Thomas Kahler blickt zurück und nach vorn: Weiter auf dem “Wissener Weg”

Thomas Kahler geht in seine vierte Saison als Trainer der Rheinlandliga-Mannschaft des VfB Wissen. In dieser Zeit setzte sich der positive Trend fort, der bereits unter seinem Vorgänger Walter Reitz begonnen hatte und der seither kontinuierliche Verbesserungen des Abschneidens brachte: Dem fünften Platz in der Bezirksliga 2017 folgte ein Jahr später Rang 2 und 2019 der souveräne Aufstieg in die Rheinlandliga. Die erste Saison in der höchsten Klasse des Fußballverbandes Rheinland endete auf Platz 13, die zweite schon auf Platz 9. Die vergangene Saison brachte eine weitere Verbesserung auf Platz 7.

Während die beiden ersten Spieljahre an der Bande im Dr.Grosse-Siegstadion für Thomas wie für sein Team wegen der Corona-Pandemie jeweils vorzeitig endeten, gab es 2021-22 die erste komplette Runde, die nicht nur hinsichtlich der Platzierung, sondern auch bei den gezeigten Leistungen überzeugend war. In der kurzen Sommerpause hat sich nun personell einiges getan – Anlass genug also, den ehemaligen Oberliga-Stürmer nach seiner Einschätzung der Lage und auch der Prognose für die beginnende Saison zu fragen.

Wie beurteilst Du im Rückblick die abgelaufene Spielzeit ?

In der letzten Saison hatten wir den Plan, die Mannschaft weiter zu entwickeln und zu festigen. Dazu gehörte, ein echtes Team zu werden und eine vernünftige Hackordnung in den Kader zu bringen. Das ist uns, wenn man zurückblickt, wirklich gelungen. Wir haben in vielen Spielen sehr gute Auftritte hingelegt und attraktiven Fußball gezeigt.

Zwischenzeitlich war ja sogar die Rheinlandliga-Spitze im Blick …

Wir sind gut aus der Winterpause herausgekommen und hatten dann im Frühjahr sogar Tuchfühlung nach ganz oben. Bedingt durch etliche Verletzungen und auch die fehlende Breite im Kader ist uns in der Endphase der Saison ein bisschen die Luft ausgegangen und wir haben nur noch punktuell überzeugen können.

Was war Dein persönliches Highlight ?

Spaß gemacht hat das Derby in Malberg. Auch wenn wir am Ende keine Punkte geholt haben, konnten wir 45 Minuten lang zeigen, was in uns steckt. Genau an den Punkten wollen wir ansetzen.

Wo ist noch Luft nach oben ?

Wenn es eng wird, müssen wir noch mehr die nötige Ruhe bewahren. Das haben wir in den Spielen gegen die Mannschaften, die am Ende vor uns gelandet sind, nicht immer oder nur phasenweise geschafft. Da muss man ehrlich eingestehen, dass es nicht gereicht hat, die Top-Gegner in der Klasse zu besiegen. Hier müssen wir ansetzen. Dazu gehört auch, von den vielen Chancen, wie wir sie uns in der letzten Saison erarbeitet haben, noch mehr zu nutzen. Wir wollen vor dem Tor kühler sein und unsere Torquote nach oben bekommen.

Wie fällt Dein Urteil zum neuen Kader aus ?

Wir haben ganz bewußt den „Wissener Weg“ verfolgt, den wir vor drei Jahren gemeinsam begonnen haben. Wir setzen auch weiterhin gezielt auf die vielen Talente aus dem eigenen Nachwuchs und aus der direkten Umgebung. Deshalb haben wir ganz viele junge Spieler im Kader, die danach lechzen, von den Erfahrenen zu lernen und Dinge anzunehmen, um noch besser zu werden. Der Kader für die neue Saison ist sehr gut verstärkt worden und mit Armando Grau haben wir zur Ergänzung der zentralen Achse noch einen erfahrenen Stürmer dazu bekommen.

Mit welchen Zielen gehst Du mit Deiner Mannschaft in die neue Saison ?

Ich glaube, wenn wir auf die Gegner schauen, die im letzten Jahr vor uns gelandet sind, dann gibt es schon Mannschaften, die aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Altersstruktur noch die Nase vorn haben werden. Aber das klare Ziel ist, zu den besten Mannschaften der Liga aufzuschließen und noch mehr Spiele gegen diese Teams nicht nur wie in der vergangenen Saison auf Augenhöhe zu bestreiten, sondern auch für uns zu entscheiden.

Und welcher Wunsch ist bislang noch offen geblieben ?

Es macht einfach Spaß, mit dem Verein zusammenzuarbeiten. Der Austausch mit dem Vorstand und dem Umfeld ist sehr gut. Wichtig ist aber auch, dass wir die Infrastruktur noch weiter verbessern. Ein Hartplatz ist in unserer Liga nicht mehr zeitgemäß und die Jungs brauchen gute Trainingsmöglichkeiten. Ich würde mir wünschen, dass wir das Projekt Kunstrasen beschleunigen können.