
Nur wenige Tage nach dem Tod unseres ehemaligen Aktiven Klaus-Peter Schäfer erreichte den VfB eine weitere traurige Nachricht: Unser Ehrenmitglied Theo Steilen ist am 16.Dezember in seiner Wahlheimat Florida verstorben. Wir sind tief bestürzt und drücken den Angehörigen unser Mitgefühl aus.
Theo stammte aus einer Ur-Wissener Familie, die schon seit vielen Jahrzehnten dem VfB Wissen verbunden war. Vater Karl sen. war schon vor dem zweiten Weltkrieg am Ball und stellte sich danach, schwer kriegsversehrt, dem Verein als Vorstandsmitglied zur Verfügung. Auch Bruder Karl, der völlig überraschend im September 2016 verstarb, darf man getrost als VfB-Ikone bezeichnen. Nach seiner aktiven Zeit war auch er im Vorstand aktiv und verpasste bis wenige Wochen vor seinem Tod kein Spiel seines Vereins, weder im Dr.Grosse-Siegstadion noch auswärts.
Theo nahm die Tradition auf und war dem VfB zeitlebens in vorbildlicher Weise verbunden. Dies ist umso bemerkenswerter, als er schon in den 60er Jahren in die Vereinigten Staaten auswanderte und in Columbus im US-Bundesstaat Ohio sein berufliches Glück machte. Schon vor der Online-Ära verpasste er trotz der großen räumlichen Distanz kein Ergebnis, denn jede Woche ging die Montagsausgabe der Rhein-Zeitung per Post auf den langen Weg über den Teich. Ebenso regelmäßig waren, wenn wichtige Spiele anstanden, die ausführlichen Anrufe bei unserem 2016 verstorbenen Ehrenmitglied Karl-Josef Schwan.
Doch beim bloßen Interesse am Vereinsgeschehen und der 52 Jahre dauernden Mitgliedschaft ließ es Theo Steilen nicht bewenden. Seit Jahrzehnten konnte sich der VfB auch auf seine treue Unterstützung verlassen. Als beispielsweise die Fußballjugend in der 80ern durch Aufstiege in überregionale Klassen Transportprobleme bekam, reichte ein Anruf, und am Stadion parkte ein blau-weißer Bus, dessen Front aus guten Gründen der Schriftzug „TED“ zierte. In der schweren Krise des Vereins Mitte der 90er half er, so manches Loch zu stopfen und trug wie kaum ein anderer zum Fortbestand des VfB Wissen bei. Große Worte hat er um sein Engagement nie gemacht.
Auch nachdem er seine Unternehmen verkauft hatte und die Sonne Orlandos genoss, blieb der Kontakt so intensiv wie bisher. Seine mindestens alljährlichen Besuche in der Heimat legte er jeweils so, dass er möglichst viele Spiele sehen und Bruder Karl begleiten konnte. Die Kommentare zum Spiel gab es dann in reinstem Wissener Platt, dass er sich auch in den USA bewahrt hatte. Ein Foto in der anhängenden Galerie zeigt die beiden im Jahr 2013 bei einer Auswärtspartie in Niederroßbach.
Nun ist Ted von uns gegangen. Wir haben allen Anlass, unseren Dank für seine Treue und die große Unterstützung auszusprechen. Sein Ehrenplatz in der nun fast 104-jährigen Vereinsgeschichte wird bleiben. Mach’s gut Ted, und richte im Himmel auch Karl unsere Grüße aus.