Schiedsrichter-Nachwuchs für den VfB: Jan Riebel steigt ein !

Zu den wichtigsten Personen beim Fußball gehören die Schiedsrichter. Leider werden sie auf und neben dem Platz nicht immer so behandelt, wie es ihr ehrenamtliches Engagement verdienen würde, was die Suche nach dem Nachwuchs nicht einfacher macht. Umso erfreuter sind wir beim VfB, dass sich mit Jan Riebel einer unserer langjährigen Jugendspieler entschlossen hat, Schiedsrichter zu werden. Der 18-Jährige vom Alserberg absolviert im kommenden Jahr am Kopernikus-Gymnasium sein Abitur. In diesem Frühjahr gab es für Jan aber zunächst einmal  Lernaufwand in Regelfragen. Er gab uns Auskunft zur Ausbildung und seinen Zielen:  

Wie bist Du auf die Idee gekommen, Schiedsrichter zu werden ?

Mein alter Jugendtrainer Özgür Sari, der ja selber Schiedsrichter ist, hat mich darauf angesprochen, ob das nicht auch was für mich wäre. Ich hab’s mir durch den Kopf gehen lassen, und weil ich schon immer eine enge Beziehung zum Fußball hatte, fand ich die Idee gut.

Wie lief Deine Ausbildung ab ?

Wegen der Corona-Beschränkungen gab es leider zunächst nur fünf Video-Konferenzen, in denen die Grundlagen vermittelt wurden. Wir haben auch umfangreiches Lernmaterial bekommen. Am 18.März kam dann die Prüfung in der Sportschule Oberwerth in Koblenz. Wir mussten 30 Fragen zum Regelwerk beantworten und dabei 50 von 60 möglichen Punkten holen. Das hat prima geklappt, ich habe mit 58 Punkten bestanden. Es hat sicher geholfen, dass ich selber auch spiele. Danach gab es noch ein Praxisseminar und am 6.Mai pfeife ich dann mein erstes Jugendspiel.

Hast Du Unterstützung von erfahrenen Schiedsrichtern ?

Bei den ersten Spielen sind Paten dabei, die die Nachwuchsschiris begleiten und Tipps geben. Mich wird Klaus Wengenroth unterstützen, aber alle Schiris im Umfeld stehen natürlich auch als Ansprechpartner bereit. Mit Uli Fenstermacher, der schon seit über 25 Jahren selber pfeift, bin ich auch  befreundet. Er wird mir genau wie Özgür sicher bei allen Fragen Auskunft geben. Diese Kontakte helfen natürlich sehr.

Wie sehen Deine Ziele aus ?

Man setzt sich immer hohe Ziele. Erstrebenswert wäre, irgendwann einmal Bezirks- oder Rheinlandliga zu pfeifen. Die Aufstiegschancen für Jüngere gibt es ja, Schiedsrichter sind immer gefragt.

Wie ist als Spieler Dein Verhältnis zu den Schiedsrichtern ?

Ich bin immer sehr gut mit allen ausgekommen und habe mich auf dem Platz eher zurückgehalten. Vom Platz geflogen bin ich in den ganzen Jahren noch nie, ein paar gelbe Karten waren aber schon dabei. Es wird sicher noch mal ein ganz anderes Gefühl sein, nicht der Spieler, sondern der Schiri zu sein. Das wird eine interessante Erfahrung.

Und jetzt gilt „Learning by Doing” …

Das auf jeden Fall. Der Spruch „Übung macht den Meister“ gilt überall, egal ob im Beruf oder bei den Schiris. Ich freue mich auf die ersten Einsätze, die werden zunächst bei Jugendspielen sein. Ich möchte  aber auch selbst weiterspielen und kann noch ein Jahr in der A-Jugend bleiben. Ich überlege aber auch, ob ich schon in den Seniorenbereich wechsele, weil ich dann ohne Probleme samstags pfeifen und sonntags spielen könnte.

Vielen Dank und viel Glück !

Bis zur B-Jugend war Jan für die JSG Wisserland am Ball, inzwischen kickt er in Hamm. Auf diesem Foto der D-Junioren aus dem Frühjahr 2017 sind zu sehen: Hinten von links Fynn Schlatter (der vor kurzem einen Kreuzbandriss erlitt – gute Besserung !), Kerem Sari, Tom Zehler, Volkan Beydilli, Mehmet Tas, Amin el Ghawi und Tom Louis Siegel. Vorne von links David Schultheis, Jan Riebel, Noel Krieger, Till Kilanowski, Faruk Cifci und Sinan Saricicek. Auch David möchte Schiedsrichter werden und bestreitet im Juni seine Prüfung. Viel Erfolg.

Die Mehrzahl der abgebildeten jungen Herren, inzwischen in der A-Jugend angkommen, verbringt mit den Trainern und Betreuern das Osterwochenende in Kroatien, wo das Team an einem international besetzten Jugendturnier teilnehmen. Gute Reise und viel Spass !