VfB springt mit 4:0-Heimsieg gegen TuS Montabaur auf den 2.Tabellenplatz

So umkämpft das Hinspiel war, so eindeutig waren die Kräfteverhältnisse bei der Rückrundenpartie des VfB Wissen gegen den TuS Montabaur. Weitgehend ungefährdet fuhr die Mannschaft von Trainer Thomas Kahler am Sonntag auf dem Hartplatz im Dr.Grosse-Siegstadion einen 4:0-Heimsieg ein. Die Gäste kamen vor 200 Zuschauern während der gesamten 90 Minuten zu keiner einzigen Torchance, während auf der Gegenseite auch ein deutlich höherer Sieg möglich gewesen wäre.

Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten – und das lag nicht nur am Sonnenschein.

Mit dem zweiten Sieg im Kalenderjahr 2022 verbesserte sich der VfB um weitere zwei Ränge auf den zweiten Platz der Rheinlandliga-Tabelle. Tabellenführer Kirchberg, der sein Spiel in Mehring nach 0:2-Rückstand erst durch ganz späte Tore noch mit 3:2 gewann, ist drei Punkte voraus. Auch der BC Ahrweiler, der sich ebenfalls knapp mit 3:2 gegen Andernach durchsetzte, könnte mit Siegen in seinen drei Nachholspielen noch an die Spitze vorrücken. Besser stand unsere Elf in der Rheinlandliga zuletzt im Mai 1991, als es die Meisterschaft und den Oberliga-Aufstieg zu feiern gab.

Felix Arndt auf dem Weg zum 1:0.

Bei sonnigem Wetter und wegen des vorangegangenen Frostes schwierigen Platzverhältnissen legte der VfB los wie die Feuerwehr. Die Gäste, die zuletzt zweimal gewonnen hatten, aber ersatzgeschwächt nach Wissen gekommen waren, kamen vom Anpfiff an kaum zum Atemholen. Schon nach drei Minuten gab es die erste Großchance, als ein Drehschuß von Elvin Tricic vom Fünfmetereck nur knapp über die Latte streifte.

Freude über das frühe Führungstor.

In der 7.Minute war es dann aber soweit: Felix Arndt spielte nach einem Pass in die Tiefe seine Tempovorteile aus und traf mit einem satten Volleyschuss von der Strafraumgrenze ins Netz. In der Folgezeit boten sich etliche weitere Gelegenheiten, gegen die wenig sattelfeste Montabaurer Abwehr schon vor dem Seitenwechsel mit weiteren Treffern den Sack zuzumachen.  Mit dem 1:0-Pausenstand waren die Besucher sehr gut bedient.

Eine der weiteren guten Gelegenheiten vor der Pause durch Felix Arndt.

Nach dem Wiederanpfiff des wie gewohnt souveränen Schiedsrichters Henning Reif sahen die Zuschauer dann aber zunächst ein anderes Bild. Der TuS Montabaur bemühte sich um den Ausgleich und erspielte sich zumindest eine Viertelstunde lang eine optische Überlegenheit, aus der aber keine nennenswerte Ausgleichschance entstand. Trikot und Hose von VfB-Keeper Klappert blieben trotz des matschigen Untergrunds bis zum Ende komplett sauber, wie das Bild in der anhängenden Galerie beweist.

Steven Winzenburg am Ball.

Und mit dem zweiten Wissener Tor nach gut einer Stunde war die starke Phase der Gäste auch schon wieder vorbei. Allerdings half hier TuS-Torwart Luca Beck, der in anderen Szenen mit starken Paraden sein Team vor einer höheren Niederlage bewahrte, kräftig mit. Eine Freistoßflanke rutschte ihm aus den Händen, Elvin Tricic war zur Stelle und drückte den Ball zum 2:0 (63.) über die Linie. Auch das dritte Tor ging auf das Konto des 20-jährigen Angreifers, als er einen Querpass aus kurzer Distanz halbhoch zum 3:0 (76.) einschoß.

Philipp Weber im Zweikampf. Rechts Max Ebach und Lukas Becher.

Der VfB steckte, auch nachdem die Entscheidung gefallen war, nicht zurück und zeigte weiterhin schöne Angriffe über beide Flügel, die von den Fans wiederholt mit Applaus belohnt wurden. Dem kurz zuvor eingewechselten Yanick Tsannang war es vorbehalten, auf Pass von Julian Wienold mit einem geschickten Schlenzer ins rechte Eck den 4:0-Endstand (82.) herzustellen. Damit feierte Yanick nach wochenlanger, krankheitsbedingter Auszeit ein denkbar erfreuliches Comeback.

Max Ebach in einem Zweikampf mit dem Montabarer Khaled Jnid.

Das Fazit von Trainer Thomas Kahler: „Wir hatten von Anfang an guten Zugriff aufs Spiel und haben sauber kombiniert, was auf dem Platz heute gerade im Außenbereich nicht ganz einfach war. Montabaur hat zwischen der 45. und 60.Minute alles versucht, das Ergebnis noch zu drehen.  In dieser Phase hatten wir im Zentrum ein bisschen zu viel Abstand, haben aber dennoch keine Torchancen zugelassen. Danach haben wir die Tore gemacht, die wir schon in der ersten Hälfte hätten machen können, dann wäre noch früher Ruhe eingekehrt.“ Und der Ausblick für die kommenden Wochen:  „Wir gehen auch als Tabellenzweiter den Weg, den wir uns schon vor der Saison vorgenommen haben.“

Luca Beck im TuS-Tor sah beim zweiten VfB-Tor nicht gut aus, bewahrte sein Team aber in anderen Szenen vor einer höheren Niederlage.

Am kommenden Samstag steht mit dem Rückspiel bei der SG Neitersen ein Lokalderby auf dem Programm. Die Neiterser verloren am Wochenende mit 1:2 in Metternich und sind nur einen Punkt von der Abstiegszone entfernt, die nun von Montabaur angeführt wird. Eine Woche später kommt die SG Ellscheid ins Dr.Grosse-Siegstadion, bevor mit der Reise zum FSV Trier-Tarforst ein echtes Spitzenspiel auf den VfB wartet.

Die letzte Chance des Spiels hatte der eingewechselte A-Junior Furkan Cifci.

Die VfB-Aufstellung gegen TuS Montabaur:  Philipp Klappert, Mario Weitershagen, Paul Christian, Julian Wienold, Justus Stühn, Philipp Weber, Lukas Becher, Steven Winzenburg  (85. Furkan Cifci), Max Ebach (69. Tom Pirsljin), Felix Arndt (79. Yanick Tsannang), Elvin Trcic (82. Jona Heck).

(c) Fotos: Annika-Deger Schwan. Weitere Bilder vom Spiel folgen im Lauf der Woche.