Es war alles wie immer bei den Gastpielen in Bitzen. 90 Minuten Hektik auf und neben dem Platz, verbale Scharmützel, wenig spielerische Höhepunkte und strittige Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten: Die „Kaufmannshalde“ brannte mal wieder. Was sich von den letzten Aufeinandertreffern mit dem Lokalrivalen unterschied, war das Ergebnis, denn am Ende musste der VfB diesmal mit einem 1:1-Remis zufrieden sein. Glück im Unglück: Auch der Tabellenzweite Westerburg leistete sich eine Woche vor dem direkten Vergleich in Wissen einen Ausrutscher und kam zu Hause gegen den Letzten SV Derschen nicht über ein 2:2 hinaus.
Foto links: Stephan Heß, Jan Conrads, Nima Kalantari, Tomasz Gawenda und Jeremy Speicher erwarten den Freistoß, der zum 1:0 führt.
Abwehrchef Matthias Höck fiel wegen einer Erkrankung aus, seinen Part im Defensivzentrum übernahm Spielertrainer Marco Weller. Trotzdem gelang ein Blitzstart: Schon nach zwei Minuten stand Deniz Inan nach einem Solo alleine vorm Bitzener Torwart, der glänzend parieren konnte. Kurz später brachte Tomasz Gawenda –freistehend am Elfmeterpunkt- den Ball nicht im Tor unter. In den ersten 20 Minuten kam der VfB auf gefühlte 95 % Ballbesitz und eine Handvoll Chancen, doch schon bald verflachte die Partie. Der 0:0-Halbzeitstand drückte das Geschehen durchaus treffend aus.
Nach dem Wiederanpfiff setzte sich das zerfahrene Spiel mit vielen Fehlpässen fort, doch dann sorgte eine Standardsituation für die Bitzener Führung. Sascha Nelles setzte einen Freistoß aus 20 Metern zum 1:0 in den rechten Winkel (52.). Der Rückstand führte zu verstärkten Bemühungen auf blau-weißer Seite, die schon recht bald gute Chancen einbrachten. Zunächst strich ein Volleyschuß von Niklas Breuer haarscharf am langen Pfosten vorbei. Dann war es einmal mehr Deniz Inan, der mit einer Direktabnahme zum 1:1-Ausgleich traf (61.).
Die restliche halbe Stunde stand klar im Zeichen des VfB, allerdings blieben die Bitzener durch Konter gefährlich. Marco Weller rückte ins Mittelfeld und hatte mit einem Freistoß die Führung auf dem Fuß. Die anschließende Ecke von Nima Kalantari segelte quer durch den Torraum, fand aber keinen Vollstrecker. Als der eingewechselte Ugur Ünal 15 Minuten vor dem Ende gelegt wurde, drückte Schiedsrichter Jens Hülpüsch beide Augen zu und verzichtete auf den Strafstoßpfiff.
Die letzten Turbulenzen gab es nach einer Ecke der Hausherren, bei der die VfB-Abwehr mehrere Versuche brauchte, um das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern. Am Ende blieb es auch nach der vierminütigen Nachspielzeit beim alles in allem gerechten Unentschieden, das vom Bitzener Anhang bejubelt wurde wie die Meisterschaft. Die VfB-Aufstellung in Bitzen: Ioannis Stavropulos, Marco Weller, Matthias Höck, Stephan Heß, Daniel Schmidt, Osman Kuvvet, Niklas Breuer, Jeremy Speicher, Tomasz Gawenda (68. Ugur Ünal), Nima Kalantari, Deniz Inan.
Am kommenden Sonntag (10.April, 14:30 Uhr) steht nun das richtungsweisende Spiel gegen die SG Westerburg auf dem Programm. Mit einem Erfolg im Dr.Grosse-Siegstadion könnte der VfB sich eines der beiden verbliebenen Konkurrenten entledigen und wichtige Weichen in Richtung Aufstieg stellen. Aber auch im Falle eines Unentschiedens bliebe man Tabellenführer.