
Wie bereits Tradition, besuchten die Nachwuchsleichtathleten des VfB Wissen zum Abschluss der Wintersaison ein großes Leichtathletikevent, diesmal in der Dortmunder Helmut Körnig-Halle. Hier, wo vor drei Wochen Björn Otto, Julian Reus und Verena Sailer ihre deutschen Meistertitel holten, wurde den jungen Sportlern die Möglichkeit geboten, sich auch mal außerhalb des Kreises Altenkirchen der Konkurrenz zu stellen. 616 Athleten aus 64 Vereinen, dazu eine Halle mit internationalen Standards, das war Ansporn für gute Leistungen, und das Wissener Team enttäuschte nicht.
Franziska Arndt (378) und Nele Schneider klatschen sich nach ihrem gewonnenen Lauf ab.
Gleich zu Anfang stand eine neue Herausforderung auf dem Plan. Die 4×100 Meter-Staffel, sonst eigentlich erst ab 14 Jahren auf dem Programm, wurde für die 12- und 13-Jährigen angeboten. Mit Sarina Lautner als Startläuferin, gefolgt von Nele Schneider, Franka Hassel und Franziska Arndt, wirbelte die Staffel das Feld auf und musste auf der Rundbahn bei acht angetretenen Staffeln nur den ein Jahr älteren Sprinterinnen vom NLV-Kreis Emsland den Vortritt lassen. Premiere auch für den 60 Meter-Sprint, den die 12-jährige Nele Schneider mit Katharina Junck vom VfL Lingen zeitgleich in 8,72 Sekunden gewann und damit schnellste von insgesamt 44 Sprinterinnen war. Franziska Arndt als Dritte (8,82s) und Franka Hassel (10. in 9,07s) rundeten das gute Ergebnis ab.
Der Hürdenlauf, Zitterdisziplin vieler Sportler, wurde für Franziska zum Erfolg. Mit schnellen Füßen und guter Technik konnte sie ihre persönliche Bestleistung unter Freiluftbedingungen steigern und gewann in 11,12 Sekunden mit fast einer Sekunde Vorsprung vor der Wattenscheiderin Ida Steinhauer, die von Ex-Weltmeisterin Melanie Paschke trainiert wird. Als Dritte und Vierte konnten hier auch Nele und Franka überzeugen.
Eine herbe Überraschung erlebten die Athletinnen beim Weitsprung. Gewohnt, sonst in einem Sektor von 80cm abzuspringen (“Zone”), mussten die Mädchen punktgenau das Brett treffen, eine Regel, die in dieser Altersklasse in den meisten Verbänden nicht üblich ist. Nele, die wie ihre Vereinskameradinnen erst mit Wettkampfbeginn von dieser Umstellung erfuhr, setzte die Neuerung sofort um, sprang ohne Fehlversuch mehrmals über 4,30m und steigerte sich im letzten Versuch auf 4,57m. Damit überholte sie die bis dahin führende Athletin aus Niedersachsen und konnte ihren zweiten Tagessieg einfahren. Mit 4,20m landete Franziska auf dem 3. Platz.
Ebenfalls den Sprung aufs Siegertreppchen schaffte Sarina Lautner. Obwohl sie ihren Kugelstoßwettkampf wegen des Staffellaufs unterbrechen musste und nur vier statt sechs Versuche hatte, landete sie mit einer Weite von 6,63m auf dem dritten Platz. Die 800m-Läuferinnen Hannah Wagner, Katharina Weller und Clara Schmidt konnten ihre persönlichen Bestleistungen verbessern und platzierten sich im Mittelfeld.
Auch unter dem Aspekt, dass Platzierungen und gute Ergebnisse nicht allein zählen, sondern auch die Art und Weise, wie sie erreicht werden, kann das Sportfest als voller Erfolg gewertet werden. Mit diesen Ergebnissen im Gepäck kann die Abteilung optimistisch in Richtung Freiluftsaison blicken.