
Die Serie hält: Im Heimspiel gegen die akut abstiegsgefährdete SG Alfbachtal Ellscheid kam die Rheinlandliga-Mannschaft des VfB Wissen völlig ungefährdet zum sechsten Sieg in Serie. Mehr Probleme als mit dem Gegner hatte das Team von Trainer Thomas Kahler mit dem staubigen und unebenen Hartplatz im Dr.Grosse-Siegstadion. Der erneute Dreier bescherte den Sprung auf Tabellenplatz 2 hinter dem punktgleichen Spitzenreiter Kirchberg, da der BC Ahrweiler überraschend in Morbach verlor. Nun kann man aus Wissener Sicht gelassen das direkte Duell der beiden Rivalen am Mittwoch verfolgen.
Max Ebach hatte durch die verletzungsbedingten Ausfälle eine ungewohnt defensive Rolle.
Von Spielbeginn waren bei sonnigem Frühlingswetter die Rollen eindeutig verteilt: Ellscheid zog sich zurück, versuchte die Räume eng zu machen und war eher auf das Verhindern von Toren als eigene Offensivbemühungen bedacht. Wie die Gäste in der Vorwoche den FC Metternich mit 3:1 besiegten, erschloss sich bei ihrem schwachen Auftritt an der Sieg nicht. Allerdings verdient Erwähnung, wie fair die Eifelaner bei allem Einsatz mit der am Ende klaren Niederlage umgingen.
Mit diesem Schuß scheiterte Steven Winzenburg in der 5.Minute – später traf er dann zum 2:0.
Schon kurz nach dem Anpfiff hatte Steven Winzenburg das 1:0 auf dem Fuß, doch der Gästekeeper parierte seinen Volleyschuß aus 8 Metern glänzend. Auch danach gab es viele Strafraumszenen, aber bis zur 37.Minute keine ganz klaren Chancen. Zwar standen die 170 Zuschauer anders als bei den letzten Heimspielen nicht mehr tief im Matsch, aber die Platzverhätnisse machten das Wissener Flachpaßspiel zu einer echten Herausforderung. So fiel das 1:0 denn auch eher zufällig, als ein SG-Verteidiger stolperte und so Yanick Tsannang den Weg zum Tor freimachte. Der bedankte sich mit einem souveränen Einschuss ins rechte Eck.
So fiel das 1:0 durch Yanick Tsannang.
Und auch das zweite Tor kurz vor dem Seitenwechsel war eher ungewöhnlich. Steven Winzenburg, der zuvor mit einer ganzen Serie seiner langen Einwürfe für turbulente Szenen im Ellscheider Strafraum gesorgt hatte, brachte eine Flanke von der rechten Seite vors Tor. Der Ball wurde länger und länger, landete am linken Innenpfosten und sprang von dort zum 2:0 (44.) über die Linie. Damit ging die erste Halbzeit zu Ende, in der VfB-Keeper Philipp Klappert ausschließlich bei Rückpässen seiner Vorderleute zu Ballkontakten gekommen war.
Paul Christian (rechts) hatte wie die gesamte VfB-Abwehr gegen Ellscheid einen relativ ruhigen Nachmittag.
Daran änderte sich auch nach Wiederanpfiff nichts, zumal es für die Gäste spätestens nach Elvin Tricics 3:0 (53.) nur noch um Schadensbegrenzung ging. Die Vorarbeit zu diesem schönsten Tor des Tages hatte der stark aufspielende Yanick Tsannang mit einem Solo über die rechte Seite geleistet. Dass Elvin auch im vierten Spiel nach der Winterpause mit einem Doppelpack vom Platz ging und sein Torkonto auf 13 erhöhte, hatte er einem krassen Fehler der Ellscheider Abwehr –und natürlich seinem Stürmerinstinkt- zu verdanken.
Elvin Tricic erzielte in den vier Spielen nach der Winterpause acht Tore.
Nach 76 Minuten fing er eine zu kurze Rückgabe eines SG-Verteidigers ab, umspielte noch den Torwart und schob aus spitzem Winkel den Ball mit rechts ins verwaiste Tor ein. In der verbleibenden Viertelstunde waren bei Chancen der eingewechselten Irfan Baraner und Furkan Cifci weitere Treffer möglich, doch auch so gab es für die blau-weiße Mannschaft am Ende verdienten Applaus. Die Partie stand unter der wie immer souveränen Leitung von Schiedsrichter Christian Fritzen.
Till Niedergesäß feierte nach seiner krankheitsbedingten Pause ein gelungenes Comeback.
Das Fazit von Trainer Thomas Kahler: „Nach zehn Sekunden war heute schon erkennbar, dass sich der Gegner vorgenommen hatte, 30 bis 35 Meter vor dem eigenen Tor massiv zu stehen. Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen, dass sie die Reife gehabt hat, sich nicht auf engem Raum zu verzetteln, sondern ihr Spiel vertikal aufzubauen. Wir haben dann in aller Ruhe auf die Fehler des Gegners gelauert und so ist ja dann auch das 1:0 gefallen, weil Yanick die Situation gut antizipiert hat. Und wenn man fleißig ist, wird man auch mit dem Glück belohnt, dass mal so ein Ball wie der von Steven zum 2:0 reingeht. Dann war schon vor der Halbzeit für alle klar, dass es heute nicht mehr gefährlich wird.“
Meist war während der 90 Mnuten der Gästestrafraum der Ort des Geschehens.
Nach den jüngsten drei Duellen mit Gegnern aus der unteren Tabellenhälfte stehen nun die echten Härtetests an. Zunächst geht es am kommenden Samstag zum Verfolger FSV Trier-Tarforst. Eine Woche wartet mit der Heimpartie gegen Tabellenführer TuS Kirchberg das ultimative Spitzenspiel. Vor keinem der kommenden Gegner muss sich der VfB verstecken, auch wenn es kaum mehr so einfach werden wird wie zuletzt in Altenkirchen oder am Sonntag gegen Ellscheid. Es ist zudem zu hoffen, dass sich bis dahin die Reihen der Verletzten wieder etwas gelichtet haben, denn zuletzt fielen, was angesichts der klaren Siege fast unterging, mit Tim Leidig, Emre Bayram, Felix Arndt, Justus Stühn und Julian Wienold gleich mehrere Stammkräfte aus. Gute Besserung !
So fiel das 3:0 durch Elvin Trcic.
Die VfB-Aufstellung gegen Ellscheid: Philipp Klappert, Max Ebach (71. Marius Wagner), Paul Christian, Mario Weitershagen, Tom Pirsljin, Lukas Becher (81. Irfan Baraner), Philipp Weber, Till Niedergesäß (68. Jona Heck), Steven Winzenburg, Yanick Tsannang (76. Furkan Cifci), Elvin Tricic.
(c) Fotos: Annika Deger-Schwan