Über 450 Zuschauer sehen 3:3-Remis im Derby gegen Hamm – Ein Sieg war drin

Schon das Hinspiel zwischen dem VfL Hamm und dem VfB Wissen hatte mit dem 4:4 eine wahre Torflut gebracht. Auch die Revanche auf dem Rasen im Wissener Dr.Grosse-Siegstadion endete Remis, erneut konnten sich die zahlreich erschienenen Fußballanhänger über sechs Einschüsse freuen. Dabei war das 3:3 (2:1)-Unentschieden nach Spielanteilen durchaus leistungsgerecht. Allerdings darf man aus Wissener Sicht angesichts zweimaliger Führung und eines klaren Vorteils bei den Torchancen getrost von zwei verlorenen Punkten sprechen.

Zwar kamen nicht wie in früheren Jahrzehnten Tausende von Besuchern, aber mit gut 450 Zuschauern hatte das Lokalderby auch diesmal einen passenden Rahmen gefunden. Nach dem 3:3 bleibt die Entscheidung in der Meisterschaft so offen wie bisher, wobei aktuell nur der VfB Wissen aus eigener Kraft den Titel holen kann. Der VfL Hamm legt am Mittwoch in Honigsessen vor, muß dann aber auf Wissener Ausrutscher in den Nachholspielen hoffen.

Foto: Die Freistöße von Marco Weller spielten im Spitzenspiel am Sonntag eine wichtige Rolle. (Weitere Fotos in der anhängenden Bildergalerie)

Die beiden Teams brauchten unter der Leitung von Schiedsrichter Andreas Stolz aus Herdorf keine lange Anlaufzeit. Von Anfang an entwickelte sich ein schnelles Spiel, in dem die Gäste zunächst optische Vorteile, der VfB aber die fette Chance zur Führung hatte. Sebastian Trautmann ging nach 19 Minuten alleine auf VfL-Keeper Schupp zu, doch beim Abschluß versprang der Ball und ging neben das Tor. So war es wieder einmal ein Freistoß von Marco Weller, der den Bann brach. Aus rund 30 Metern schlug das Leder flach links zum 1:0 (35.) im Netz ein.

Auch dem 2:0 vier Minuten später ging ein Weller-Freistoß voraus. Uwe Schupp konnte eine Kopfballverlängerung nur kurz abwehren, Sebastian Trautmann war zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz ab. Angesichts einiger weiterer Top-Chancen (so traf Sebastian Trautmann mit einem Volleyschuß noch den Innenpfosten) ging die Führung zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Umso ärgerlicher, daß der VfB den Zweitore-Vorsprung nicht mit in die Pause nahm. Nach einer eigenen Ecke in der 41.Minute fing man sich einen klassischen Konter, den Phillip Höhner gegen die leichtsinnig weit aufgerückte Wissener Deckung zum 2:1 nutzte. Dieser Anschlußtreffer war das erste Gegentor für den VfB nach über zehn Stunden Spielzeit.

Beim 2:2-Ausgleich (56.) wurde ein Hammer Freistoß von der VfB-Mauer abgefälscht und landete vor den Füßen von Daniel Krieger, der nur noch einzuschieben brauchte. Fast im Gegenzug gelang dem eingewechselten Henry Acquah nach einem tollen Solo das 3:2 (59.). Nun begann die Phase, in der der VfB Wissen den Sieg verpasste, denn gleich mehrfach bot sich die Chance zum vorentscheidenden 4:2. Einige tolle Paraden von Keeper Uwe Schupp, aber auch viel Glück (bei zwei Schüssen von Henry Acquah) hielten die Gäste im Spiel.

So wurden die Hammer Bemühungen um den Ausgleich am Ende doch noch belohnt, als ein Sonntagsschuß von der Strafraumgrenze zum 3:3-Endstand (78.) im linken Winkel des von Marc Schuster sicher gehüteten VfB-Tores landete. Die Partie endete mit einer weiteren Chance von Hernry Acquah und vier Wissener Eckbällen in Serie. An der Punkteteilung änderte aber auch die dreiminütige Nachspielzeit nichts mehr. Die VfB-Aufstellung: Mark Schuster, Rüdiger Schulz, Christoph Lichtenfeld, Simon Ebach, Christian Schirmacher, Dennis Kohl, Sebastian Trautmann (Tomasz Gawenda), Sebastian Girresser, Marco Weller, Cem Cakatay (Dennis Ferfort), Yalcin Aksac (Henry Acquah).