
Mit einer 4:4-Punkteteilung kehrte der VfB Wissen vom Spitzenspiel beim VfL Hamm zurück. Das Duell des Tabellenzweiten mit dem Spitzenreiter VfB Wissen hielt in Sachen Tempo und Dramatik alles, was sich die zahlreichen Zuschauer des Derbys davon versprochen hatten. Mit dem Remis konnte der VfB seine Führung in der Kreisliga A auch nach dem 7.Spieltag behaupten und ist nach den direkten Vergleichen mit den Topteams aus Weyerbusch, Niederroßbach und Hamm die einzige Mannschaft ohne Niederlage.
Das Unentschieden war am Ende leistungsgerecht, auch wenn sich beide Teams zwischenzeitlich auf der Siegerstraße fühlen durften. Pech aus Wissener Sicht war die Tatsache, daß der nach einer bärenstarken zweiten Halbzeit mögliche und auch verdiente Dreier erst durch ein unglückliches Eigentor in der Schlußphase verloren ging. Angesichts der ungünstigen personellen Voraussetzungen mit dem Fehlen von Christian Nöller und Dennis Ferfort, dem Ausscheiden von Henry Acquah und rund einem halben Dutzend angeschlagener Spieler konnten Marco Weller und seine Elf aber auch mit dem Unentschieden gut leben.
Foto: In der ersten Halbzeit war die VfB-Defensive unter Druck. Nach der Pause lief’s dann anders herum.
Die Anfangsphase des Spiels ging klar an den VfL. Die Wissener Mannschaft hatte erkennbare Mühe, sich auf die Verhältnisse auf dem kleinen und sehr stumpfen Kunstrasenplatz in Hamm einzustellen. Insofern kam das 1:0, das Sebastian Girresser mit einem abgefälschten Schrägschuß nach 11 Minuten erzielte, eher überraschend. Der Führung konnte sich der VfB aber nur kurz erfreuen, denn innerhalb von nur 10 Minuten gab es zwei selten überflüssige Gegentore.
Konnte man beim 1:1-Ausgleich (20.) per Freistoß noch der schlecht postierten Mauer eine Mitschuld geben, ging das 2:1 (22.) durch einen Flachschuß aus rund 25 Metern klar auf die Kappe von Keeper Mark Schuster. In dieser Phase bot der VfB die bisher schwächste Leistung der Saison und bekam gegen die klar dominierenden Hammer kaum ein Bein auf die Erde. So war das 3:1 im Anschluß an eine Ecke (40.) die konsequente Folge ganz ungewohnter Defensivschwächen und Ballverluste. Umso wichtiger, daß Rüdiger Schulz mit dem Kopfballtor zum 3:2 (44.) kurz vor dem Seitenwechsel sein Team zurück ins Spiel holte.
Mit dem Anschlußtreffer war gleichzeitig die Richtung für die zweite Halbzeit vorgegeben, denn nun spielte nur noch der VfB. Der für den verletzten Henry Acquah eingewechselte Bünyamin Yigit erzielte per Flachschuß ins linke Eck den 3:3-Ausgleich (59.), Yalcin Aksac traf nach einer Traumkombination zur 4:3-Führung (67.). Bei beiden Toren bewies der nach dem Rückstand ins Mittelfeld gewechselte Marco Weller seine Qualitäten als Vorbereiter. In der Folgezeit ergingen sich die Hammer in laustarken Diskussionen untereinander und schienen als Verlierer den Platz zu verlassen.
Daß es dennoch zur nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten durchaus gerechten Punkteteilung kam, verdankte der VfL dann einem Wissener Eigentor. Rüdiger Schulz, trotz Verletzung erneut einer der Besten seines Teams, lenkte nach 80 Minuten eine Hereingabe von rechts zum 4:4-Endstand unhaltbar ins eigene Netz. Dabei blieb es auch in der hektischen Schlußphase, in der Schiedsrichter Behrens alle Mühe hatte, die Gemüter zu beruhigen. Fazit: Der VfB braucht sich vor keinem Team der Liga zu verstecken und steht nach sieben Spieltagen völlig verdient an der Tabellenspitze. Die kommenden Aufgaben am Sonntag gegen Betzdorf II (Anstoß 14:30 Uhr) und eine Woche später in Honigsessen sind allerdings nicht zu unterschätzen.
Die VfB-Aufstellung in Hamm: Mark Schuster, Marco Weller, Simon Ebach, Rüdiger Schulz, Daniel Franz, Christoph Lichtenfeld, Dennis Kohl, Cem Cakatay, Yalcin Aksac (83.Tomasz Gawenda), Henry Acquah (46. Bünjamin Yigit), Sebastian Girresser.