Traumtor von Steven Winzenburg sichert den 1:0-Heimsieg gegen die SG Schneifel

Nach den beiden jüngsten 0:1-Niederlagen auf eigenem Platz drehte die Rheinlandliga-Mannschaft des VfB Wissen diesmal den Spieß um und gewann selbst mit dem knappsten aller Ergebnisse: Steven Winzenburg sorgte mit einem Traumtor nach 48 Minuten für den bis zum Ende umkämpften, aber angesichts der Spielanteile durchaus verdienten 1:0-Heimsieg gegen die SG Schneifel. Durch den Dreier festigte der VfB mit nun drei Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen seinen Platz im oberen Mittelfeld der Rheinlandliga.

Steven Winzenburg war der Schütze des goldenen Tores.

Die Besuche der Spielgemeinschaft aus den Eifelorten Auw, Hallschlag, Ormont und Stadtkyll in Wissen scheinen wirklich unter keinem guten Stern zu stehen: Im vergangenen Jahr hatte der Bus auf der Anreise einen Unfall, diesmal hätten die Schneifeler angesichts ihrer akuten Personalmisere Mühe gehabt, einen Bus überhaupt zu füllen und reisten mit dem Auto an. Wegen zahlreicher verletzter oder verhinderter Akteure kam die SG, die in den ersten 7 Saisonspielen immerhin schon 13 Punkte eingefahren hatte, nur mit 13 Spielern (darunter 2 Torhüter) ins Dr.Grosse-Siegstadion.

In der 1.Halbzeit gab es gegen die dichte Gästeabwehr kaum ein Durchkommen.

Vielleicht trug dieser Umstand dazu bei, dass die Besucher auf dem Rasen des Dr.Grosse-Siegstadions von Beginn an eher auf Defensive setzten. So konnte der VfB zwar relativ einfach das Spiel kontrollieren, kam aber nur zu einer nennenswerten Torchance. Gleiches galt für die Gegenseite, als ein Fehlpass dem einzigen SG-Stürmer den Ball servierte, sodass erst das beherzte Herauslaufen von Philipp Klappert Schlimmeres verhinderte. Ansonsten verlebte „Klappo“, der vor einer Woche in Kirchberg der Hauptdarsteller gewesen war, einen eher ruhigen Nachmittag.

Der 0:0-Pausenstand gab das Geschehen durchaus realistisch wieder, auch wenn es dem VfB gegen Ende der ersten Halbzeit besser gelang, mit einigen guten Angriffen vor allem über die rechte Seite für Gefahr zu sorgen. Nach Wiederanpfiff mussten die knapp 150 Zuschauer dann aber nicht mehr lange warten, ehe es ein Tor zu bejubeln gab. Nach einer Ecke wurde der Ball an die Strafraumgrenze abgewehrt, dort stand Steven Winzenburg goldrichtig und setzte das Leder per Dropkick knallhart zum 1:0 (48.) unter die Latte.

Felix Arndt ging diesmal leer aus.

Dass es dann bis zum Schluss bei diesem Resultat blieb, hatte zwei Gründe: Erstens nahm die SG Schneifel zwar nun Offensivbemühungen auf, kam aber gegen eine weitgehend sicher stehenden VfB-Abwehr kaum zu echten Torgelegenheiten. Philipp Weber, der in der letzten Saison so viel Verletzungspech hatte, bot im defensiven Mittelfeld einen bärenstarken Auftritt. Sechs Gegentore nach acht Saisonspielen sind eine bemerkenswert gute Bilanz, auch wenn Trainer Thomas Kahler einige „Unforced Errors“ gesehen hatte, die aber ohne Folgen blieben.

Tim Leidig am Ball.

Zweitens aber, und das war der Negativpunkt an diesem an sich erfreulichen Sonntag, wurden die sich nun regelmäßig bietenden Konterchancen einfach schlecht ausgespielt. Mehrfach gab es gegen die aufgerückte Schneifel-Abwehr Überzahl-Situationen, ohne das daraus gute Chancen zum vorentscheidenden 2:0 entstanden wären. Das aktuelle Torverhältnis von 11:6 (davon 5:1 im ersten Saisonspiel gegen den FC Metternich) hat halt auch eine Zahl vor dem Doppelpunkt.

Max Ebach setzte sich mehrfach über den rechten Flügel in Szene.

Fazit: Der dritte Saisonsieg verschafft dem VfB vor den beiden anstehenden Auswärtsspielen bei den alten Rivalen in Mayen am kommenden Samstag und in Ahrweiler eine recht komfortable Ausgangsposition: Sechs Punkte Abstand zu den Abstiegsplätzen, fünf Punkte bis zu Spitzenreiter Trier-Tarforst, nur zwei bis zu Platz 3. Und auf fremdem Platz ist unser Team ja in der laufenden Rheinlandliga-Saison nach wie vor ungeschlagen …

Paul Christian (links) und Philipp Weber (2.v.l.) zählten zu den besten VfB-Akteuren an diesem Tag.

Die Aufstellung gegen die SG Schneifel:  Philipp Klappert, Mario Weitershagen, Paul Christian, Tom Pirsljin, Julian Wienold, Till Niedergesäß (78. Lukas Becher), Tim Leidig, Philipp Weber, Steven Winzenburg, Felix Arndt (83. Elvin Trcic) und Max Ebach (71. Yannick Tsannang). Nachdem die Schneifeler jetzt schon zum vierten Mal die weite Tour an die Sieg unternahmen, die VfB-Gastspiele in der Westeifel aber bislang stets den Corona-Saisonabbrüchen zum Opfer fielen, freuen wir uns diesmal hoffentlich nicht vergeblich auf das Rückspiel im Frühjahr 2022.

(c) Fotos: Annika Deger-Schwan