Trotz schwachem 1:1-Remis in Honigsessen zurück an die Spitze – Konkurrenz patzt

Auch beim Aufsteiger in Honigsessen konnte der VfB Wissen nicht auf den Erfolgsweg zurückkehren. Nach einem fairen Spiel auf schwachem Niveau gab es beim Lokalrivalen ein enttäuschendes 1:1-Unentschieden. Während die Gastgeber den Punktgewinn ausgelassen bejubelten, darf man aus Wissener Sicht nicht nur wegen des späten Ausgleichs getrost von zwei verlorenen Zählern sprechen, auch wenn in der Schlußphase sogar das Remis noch in Gefahr geriet.

Zwar fehlten mit Nöller, Acquah, Girresser und Ferfort und zum Anpfiff auch Cem Cakatay weiterhin wichtige Stützen, doch lassen sich die zuletzt gezeigten Schwächen nicht alleine auf die Personalprobleme schieben. Durch die Patzer der Konkurrenz aus Hamm (1:4 gegen Meudt) und Mündersbach (1:2 in Betzdorf) schob sich der VfB wieder an die Spitze der Kreisliga A. In der Form und der Besetzung der letzten drei Partien hat man dort allerdings nur wenig verloren.

Foto: Spielertrainer Marco Weller agierte in der Offensive und durfte sich dort hautnaher Betreuung über 90 Minuten sicher sein.

Auf dem Hartplatz in Honigsessen begann die Partie aus Wissener Sicht sehr erfreulich, denn schon nach 5 Minuten schoß Simon Ebach flach zum 0:1 ein. Kurz darauf hatte Bünyamin Yigit das zweite Tor auf dem Fuß, scheiterte aber am TuS-Keeper. Auch in der 16.Minute war das 0:2 möglich, doch Schiedsrichter Koyun drückte bei einem klaren Handspiel im Honigsessener Strafraum beide Augen zu. Den Reigen der VfB-Chancen beendete Christoph Lichtenfeld (19.), der nach einem Steilpaß alleine vorm Torwart auftauchte, mit seinem Flachschuß aber scheiterte. Der schwungvollen Anfangsphase folgte anschließend viel Leerlauf. Die Bemühungen der Hausherren beschränkten sich auf lange, hohe und sehr hohe Bälle in die Spitze. Der VfB setzte dem engagierten, aber nicht wirklich guten Spiel des Aufsteigers wahrlich keine spielerischen Glanzlichter entgegen.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielverlauf wenig. Zwar agierte der TuS nun offensiver als vor der Pause, doch der starke Fatih Ceylan fand nur selten Unterstützung bei seinen Teamkollegen. Bei den wenigen gelungenen Wissener Offensivaktionen war zumeist Dennis Kohl beteiligt. Der Mannschaftskapitän hatte auch nach 68 Minuten die größte Chance, den Sack zuzumachen, doch der TuS-Towart hielt seine Elf mit einer tollen Parade im Spiel. Auch ein Kohl-Kopfball (74.) strich haarscharf am langen Pfosten vorbei. In der Schlußphase wurden die Gastgeber dann bei aller bis dahin gezeigten Harmlosigkeit noch für die Bemühungen um den Ausgleich belohnt, weil nun auch die VfB-Defensive ihre Auszeiten nahm. Der erste Blackout nach einem hohem Schlag in der Strafraum blieb noch folgenlos, weil der durch einen VfB-Querschläger in Ballbesitz gekommene Stürmer den Ball an die Lattenoberkante setzte.

In der nächsten Szene war das 1:1 (79.) dann fällig, als ein erneuter Stockfehler im eigenen Strafraum nach einer (was wohl) hohen Flanke von der Mittellinie einem TuS-Angreifer die Gelegenheit bot, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. In den verbleibenden 11 Minuten gab es noch einmal ein Wissener Anrennen zu sehen, doch bei den Kontern der Gastgeber gegen die aufgerückte VfB-Abwehr mußte der mitgereiste Anhang sogar um den einen mageren Punkt zittern. Kurz vor Schluß hätte Dennis Kohl für das unverhoffte Happy-End sorgen können, als der ansonsten starke Torwart einen Aufsetzer von Cem Cakatay nicht festhalten konnte, doch der Nachschuß landete am Außennetz.

Fazit: Von der spielerischen Qualität der Vorjahre und dem sicheren Auftreten der Abwehr in den ersten Wochen dieser Saison ist derzeit nur wenig zu sehen. Die zahlreichen verletzungs- und krankheitsbedingten Umstellungen, aber auch schwächere Auftritte der verbleibenden Stammkräfte haben Sand ins Getriebe gebracht. Am Einsatz hat es hingegen nie gefehlt. Die Aufstellung in Honigsessen: Dennis Schumacher, Marco Weller, Simon Ebach, Rüdiger Schulz, Daniel Franz, Christoph Lichtenfeld, Christian Schirmacher, Dennis Kohl, Tomasz Gawenda, Yalcin Aksac (65. Cem Cakatay), Bünyamin Yigit.