nach oben wies. Zwar wurden am Ende mit 3:1 die Punkte eingefahren, doch der Erfolg beim Aufsteiger war äußerst schmeichelhaft. Die Hausherren bestimmten gegen eine völlig unsortierte VfB-Elf fast 70 Minuten lang das Geschehen und erspielten sich neben einer klaren Überlegenheit im Mittelfeld auch ausreichend Chancen, um gleich zwei Spiele zu gewinnen. Umgekehrt reichten dem VfB vier Torszenen, um drei Treffer zu erzielen, wobei die Asbacher bei zwei der Tore großzügige Unterstützung leisteten.

Die Wissener Mannschaft kam in Asbach erkennbar mit dem ungewohnten, extrem stumpfen und sandigen Kunstrasenplatz nicht zurecht, auch die verletzungsbedingten Ausfälle der Routiniers Maik Rumpel und Jan Oravec machten sich negativ bemerkbar. Daß die Truppe von Trainer Uwe Wisser trotzdem die Punkte mitnahm, war schlichtweg Glück. Torwart Sascha Kill, der beim Asbacher Ausgleich noch sehr unglücklich ausgesehen hatte, wurde vor allem in der Schlussphase durch zahlreiche Paraden zum Retter des ersten Auswärtssieges der noch jungen Saison.

Der schlechte Eindruck aus dieser Partie drückte sich in den beiden letzten Spielen auch im Ergebnis aus, denn es gab gegen Weitefeld und beim VfB Linz zwei ernüchternde Niederlagen mit zusammen 0:7 Toren. Durch die beiden Schlappen ist der Zug nach oben vorerst ohne den VfB abgefahren. Der Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt ein unerwartetes Bild: Das Schlußlicht aus Rheinbreitbach ist derzeit exakt so weit entfernt wie Spitzenreiter SG Mündersbach. In welche Richtung man die Blicke eher lenken sollte, ist nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht eindeutig zu beantworten. Allerdings gilt unabhängig vom Saisonziel oder den eigenen Ansprüchen auch hier: Die Wahrheit liegt ausschließlich auf dem Platz.

Bei aller Kritik an den jüngsten Auftritten der VfB-Elf sollte man nicht die personellen Probleme außer Acht lassen, mit denen Trainer Uwe Wisser zu kämpfen hatte. Wenn wie zuletzt gleich mehrere erfahrene Spieler ausfallen und permanent Umstellungen nötig sind, wird es umso schwerer, die Mannschaftsleistung zu stabilisieren. Gerade von den zuletzt in großer Zahl eingesetzten jungen Spielern sollte man zuletzt erwarten, ein verkorkstes Spiel wie in Linz noch zu drehen. Erfreulich bei der Pleite auf dem Linzer Kunstrasen war immerhin das Debüt von Florian Gerhardus, der nach seiner Verletzung erstmals in der Anfangsformation stand und bewies, daß er trotz seiner erst 19 Jahre zu einer echten Verstärkung werden kann.

Auch der kommende Gegner TuS Dahlheim, der am Sonntag (18.September) um 16:00 Uhr in Wissen gastiert, ist nicht optimal in die Saison gestartet. Das Team von Trainer Edi Oberle belegt mit ganzen 4 Zählern aus 7 Spielen derzeit einen Abstiegsrang. Allerdings besteht trotz der bescheidenen Punktausbeute der Gäste kein Grund zur Überheblichkeit, denn schließlich blieb der TuS im Vorjahr gegen den VfB ungeschlagen. Insbesondere das Rückspiel verlief mehr als überraschend, als es dem letztjährigen Aufsteiger gelang, mit blitzsauberen Kontertoren einen 3:0-Sieg im Dr.Grosse-Siegstadion einzufahren.

Da auch am vergangenen Wochenende in Linz vier der fünf VfB-Gegentore aus Kontern entstanden, ist also gerade in diesem Punkt doppelte Vorsicht geboten. Wenn es zudem gelingt, die Flaute im Angriff zu beheben, stehen die Chancen auf den dritten Wissener Saisonsieg gar nicht schlecht. Diese drei Punkte würden enorm helfen, denn Erfolg wie Mißerfolg entwickelt im Fußball schnell eine Eigendynamik, die den gesamten weiteren Saisonverlauf betreffen kann. Die Reserve ist am Sonntag schon vor der 1.Mannschaft aktiv und erwartet um 14:00 Uhr den FC Offhausen.