
Die Jugend-DM im vom Winde verwehten Lohrheide-Stadion in Bochum-Wattenscheid verlief nicht ganz so, wie die für die LG Sieg angetretenen beiden Einzel- und acht Staffelstarter sich das vorgestellt hatten. Einzig Lena Kühn vom Betzdorfer TV qualifizierte sich für den Endlauf (800 Meter der WJU20), in dem sie Rang 10 belegte. Die 4x100m-Staffel um Paul-Phillip Uhlemann erreichte immerhin den B-Endlauf, konnte sich aber nicht nachdrücklich in Szene setzen.
Positionskampf: Paul (1124) auf der Zielgeraden
Alleine die Qualifikation stellte für alle beteiligten Athleten und Staffeln einen Riesenerfolg dar. Im letzten Jahr hatte nur der Top-Langsprinter der LG Sieg, der mittlerweile zu den U23-Junioren gehörende Jonas Mockenhaupt, teilnehmen dürfen und war im 400m-Endlauf nur knapp an der Bronzemedaille vorbeigelaufen. Mit einer Finalteilnahme hatte für dieses Jahr niemand gerechnet. Und so blieben alle im Bereich der Erwartungen.
Mit einer Vorleistung von 49,80s war die 4x100m-Staffel der weiblichen U18 angereist. Im Vorlauf kam das Quartett mit Antonia Mettbach, Anna-Lena Schöler, Sara Prinz und Anna Ermert auf 50,32s und erreichte im ersten von vier Läufen den fünften Platz.
Lena Kühn hatte nach mehreren Anläufen bei der Hachenburger Nacht endlich mit 2:16,80 über 800 Meter die Qualinorm für die DM geknackt. Hier lief sie im Vorlauf 2:17,18 min und konnte sich überraschend für den Endlauf qualifizieren, ein wenig begünstigt durch den Rennverlauf. Im Finale verbesserte sie ihre Vorlaufzeit nicht und kam als letzte der zehn Teilnehmerinnen ins Ziel.
Paul-Phillip Uhlemann hatte als erster Jugendlicher des VfB Wissen seit etwa zwanzig Jahren wieder einmal eine Qualinorm in einer Einzeldisziplin für eine Deutsche Jugendmeisterschaft erfüllt. Auf eine Endlaufteilnahme spekulierte auch er nicht. Seine beiden Ziele waren es, über 400 Meter seine persönliche Bestzeit von 50,17s zu unterbieten und zudem eine bessere Platzierung zu erreichen, als von der Meldezeit zu erwarten war. Dort lag er nämlich auf Platz 23 von 23 Startern. Letzterer Wunsch erfüllte sich – er landete am Ende auf dem 17. Platz. Eine neue Bestzeit konnte er aber, sicher auch bedingt durch den starken böigen Wind, mit 50,32s nicht erzielen. Für eine Finalteilnahme wäre eine Zeit von 49,14s nötig gewesen.
Die 4x100m-Staffel der männlichen U20 mit Niklas von Weschpfennig, Michael Pees, Benjamin Neef und Paul-Phillip Uhlemann, die sich eigentlich mehr auf den Langsprint spezialisiert hat, ging ebenfalls ohne allzu hohe Ambitionen ins Rennen. Mit einer Zeit von 43,57s fand sie sich nach den Vorläufen auf Platz 12 wieder und stand damit im B-Endlauf. Dieser fand zum Abschluss der Gesamtveranstaltung statt. Ein verunglückter Wechsel verdarb den Traum des in aussichtsreicher Position befindlichen Quartetts auf eine Top-Platzierung, und mit 44,13s kamen sie nicht an das Vorlaufergebnis heran. Unterm Strich blieb ihnen Platz 13. Deutscher Meister wurde die LG Kindelsberg Kreuztal mit 41,32s.
Fazit: In den letzten Monaten und Jahren haben wir immer wieder von Top-Leistungen, persönlichen Bestwerten und gewonnenen Meisterschaften berichtet. Das führt zwangsläufig dazu, dass die Athleten sich für höhere Ebenen qualifizieren und dort auch ihre Meister finden. Mit den erzielten Ergebnissen kann die LG Sieg sehr zufrieden sein, auch wenn es diesmal nicht für Siege, Medaillen und neue Rekorde oder Bestleistungen gereicht hat.