
Am kommenden Wochenende findet in Bremen die Deutsche Einzel-Meisterschaft für die jüngsten Jahrgänge, die U16 statt. Nachdem die VfB-Mädchen Lea Lemke und Franka Hassel schon bei den Blockmehrkampfmeisterschaften zu höchsten Ehren kamen, wollen jetzt Sarina Lautner und wiederum Lea zeigen, dass sie auch in den spezialisierteren Gefilden national ein Wörtchen mitreden können. Beteiligungen an Deutschen Meisterschaften, insbesondere auf Einzelebene in der Jugend, sind in der LG Sieg eine Rarität. Umso beeindruckender, dass es jetzt gleich mehrere geschafft haben, sich zu qualifizieren.
Sarina und Lea – auch 2010 schon schnell
Lea hatte sich in ihrer Spezialdisziplin, dem Speerwurf, bereits beim Werfertag in Wissen qualifiziert und danach in drei Wettkämpfen wiederum Qualiweite geworfen, bevor sie am vorvergangenen Wochenende bei der RPM ihre Bestleistung nochmals auf nunmehr 45,67m verbessern konnte. Damit steht sie aktuell an Nummer 2 der Setzliste. Hier ist die Leistungsfähigkeit der Athletinnen aber sehr dicht beieinander, sodass das erstrebte Ziel zunächst der Endkampf ist und nicht allzu intensiv auf Medaillen geschielt wird. Nach Vorerfahrungen müsste sie wieder vierzig Meter oder mehr werfen, um in diesen Endkampf zu kommen, und diese Leistung muss erst einmal abgerufen werden, das ist also kein Selbstläufer. Auch im Hochsprung ist sie qualifiziert und steht mit einer Meldehöhe von 1,72m in der Liste, das bedeutet Nummer 3 neben einigen weiteren Athletinnen. Diese unter außergewöhnlichen Bedingungen erzielte Höhe ist nicht unbedingt ein weiteres Mal zu erwarten. Auf einen Mittelplatz kann Lea jedoch bei günstigem Verlauf durchaus hoffen. Da ein Athlet nur für zwei Einzeldisziplinen melden kann, verzichtet Lea auf den Hürdenlauf, in dem sie ebenfalls die Norm unterboten hat. Da hätte sie wohl gegen die Spezialistinnen auch keine Chance gehabt.
Sarina ist für 100m (12,58s – Platz 14 von 28 in der Setzliste) und 300m (41,65s – Platz 12 von 26) gemeldet. Über die 300 Meter-Distanz kann sie, wenn sie ihre Form hält, durchaus in den Endlauf kommen, denn die Meldezeit ist nicht repräsentativ. Bei der RM (ohne registrierte Zeit) ist sie noch deutlich schneller unterwegs gewesen – sie hatte in diesem gemischten Rennen hauchdünn gegen den mit 38,37s ebenfalls für die DM qualifizierten Lennox Düren aus Kirn verloren – und so kann sie sich möglicherweise sogar mit den Allerbesten messen (beste Meldezeit 40,27). Die Kardinalfrage ist dabei, ob sie – gerade nach der kurzen Rekonvaleszenz nach fieberhafter Erkrankung – an den zwei Tagen auch zweimal ihre Bestform abrufen kann. Schonen wird sie sich in der ersten Runde auf keinen Fall können. Ob sie am ersten Wettkampftag zusätzlich die 100 Meter läuft, wird sich erst im Laufe des Wettkampftages zeigen. Die Zeichen stehen auf Verzicht.
Auf einen Start der Staffel verzichtet die LG Sieg trotz souverän erlaufener Qualinorm durch unser VfB-Quartett. Der Staffelvorlauf fiel nach dem ersten Zeitplan mitten in die Speerwurf-Entscheidung, außerdem sind einige Athletinnen urlaubsbedingt verhindert, sodass mit einer erheblich geschwächten Besetzung gelaufen werden müsste. Jetzt wurde der Zeitplan geändert, aber eine Korrektur ist nicht mehr möglich.
Fazit: Medaillen bei Beiden nicht ganz ausgeschlossen, aber wir wollen mal lieber auf dem Teppich und bescheiden bleiben. Platzierungschancen (bis Platz 8) bestehen allemal. Zeitnahe Ergebnismitteilungen sind oben auf der Laufzeile ab Samstag um 16 Uhr zu erwarten.