Nur 2:2 im Spitzenspiel gegen Westerburg nach 2:0-Pausenführung

Mit einem am Ende leistungsgerechten, 2:2-Unentschieden endete das Spitzenspiel der Kreisliga A zwischen dem VfB Wissen und der SG Westerburg. Der VfB behauptete den 3-Punkt-Abstand auf den Verfolger, muß sich nun aber die Tabellenführung mit dem punktgleichen SV Niederfischbach teilen, der durch seinen 5:1-Heimsieg gegen Lautzert zur Mannschaft von Trainer Marco Weller aufschloß.

Gegen Westerburg riß im Dr.Grosse-Siegstadion eine eindrucksvolle Serie, denn das Remis war nach 17 Heimsiegen in Folge der erste Punktverlust auf eigenem Platz seit November 2009. Schwerer als die beiden verlorenen Zähler könnten sich die Verletzungen auswirken, die Spielertrainer Marco Weller, Kapitän Jan Conrads und Angreifer Nima Kalantari nach der Pause innerhalb weniger Minuten zum Ausscheiden zwangen.

Foto: Die beiden Mannschaften wurden von den Nachwuchskickern der Bambinis und der F-Jugend auf den Platz geleitet. Ganz rechts Schiedsrichter Carsten Jacob aus Hellenhahn.

In der ersten Halbzeit hätte den Westerburgern keiner der rund 200 Zuschauer Chancen auf einen Punktgewinn eingeräumt, zu überlegen agierte die Wissener Mannschaft. Schon nach vier Minuten setzte Deniz Inan eine Direktabnahme aus kurzer Distanz ans Außennetz, dann tauchte Osman Kuvvet ganz alleine vor dem Gästekeeper auf. So war das 1:0 nach 19 Minuten durch Deniz Inan mehr als überfällig, und auch danach taumelte die sonst so sichere Westerburger Abwehr von einer Velegenheit zur nächsten. Mit dem 2:0-Halbzeitstand, den erneut Deniz Inan mit einem Lupfer aus spitzem Winkel erzielte (33.), war die SG bestens bedient. Die Gäste hatten während der ersten 45 Minuten keine einzige nennenswerte Torszene, dem stand auf Wissener Seite ein halbes Dutzend Hochkaräter gegenüber.

Den VfB-Akteuren konnte man bis dahin allenfalls den Vorwurf machen, mit den eigenen Chancen allzu großzügig umgegangen zu sein. Beim durchaus möglichen Zwischenstand von 4 oder 5:0 wäre der zweite Spielabschnitt wohl recht entspannt verlaufen. So aber deutete sich schon bald nach Wiederanpfiff eine Trendwende an. Mit dem 1:2-Anschlußtor (51.), dass Westerburg per Foulelfmeter erzielte, begann die schwächste VfB-Phase und das Spiel kippte völlig. Dazu trug auch bei, dass mit Marco Weller, Nima Kalantari und Jan Conrads innerhalb einer Viertelstunde gleich drei Spieler verletzungsbedingt ausscheiden mussten. Westerburg kam zu guten Ausgleichschancen (darunter ein Pfostenschuß) und 14 Minuten vor dem Ende folgerichtig auch zum 2:2. Zwischen beiden Westerburger Toren wäre allerdings bei einem Foul an Stephan Heß auch ein Strafstoß möglich gewesen.

Wer aus Wissener Sicht nun aber mit noch schlimmeren gerechnet hatte, sah sich getäuscht: Die umformierte Mannschaft zeigte Charakter, stemmte sich gegen die mögliche Niederlage und dominierte die Schlussphase. Bei gleich drei Chancen lag sogar der 3:2-Siegtreffer in der Luft, vor allem beim Lattenknaller von Tomasz Gawenda (86.) und einem Solo von Deniz Inan in der fünfminütigen Nachspielzeit war eine Menge Pech im Spiel. So freuten sich am Ende nur die Gäste über das Ergebnis, auch wenn sie damit ihren Rückstand in der Tabelle nicht verkürzen konnten.

Die trotz der Bedeutung ausgesprochen faire Partie stand unter der sicheren Leitung von Schiedsrichter Carsten Jacob aus Hellenhahn. Die VfB-Aufstellung: Ioannis Stavropulos, Marco Weller (61. Ugur Ünal), Matthias Höck, Jan Conrads (72. Marvin Reifenrath), Stephan Heß, Daniel Schmidt, Osman Kuvvet, Niklas Breuer, Jeremy Speicher, , Nima Kalantari (57.Tomasz Gawenda), Deniz Inan.