VfB baut mit 2:0-Auswärtssieg in Betzdorf die Bezirksliga-Tabellenführung aus

Die Serie hält: Auch beim Derby in Betzdorf gab sich die Bezirksliga-Elf des VfB Wissen keine Blöße und fuhr mit dem 2:0 den siebten Sieg in Folge ein. Da Verfolger Weitefeld bereits am Freitag in Niederroßbach mit 2:3 unterlag, konnte der VfB seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf drei Punkte ausbauen. Allerdings kann die drittplatzierte SG Wallmenroth in ihren beiden ausstehenden Nachholspielen mit zwei Siegen bis auf einen Zähler herankommen. Man sieht: Es bleibt spannend, zumal nach dem VfB-Heimauftritt gegen Hundsangen am nächsten Sonntag die beiden dirkekten Duelle gegen Weitefeld und Wallmenroth anstehen.

Zum Lokalvergleich in Betzdorf: Zu den bekannten Ausfällen von Tunahan Durmus, Max Ebach und Hüseyin Samurkas hatte sich nach der in der Vorwoche erlittenen Muskelverletzung noch Lucas Brenner gesellt. Lukas Becher und Anil Berber rückten in die Anfangsformation. Die trotz der Bedeutung für beide Teams vorbildlich faire Partie begann ausgeglichen. Trotz optischer Überlegenheit ließ das Wissener Mittelfeld den Betzdorfer zunächst zu viel Raum für schnelle Angriffe, doch die Hausherren bewiesen in diesen Szenen, warum bislang erst 21 Tore in 19 Spielen gelangen und spielten ihre Konter nicht gut aus.

Nach und nach wurde dann die VfB-Dominanz stärker und es stellten sich schnell gute Chancen ein. Nach gut 20 Minuten fiel auch der erste Treffer: Einen von Alex Rosins Bein abgeprallten Ball ließ der auf der Linie stehende SG-Torwart Marvin Scherreiks durch die Arme rutschen. Erst rund einen halben Meter hinter der Linie bekam er, im eigenen Tor liegend, das Leder zu fassen. Eine Mannschaft jubelte, eine ließ die Köpfe hängen, doch Schiedsrichter Christopher Groß ließ zur Überraschung aller Beteiligten weiterspielen. Gehen wir mal davon aus, das dem Referee die Sicht versperrt war, denn anders wäre diese krasse Fehlentscheidung kaum zu erklären.

Spielerische Highlights wie im Heimspiel gegen Niederroßbach sah man fortan selten, allerdings ist der holprige Rasenplatz im Stadion auf dem Bühl für Flachpass-Fußball auch nicht geeignet. Dennoch lag nun bis zur Halbzeit ein Wissener Tor ständig in der Luft. Mehrfach parierte Ex-VfBer Marvin Scherreiks glänzend (wie in der Szene im Bild oben gegen seinen Bruder Kenny). In gleich drei Szenen, als er schon geschlagen war, klärten Betzdorfer Abwehrspieler auf oder kurz vor der Linie. So ging es bei idealem Fußballwetter torlos in die Pause.

Nach Wiederanpfiff mussten die zahlreichen mitgereisten Fans in blau-weiß nur noch rund 10 Minuten bis zur 1:0-Führung warten: Torben Wäschenbach wurde kurz hinter der Mittellinie gefoult, führte schnell aus und spielte den perfekten Paß auf Alexander Rosin. Der Stürmer nahm den Ball aus halbrechter Position direkt aus der Luft und versenkte ihn zu seinem 9.Saisontor im langen Eck. Das Foto oben zeigt den Einschlag im Netz.

Nach 62 Minuten fiel dann schon die Vorentscheidung. Kenny Scherreiks konnte sich am Fünfmeterraum nicht durchsetzen, brachte den Ball aber zurück in die Mitte auf Emre Bayram (Foto oben), der zum 2:0 ins lange Eck einschob.

Zwischen beiden Treffern lag die beste von zwei Chancen der Betzdorfer, als der eingewechselte Ebrima Tamba nach einem langen Pass den Ball nicht richtig traf und im Duell mit Philipp Klappert zweiter Sieger blieb (Foto oben). Der Rest ist schnell erzählt: Betzdorf gab nicht auf, ließ aber kräftemäßig immer mehr nach und bot dem VfB nun beste Gelegenheiten, das Ergebnis ähnlich deutlich wie im Hinspiel zu gestalten. Die Chancenverwertung war aber miserabel. Kenny Scherreiks traf mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze noch die Latte und aus kurzer Distanz nach Querpass von Steven Winzenburg den rechten Innenpfosten (Foto unten).

Fazit: Ein am Ende souveräner und ungefährdeter Sieg, der den VfB eine gute Ausgangslage im Meisterschaftskampf beschert. Als gejagter Tabellenführer wird es keine einfache Partie mehr geben, aber zuletzt 18 Punkte und 13:1 Tore in Serie sollten Schwung für die entscheidenden Wochen der Saison geben. Die Betzdorfer spielten besser, als es der derzeit prekäre Tabellenplatz vermuten lässt. Das angestrebte Saisonziel, nach den Turbulenzen der letzten Jahre mit einer komplett neu zusammengestellten Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen, ist greifbar. Allerdings ist die SG 06 wegen der noch unklaren Zahl an Absteigern auch von den Entwicklungen in der Rheinlandliga abhängig.

Die VfB-Aufstellung in Betzdorf: Phillip Klappert, Mario Weitershagen, Lukas Becher, Till Niedergesäß, Simon Ebach, Torben Wäschenbach, Anil Berber (Justin Keeler), Emre Bayram, Steven Winzenburg (Kevin Kostka), Alexander Rosin (Felix Bably), Kenny Scherreiks.

Weitere Bilder vom Spiel in anhängender Galerie. (c) Fotos: Annika Schwan.