Sand im VfB-Getriebe: 0:2-Heimpleite gegen Neuwied

Die Heimpartie des VfB Wissen gegen die gut aus den Startlöchern gekommene SG Neuwied endete am vergangenen Samstag mit einer 0:2-Niederlage. So ernüchternd das Ergebnis war, so enttäuschend war erneut der Auftritt der Heimelf. Die 90 Minuten auf dem Rasen des Dr.Grosse-Siegstadions bestätigten den Eindruck der letzten Wochen: Es ist mächtig Sand im VfB-Getriebe.

Dabei hatte es zu Beginn überhaupt nicht nach einer Niederlage ausgesehen, denn vom Anpfiff weg dominierte der VfB Wissen das Spiel und drängte die Gäste mit klugen Angriffen in die Defensive zurück. Die Neuwieder Abwehr, die im bisherigen Saisonverlauf erst drei Treffer zugelassen hatte, geriet schnell unter Druck und machte folglich Fehler. Bereits nach 3 Minuten konnte ein Verteidiger der SG einen Volleyschuß von Mario Petzold aus kurzer Distanz nur mit der Hand abwehren. Schiedsrichter Muscheids Entscheidung, hierfür nicht einmal „Gelb“ zu zeigen, war nicht die einzige diskussionswürdige Entscheidung des schwarzen Mannes an diesem Nachmittag. Den fälligen Strafstoß schoß der angeschlagen ins Spiel gegangene Guido Schmidt in die Arme des Gästekeepers.

Von diesem Missgeschick ließ sich die VfB-Elf zunächst aber nicht beeindrucken und kam zu weiteren guten Chancen, von denen erneut Schmidt nach 11 Minuten die klarste vergab. Die eigentlich überfällige Führung hätte dem Wissener Spiel die nötige Sicherheit gegeben, die nun jedoch mehr und mehr verloren ging. Die VfB-Manndecker hatten zunehmend Schwierigkeiten mit ihren schnellen Gegenspielern, auch im Mittelfeld schlich sich die Plan- und Ratlosigkeit der vergangenen Spiele ein. Zwar blieb der VfB bis zur Pause optisch überlegen, doch die 0:1-Führung der Gäste nach 34 Minuten kam angesichts der vorangegangenen Chancen alles andere als überraschend.

War die Leistung bis zum Seitenwechsel noch akzeptabel, bot die zweite Halbzeit den wenigen Zuschauern endgültig Magerkost. Zwar konnte man dem Team von Trainer Uwe Wisser Einsatz und Laufbereitschaft nicht absprechen, doch das Ergebnis der Bemühungen bewegte sich nahe Null. Bis in die absolute Schlussphase, als die SG Neuwied durch eine gelb-rote Karte dezimiert war, kam der VfB Wissen zu keiner einzigen Torchance. Vielmehr waren es die Gäste, die bei ihren schnellen Vorstößen mehrfach Gelegenheit hatten, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. Dabei hatte es die VfB-Kicker ihrem Torwart Sascha Kill (Foto) zu verdanken, dass aus der Niederlage kein Debakel wurde, denn der Keeper rettete gleich mehrfach gegen frei vor ihm auftauchende Angreifer.

Selbst beim 0:2 nach 66 Minuten benötigten die Neuwieder den Nachschuß, um ein Elfmetergeschenk im Netz unterzubringen. Danach war alles gelaufen, der hochverdiente Sieg der Deichstädter stand nie mehr in Frage. Einige Aktive ergingen sich zudem in fruchtlosen Diskussionen mit Schiedsrichter Muscheid. Sicher wird aus der Beziehung des Manns aus Rossbach und der VfB-Elf keine Freundschaft mehr, doch sollte man das nicht jedes Mal aufs Neue auf dem Platz ausdiskutieren.

Nach dieser 0:2-Schlappe und vor dem schweren Auswärtsspiel beim Titelfavoriten Malberg am kommenden Samstag muß der Blick nun langsam auf die untere Tabellenhälfte gehen. Ganze zwei Siege und acht Tore aus den bisherigen sieben Spielen sind keine Bilanz, die kurzfristig höhere Ziele zulässt, zumal der Abstand zu den hinteren Rängen allmählich kleiner wird als der zur Spitze. Schon drei Tage nach dem Derby in Malberg steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Gegner ist dann die SG Guckheim, auf deren Wunsch die Partie auf Dienstag (5.Oktober, Anstoß 19:30 Uhr) vorgezogen wurde.

Die Aufstellung gegen Neuwied: Sascha Kill, Pascal Eter, Gereon Detmer (69. Björn Kappner), Michael Herzog, Guido Schmidt, Tomasz Gawenda, Maik Rumpel, Kevin Leicher, Torsten Neef, Andreas Heid (77. Markus Schöneberg), Mario Petzold.

Zuschauer: 110
Schiedsrichter: Muscheid (Roßbach)