VfB-Saisonvorschau der Westfälischen Rundschau

Neuer Trainer, neue Spieler, unveränderte Ziele:
Der VfB Wissen will wieder vorne mitmischen

Nicht nur mit einem neuen Trainer, sondern auch mit einigen Veränderungen im Kader geht Bezirksligist VfB Wissen Spielzeit 2004/05, die Mitte August mit einem Auswärtsspiel bei der SG Steinefrenz beginnt.
Dabei ist der neue Mann an der Bande kein ganz fremdes Gesicht, denn Uwe Wisser (Foto), der das Amt von Wolfgang Leidig übernahm, war zwischen 1996 und 1998 bereits als Co-Trainer unter Karl-Heinz Ottersbach in Wissen aktiv.

Während es in den vergangenen fünf Jahren nur wenige personelle Veränderungen gab, müssen zur neuen Saison mit Heiko Bedranowsky (nach Siegtal), Sascha Koschinski (Spielertrainer in Bitzen) und Bernd Krauß (Karriere beendet) gleich drei erfahrene Akteure ersetzt werden. Alle anderen Stammkräfte des erfolgreichen Vorjahreskaders blieben dem VfB erhalten, darunter auch die Sturmreihe mit Routinier Maik Rumpel sowie Mario Petzold und Guido Schmidt, die in der abgelaufenen Saison zusammen über 50 der gut 90 Pflichtspieltore erzielten.

Um die entstandenen Lücken zu füllen, stehen Uwe Wisser mit René Obertopp (Altenkirchen) und Torsten Neef (Morsbach) zwei Rückkehrer mit Erfahrung in höheren Spielklassen zur Verfügung. Vom oberbergischen A-Ligisten SV Morsbach, den Wisser in den drei vergangenen Jahren betreute, fanden auch der technisch starke Defensivmann Pascal Eter und Stürmer Peter Serafin den Weg ins Dr.Grosse-Siegstadion. Komplettiert wird der 20er-Kader durch die Talente Andreas Heid (JSG Hamm A-Jugend) und Daniel Heidrich (VfB A-Jugend), die beide vor ihrem ersten Seniorenjahr stehen. Ab November stößt zudem mit Thomas Orthen ein Top-Stürmer zurück zum Team, der seit dem vergangenen Herbst wegen eines Studienaufenthaltes in England fehlte.

In den beiden letzten Spielzeiten wurde der Wiederaufstieg in die Rheinlandliga mit den Abschlussplatzierungen 3 und 2 denkbar knapp verpasst. Eine Serie von 19 Spielen ohne Niederlage, die erst am letzten Spieltag endete, reichte angesichts des übermächtigen Konkurrenten aus Montabaur im Vorjahr nicht zur Meisterschaft.
In diesem Jahr gibt es keinen Absteiger aus der Rheinlandliga in die Ost-Staffel der Bezirksliga und auch kein anderes Team, dem vorab eine ähnliche Dominanz wie Montabaur zuzutrauen wäre. Ob der VfB Wissen auch in der bevorstehenden Runde in den Titelkampf eingreifen kann, erscheint trotzdem ungewiss. Es wird für den Vorjahres-Vizemeister darauf ankommen, ob und wie schnell die sechs Neuen die Lücken füllen können, die der Abgang dreier erfahrener Spieler gerissen hat, wobei vor allem der späte und angesichts einer Zusage fürs neue Spieljahr nicht absehbare Sinneswandel des fest eingeplanten Allrounders Heiko Bedranowsky die Verantwortlichen vor Probleme stellte.

Unter absoluten Erfolgsdruck wird Trainer Uwe Wisser jedenfalls nicht gestellt, auch wenn das Saisonziel mit Platz 1 bis 5 ähnlich anspruchsvoll formuliert ist wie in den vergangenen Jahren.
Der Kader wurde deutlich verjüngt und hat nun ein Durchschnittsalter von rund 25 Jahren. Immerhin 13 der 20 Spieler waren schon in der Jugend für den blau-weißen Traditionsclub aktiv, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Vereinsjubiläum feiert. Gerade aus dem Kreis der jungen Spieler schafften in den vergangenen Jahren etliche den Sprung ins Team.

Bereits seit dem 2.Juli ist der Kader im Training. Beim Gastspiel der Sportfreunde Siegen am vergangenen Mittwoch konnte die VfB-Defensive trotz der 0:3-Niederlage durchaus überzeugen, vor allem die Neuzugänge Eter und Neef hatten einen vielversprechenden Einstand.

Quelle: WR vom 16.Juli 2004