
Im Landesentscheid der Veranstaltung “Jugend trainiert für Olympia” haben die 11-und 12-jährigen Schülerinnen der Orientierungsstufe vom Kopernikus-Gymnasium in Wissen, allesamt gleichzeitig aktive Athletinnen aus unserem Verein, einen hervorragenden neunten Platz belegt. Dabei ist zu beachten, dass unsere Mannschaft im Mittel mehr als ein Jahr jünger war als alle anderen Teams der gesamten Wettkampfserie.
Bild: Nach 14 Stunden Schwerarbeit und Busfahrt immer noch ganz frisch: Der erfolgreiche Nachwuchs der Leichtathletik-Szene. Dahinter von Kinderarmen fast verdeckt die beiden Betreuer.
Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen ist in diesem Landkreis wie in den meisten anderen nicht immer optimal. Von Seiten unseres Vereins hat es in den letzten zwei Jahren leichte Annäherungsversuche gegeben, etwa durch Anwesenheit und Hilfestellungen bei Kreis- und Landesjugendsportfesten sowie Bundesjugendspielen. Beide Seiten profitieren davon: Die Vereinsbetreuer entdecken, dass guter Sport nicht nur auf Vereinsebene betrieben wird, und können ganz gezielt nach neuen Talenten Ausschau halten (wie in Einzelfällen auch erfolgreich umgesetzt). Schulen und Lehrer profitieren von der fachlichen Kompetenz der Kampfrichter und Vereinstrainer und können damit ihre Sportveranstaltungen auf hohem und fachlich anspruchsvollem Niveau umsetzen (wie ebenfalls zuletzt geschehen).
Eine besondere Variante des Schulsports ist die Veranstaltungsreihe “Jugend trainiert für Olympia”(JtfO). Inwieweit diese Serie wirklich in der Lage ist, Olympioniken zu generieren, sei dahingestellt. Aber hier können die besten Athleten in Kreis-, Regional-, Landes- und bei den Älteren sogar Bundesentscheiden sich mit den besten Schulen auch der weiteren Umgebung messen, was auf Vereinsebene meist noch nicht möglich ist. In den Ausschreibungen sind Kooperationen zwischen Schulen, Vereinen und Leichtathletik-Verbänden ausdrücklich erwünscht.
Nachdem in den letzten drei Jahren in unserem Verein eine Gruppe von etwa einem Dutzend Mädchen aus den aktuellen Altersklassen W11 und W12 herangereift ist (wie an dieser Stelle schon häufig berichtet), hat Thomas Heck, Studiendirektor des Kopernikus-Gymnasiums, Sportlehrer und selbst noch aktiver Senioren-Leichtathlet, beschlossen, diese eigentlich noch etwas zu junge Truppe zusammenzutrommeln und mit ihnen nach Dierdorf zum JtfO-Bezirksvorentscheid zu fahren. Mit den aktuellen Ergebnis- und Bestenlisten im Gepäck war es ein Leichtes, die Mannschaft gemäß den Vorlieben und Spezialdisziplinen der Athletinnen aufzustellen. Das Ergebnis war überwältigend: Mit großem Vorsprung gewann unsere Mannschaft, sämtlich Leichtathletinnen des VfB Wissen, den Wettkampf und qualifizierte sich trotz des Altersunterschieds (die meisten übrigen Teilnehmerinnen gehörten dem Jahrgang 1999 an) mit einer Punktzahl von 5190 souverän für den Regionalentscheid in Koblenz.
Hier mussten unsere mittlerweile erfolgsverwöhnten Mädchen erkennen, dass die Trauben doch etwas höher hingen. Unter der Betreuung von Thomas Heck und der Vereinstrainerin Kornelia Blanke kamen sie nicht ganz an die Ergebnisse von Dierdorf heran, kleinere Defizite gab es in den Disziplinen Hochsprung und Weitsprung. Schließlich konnte aber durch einen fabelhaften 4x50m-Staffellauf der Punkterückstand zum Dierdorfer Ergebnis annähernd wettgemacht werden. Am Ende standen Platz drei (von 9 Schulen – hinter Montabaur und Meisenheim), 5167 Punkte und die Qualifikation für die Landesentscheidung zu Buche.
Beim JtfO-Landesentscheid in Bad Bergzabern zeigten unsere Sportlerinnen unter der Anleitung von Heck und Blanke nochmals ihr ganzes Repertoire. Trotz der weiten, fast vierstündigen Anreise und nach vielen kraftraubenden Wettbewerben der letzten Wochen für Schule und Verein gelangen ihnen wieder einige persönliche Bestleistungen und ein harmonischer, äußerst effektiver Teamwettkampf. Die Gesamtpunktzahl lag am Ende bei 5337 (endgültige Ergebnisliste ist derzeit noch nicht veröffentlicht). Von 11 teilnehmenden Teams wurden sie Neunte. Den Sieg holten sich die Schülerinnen der Anne Frank-Schule Montabaur, die bereits in der Zwischenrunde 5555 Punkte holten und am Finaltag auf über 5800 Punkte kamen. Für unsere Mädchen, die in den nächsten beiden Jahren mit etwa der gleichen Besetzung wieder antreten könnten, ein erstrebenswertes Ziel.
Die besten Einzelleistungen der drei Wettkampftage (vorbehaltlich Ergebnisliste von Bergzabern):
Lea Lemke Weit (4,42m), Schlagball (40,00m)
Nele Schneider 50m (7,82s), Hoch (1,34m)
Katharina Weller Schlagball (31,00m)
Celina Harzer 50m (7,74s), 800m (2:43,11min)
Sarina Lautner 50m (7,92s)
Franziska Arndt Weit (4,45m), Hoch (1,26m)
Franka Hassel 800m (2:46,70min)
Hannah Wagner 800m (2:49,83min)
Hannah Dietershagen Weit (4,54m), Schlagball (36,50m)
Marla Boom Hoch (1,14m)
4x50m Staffel 1: 29,36s Staffel 2: 30,61s