Es war schon einfacher, die Vorschau auf ein Heimspiel des VfB zu schreiben als für die nun anstehende Partie gegen die SG Neuwied. Was soll man angesichts des sportlichen Mißerfolgs der vergangenen Wochen sagen ? Die Zahlen sprechen eigentlich für sich: Ein Pünktchen aus den jüngsten vier Spielen, kein eigenes Tor seit 360 Minuten bei 10 Gegentreffern im gleichen Zeitraum, ganze zwei Siege nach 9 Spieltagen und eine Tabelle, in der die Spitze sich immer weiter entfernt und das Ende nach den Siegen von Dahlheim und Rheinbreitbach bedrohlich näher rückt.
Fehlendes Glück kann man für die ernüchternde Bilanz trotz der optischen Überlegenheit in den meisten der bisherigen Spiele nicht verantwortlich machen. Im Gegenteil: Bei einigen der spärlichen Punktgewinne stand sogar noch Fortuna zur Seite. Auch die zahlreichen personellen Ausfälle können nicht als alleinige Entschuldigung dienen. Keine andere Mannschaft der Bezirksliga hat im bisherigen Verlauf der Runde weniger Tore geschossen als der VfB (8), auch die Zahl der herausgespielten Chancen war nicht gerade üppig.
Bei aller berechtigten Kritik sollte man den Aktiven nicht mangelnden Einsatz unterstellen oder die offensichtliche Verunsicherung von Außen noch verstärken. Die Mannschaft bemüht sich nach Kräften, die Trendwende zu schaffen. Das zeigte auch der schwer erkämpfte Pokalsieg gegen den A-Ligisten Berod am Dienstag Abend (siehe gesonderten Bericht), bei dem zumindest nach der Pause und in der Verlängerung eine deutliche Leistungssteigerung unverkennbar war. Auch das Comeback von Marco Fischbach (Foto) nach dreiwöchiger Sperre dürfte sich positiv auswirken. Umgekehrt muß trotz des Pokalsieges nach einem knappen Drittel der Saison aber auch klar sein, daß sich in der Bezirksliga-Tabelle alle Blicke nach oben -entgegen der ursprünglichen Erwartungen- erst einmal erledigt haben. Wer in der momentanen Lage vom Kampf um den Aufstieg träumt, sollte an das Beispiel der SG Malberg denken, die 2004/2005 als hoher Titelfavorit ins Rennen ging und acht Spiele vor Saisonende auf dem drittletzten Platz rangierte.
Auch der kommende Gast aus Neuwied ist weit vom Abschneiden des Vorjahres entfernt, als man sich bis nach der Winterpause als echter Titelkandidat präsentierte. Erst ein Einbruch im April und Mai ließ die Deichstädter noch auf den dritten Platz zurückfallen. Die Elf von Trainer-Routinier Klaus Hof zählt aber trotz der eher durchwachsenen Ausbeute in den letzten Wochen zu den spielstärksten Teams der Liga und ist insbesondere in der Offensive gut besetzt. Der Anstoß erfolgt am Samstag (1.Oktober) um 16:30 Uhr.