Großer Leichtathletik-Abend in Hamm

Was für Möglichkeiten in einer Feierabend-Veranstaltung stecken, zeigte der Leichtathletik-Abend im benachbarten Hamm auf: Mehr als 150 Athleten der Jahrgänge 1948 bis 2010 waren gekommen, um sich in diversen Sprint- und Laufdisziplinen, Weit- und Hochsprung sowie Kugelstoß zu messen, davon 60 Meldungen vom VfB Wissen. Eigens für die U16 war auch ein Hürdenlauf im Programm, der aber nur von zwei Athletinnen genutzt wurde. Um 20 Uhr war alles vorbei. Eine kompakte Veranstaltung, die einen nachhaltigen Eindruck sowie viele neue Bestzeiten und –weiten hinterließ.

Wie die Großen: Die Wissenerinnen Maja Cordes, Lara Stangier und Leni Körner beim 50 Meter-Start

Zu Beginn der Veranstaltung gab es einen als Trainingswettkampf ausgeschriebenen Vergleich für die Allerjüngsten (U8 und U10) in den klassischen Disziplinen 50 Meter und Weitsprung. Aufgrund der Regularien für die Kinder-Leichtathletik ist für diese Altersklasse noch kein ordentlicher Wettkampf zulässig. Es fanden sich jedoch jede Menge Talente ein, überwiegend aus Hamm und Wissen, die sich dem Trend einer Leistungsverflachung im Kindesalter vehement entgegenstellten und mit Zeiten unter 10 Sekunden bzw. über 3 Metern erste Marken für einen Entwicklungsvergleich setzten. Aus Wissener Sicht bestachen dabei Leni Körner (W9, 50m in 9,32s, Weit 3,28m), Melina Wendler (W8: 9,48s/2,90m), Maja Cordes (W8: 9,70s/3,11m), Anna Kölbach (W7: 10,75s/2,50m), Lauritz Herzog (M9: 9,17s/3,09m), Jona Reuber (M9: 9,18s/3,40m), Steffen Walkenbach (M8: 9,34s/3,18m) und Leo Hassel (M6: 10,83/2,25m). Die Besten kamen aber von der SG Sieg Hamm: Jonas Fuhrmann (M9: 8,56s/3,56m) und Soundié Mulitze (W8: 8,70s/3,33m).

In der Altersklasse der U12/M10 startete Elias Schmitt: Er kam auf gute 8,55s im Sprint und gewann den Weitsprung mit 3,77m.

Auch aus der Altersklasse der U14 gab es Verbesserungen zu vermelden. Hannah-Sophie Huhn (W12) gewann den Kugelstoß mit 6,57m, Franca Löhr (W13) platzierte sich mit 1,30m im Hochsprung hinter der Herdorferin Mira Schlosser, die sich auf phantastische 1,55m steigerte. Lea-Sophie Herzog knüpfte mit 2:43,77 über 800 Meter endlich wieder an ihre guten Zeiten aus dem letzten Jahr an und gewann unangefochten ihren Lauf.

Wie so oft waren die VfB-Athleten in der Altersklasse WJU16 zahlen- wie leistungsmäßig am besten vertreten.
Celina Harzer hatte zum 800m-Lauf gemeldet. Nachdem sie sich schon seit dem Herbst letzten Jahres ausschließlich auf die kurzen Distanzen zwischen 60 und 300 Metern sowie den Weitsprung konzentriert hatte, waren Athletin und Betreuer unsicher, ob sie an ihre Leistungen von früher würde anknüpfen können. Entsprechend der Vorgabe ging sie den Lauf zügig an, ließ sich aber nicht von dem vorneweg stürmenden Athleten Tobi Dziuba von der LG Westerwald beirren und konnte planungsgemäß bei 35 Sekunden die 200 Meter passieren. Bei 400m hatte sie Tobi schon wieder fest im Visier und zog nach weiteren hundert Metern an ihm vorbei, um am Ende mit zehn Sekunden Vorsprung und knapp an ihrer persönlichen Bestzeit zu triumphieren (2:31,70 min). Damit steht sie derzeit an der Spitze der LG Sieg-internen 800m-Jahresbestenliste der Frauen. Weitere zehn Sekunden später erreichte Debütantin Anna Diederich in 2:51,92 min das Ziel und zeigte damit an, dass auch sie im Mittelstreckenbereich reüssieren kann.
Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Nele Schneider waren Lea Lemke und Franka Hassel die einzigen, die den 80m-Hürdenlauf in Angriff nahmen. Für beide war es der erste Start über diese Distanz. Lea, die zurzeit auf der Erfolgswelle schwimmt und in den anderen sechs Siebenkampfdisziplinen bereits gute Werte vorzuweisen hat, kam mit den neuen Hürdenabständen bestens zurecht und gewann in 13,06 Sekunden. Aber auch Franka meisterte die Umstellung gut und erreichte das Ziel eine halbe Sekunde später. Franka konnte zudem im Kugelstoß kräftig zulegen: Sie gewann den Wettbewerb mit 9,04m.

Hochleistung boten die Sprints und Mittelstreckenläufe der älteren Jugend im männlichen Bereich. Höhepunkt der Veranstaltung war der gemeinsame 800m-Lauf der Männer und männlichen Jugend, begleitet von einer Juniorin (Lena Kühn vom Betzdorfer TV). Diese Gruppe von acht Athleten bot ein eindrucksvolles Bild. Die alle in LG Sieg-Rot gekleideten Läufer passierten im rasanten Pulk die Ziellinie bei 400 Metern in einer Zeit von etwa einer Minute. Bei diesem hohen Tempo musste Lena nach 600 Metern die Segel streichen (nicht ganz ungeplant) und überließ den Endspurt ihren männlichen Kollegen, deren schnellster, Paul Lichtenthäler (U18, ebenfalls Betzdorfer TV) in sehr guten 2:01,89 min das Ziel erreichte. Aber auch die Zeit des sechstplatzierten Constantin Wagner (ebenfalls U18) war mehr als respektabel: 2:08,90. Damit verbesserte er sich um sechs Sekunden gegenüber seiner in der Halle erzielten Bestzeit.
Gute Ergebnisse gab es auch in den 100m- und 200m-Läufen. Persönliche Verbesserungen erzielten Oliver Weber (U18), Markus Weber (U20), Rico Harzer (M40), Nico Kalz (M15) und Michael Weber (M50). Nach vielen Jahren war Gregor Hombach (M45) erstmals wieder dabei und erzielte achtbare 13,74s über 100 Meter und 1,50m im Hochsprung. Diese Ergebnisse sind natürlich noch ausbaufähig.