VfB verabschiedet sich mit dem 1:4 in Weyerbusch aus dem Titelrennen

Mit einer peinlichen 1:4-Schlappe beim SSV Weyerbusch hat sich der VfB Wissen für diese Saison aus dem Titelrennen der Kreisliga A verabschiedet. Da auch Wallmenroth auf eigenem Platz gegen Betzdorf patzte, hat nun die SG Müschenbach / Hachenburg (2:1-Sieger in Herschbach) die allerbesten Aussichten auf den Aufstieg. Für die Mannschaft von Trainer Marco Weller geht es bei fünf Punkten Rückstand eigentlich nur noch darum, die Saison anständig zu beenden und in den vier ausstehenden Spielen weitere Enttäuschungen zu vermeiden.

Die vierte Saisonniederlage auf dem Weyerbuscher Kunstrasen war nicht Pech, sondern das konsequente Ergebnis einer miserablen Vorstellung. Wie schon mehrfach in dieser Saison erwies sich vor allem das Defensivverhalten als Schwachpunkt. Die Abgänge und Ausfälle in Abwehr und Mittelfeld und der damit verbundene Verlust an individueller Qualität konnten in dieser Saison nur dann überspielt werden, wenn der Gegner (wie oft der Fall) auf eigene Angriffsbemühungen verzichtete. Sobald auch nur bescheidener Druck ensteht, sind –wie in Weyerbusch- aus VfB-Sicht haarsträubende Fehler und Gegentore fast vorprogrammiert.

Foto: SSV-Torwart Andreas Becker (hier gegen Deniz Inan) war der beste Mann auf dem Platz und mit etlichen starken Paraden der Garant des Sieges seiner Mannschaft.

Die Begegnung in Weyerbusch begann durchaus vielversprechend, denn der VfB bestimmte trotz einiger Stockfehler im Spielaufbau vom Anpfiff weg das Geschehen. Mit dem starken Wind im Rücken kam die Weller-Elf auch schon bald zu erstklassigen Torchancen, bei denen sich wiederholt Weyerbuschs Keeper Becker auszeichnen konnte. Nach 32 Minuten war er aber machtlos, als Christian Nöller einen von Henry Acquah weitergeleiteten Ball zum 1:0 im Netz versenkte. Bis hierhin schien alles den erwarteten Verlauf zu nehmen, allenfalls die mangelnde Chancenverwertung konnte man kritisieren.

Wie aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich. Mit dem allerersten, aus einem Befreiungsschlag resultierenden Angriff brachten die bis dahin strikt defensiv agierenden Hausherren die Wissener Abwehr in Verlegenheit. Die scharfe Hereingabe von der rechten Seite wurde von einem VfB-Verteidiger zum 1:1-Ausgleich ins eigene Netz bugsiert. Bis zur Pause gab es dann noch zwei dicke Gelegenheiten zur erneuten Führung, doch Dennis Kohls Drehschuß strich knapp über die Latte (40.) und Marco Wellers Eckball (44.) wurde noch von der Linie gekratzt.

Nach Wiederanpfiff brach dann das Desaster herein: Schon in der 47.Minute kamen die Gastgeber mit ihrer zweiten Chance zum 2:1, dem nur sechs Minuten später gar das 3:1 folgte. In beiden Fällen gab es hohe Bälle in den Wissener Strafraum und allerhand blau-weiße Zuschauer, doch zum Eingreifen konnte sich niemand entschließen. So wenig Gegenwehr am und im Fünfmeterraum wünscht sich jeder Stürmer. Zwischen beiden Treffern hätte Henry Acquah mit dem möglichen 2:2 dem Spiel noch eine Wende geben können, scheiterte aber im 1:1-Duell gegen den glänzend reagierenden SSV-Torwart.

Es folgten nicht allzu zwingende Wissener Bemühungen um den Anschlußtreffer, erneut starke Paraden von Andreas Becker und ein Konter gegen die weit aufgerückte VfB-Abwehr, der die verbliebenen Hoffnungen auf einen Punktgewinn mit dem 4:1 (76.) endgültig begrub. Passend zum Spiel war der Schlußpunkt in der 89.Minute: Marco Weller scheiterte mit einem Foulelfmeter an Andreas Becker. Fazit: Der Druck ist jetzt weg, die Saison ist bei realistischer Beurteilung gelaufen. Die Mannschaft kann jetzt nur noch vier Mal beweisen, daß sie besser ist, als es der ernüchternde Tabellenstand aussagt.