
Das hat Nerven gekostet: Durch einen echten Kraftakt fuhr der VfB Wissen im letzten Heimspiel dieser Saison gegen die SG Westerburg drei Punkte ein und wahrte damit seine Titelchancen. Dabei hing der Erfolg gegen die Westerwälder trotz 90-minütiger Überlegenheit am seidenen Faden und wurde erst durch zwei Treffer in der Nachspielzeit eingefahren.
Da sowohl Emmerichenhain (0:2 gegen Ellingen) als auch Weitefeld (3:3 gegen Wallmenroth) am Samstag Federn ließen, reduziert sich das Rennen um die Meisterschaft nun auf einen Zweikampf zwischen Spitzenreiter Wirges und dem VfB. Die Wirgeser, die ihre Partie in Osterspai nach Pausenrückstand noch mit 4:2 gewannen, gehen mit zwei Zählern Vorsprung in die letzte Runde. Sie erwarten am kommenden Wochenende ihren Lokalrivalen SG Ahrbach. Der VfB gastiert zeitgleich in Elbert und muß, einen eigenen Auswärtssieg vorausgesetzt, auf einen Wirgeser Ausrutscher hoffen. Wer weiß …
Gegen Westerburg sahen die 170 Zuschauer auf dem Rasen im Dr.Grosse-Siegstadion eine ereignisarme erste Halbzeit. Vor beiden Kästen gab es je eine Chance, die auf Wissener Seite auf das Konto von Max Ebach ging. Das 0:0 war ein passendes Ergebnis für wenig ansehnliche 45 Minuten. Zwar hatte sich die prekäre Wissener Personallage nur leicht entspannt, doch durch die Rückkehr von Simon Ebach schien die zuletzt so gebeutelte Defensive wieder an Stabilität zu gewinnen.
Nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Christian Fritzen wurde es dann sofort turbulenter. Einen weiten Einwurf von Philipp Bedranowsky verlängerte Mario Weitershagen per Kopf ins Tor, doch der Referee hatte Alex Rosin am langen Pfosten im Abseits gesehen. Nach 52 Minuten stand es aber dennoch 1:0, und es fiel durch ein „Tor des Monats“. Eine Flanke von rechts verlängerte Fation Foniq an den Fünfmeterraum, wo Alex Rosin goldrichtig stand und den Ball per Fallrückzieher unter die Latte setzte. Alex belohnte sich mit diesem Treffer für eine starke Leistung und bewies mit seinem Auftritt, das nach langer Verletzungspause wieder mit ihm zu rechnen ist.
Leider währte die Freude nur kurz, denn nur 3 Minuten später kamen die Gäste durch ein Eigentor zum glücklichen Ausgleich. Philipp Bedranowsky konnte einer Flanke nicht mehr ausweichen und fälschte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 (55.) ins eigene Netz ab. Zwei Bilder in der anhängenden Galerie zeigen die unglückliche Aktion. Es blieb eine gute halbe Stunde, um den dringend benötigten Sieg einzufahren. Chancen dazu boten sich mehrfach, die klarsten davon für den engagierten Fation Foniq, der zwei Mal aus kurzer Distanz scheiterte. Die Gäste fielen in dieser Phase durch exzessives Zeitspiel und ständigen Ärger mit Schiri Fritzen auf, und so gab es nicht nur 5 gelbe Karten gegen die SG, sondern am Ende der 90 Minuten auch einen satten Nachschlag.
In dieser fünfminütigen Nachspielzeit stellte sich nach dem jüngsten Verletzungspech in Form von zwei Toren dann noch das vielumjubelte und auch verdiente Happy End ein. Bei beiden Treffern war Maik Schnell der Hauptdarsteller. In der 92.Minute setzte er sich über rechts im Strafraum durch und passte den Ball quer in die Mitte auf Lukas Becher, der aus 6 Metern flach ins Tor traf. Das 3:1 fiel dann unmittelbar vor dem Abpfiff nach 95 Minuten gegen die aufgerückte Defensive der Westerburger. Diesmal legte Fation Foniq auf, Maik Schnell umspielte noch den Keeper und schob zum Endstand ein.
Die VfB-Aufstellung gegen Westerburg: Philipp Klappert, Simon Ebach, Mario Weitershagen, Till Niedergesäß (74. Steven Winzenburg), Alexander Müller (46. Justin Keeler), Lukas Becher, Lucas Brenner, Tunahan Durmus, Maik Schnell, Steven Winzenburg, Max Ebach (46. Fation Foniq).