
Die letzte große Veranstaltung des LVR in der Sommersaison ist die Team-Rheinlandmeisterschaft Ende September. Dieses heuer in Mayen ausgetragene Sportfest war im Vergleich zu den Vorjahren etwas anders. Der bisherige Name DMM (resp. DAMM/DJMM/DSMM) war abgeschafft, die auch jetzt altersklassenbezogenen Wettkämpfe waren „gemischt“, das heißt, es kam jeweils ein männlicher und ein weiblicher Athlet(in) in die Wertung. Staffeln wurden ebenfalls unter Einbeziehung beider Geschlechter durchgeführt. Auch die Kinder-Leichtathletik war beteiligt: Jeder Landkreis konnte ein U12-Team ins Rennen schicken. Damit ist diese Veranstaltung quasi die einzige im Rheinland verbliebene, in der noch KILA für die Altersklasse U12 angeboten wird. Das verwundert wenig, ist doch bei der Vorgängerversion dieses groß angelegten Sportfests, der DMM, immer eine „alternative DSMM“ für ebendiese Altersklasse im Programm gewesen: Somit war der LVR damals ein Vorreiter der KILA, heute hält er damit das Fähnchen bei der mittlerweile nicht mehr üblichen U12-KILA aufrecht.
Auf dem Weg zur neuen Bestzeit: Andreas Freidhof vom VfB Wissen
Beginnen wir denn auch gleich bei den Jüngsten: Traditionell kommt der Kreis Altenkirchen seiner Aufgabe nach, für die Rheinlandmeisterschaft eine Kindermannschaft zusammenzustellen. Auch diesmal waren die zehn kleinen Athleten (ein Junge aus Herdorf, zwei Mädchen aus Betzdorf, zwei Jungen aus Wissen, fünf Jungen aus Hamm und Niederhausen) sehr erfolgreich und konnten den zweiten Platz hinter den Gastgebern aus Mayen-Koblenz sichern. Acht Teams waren am Start, der Veranstalter hatte sich 15 gewünscht. Beste Einzelleistungen aus Sicht unseres LA-Kreises, sofern überhaupt messbar, waren die 39,50m im Schlagballwurf von Jonas Fuhrmann und die 1,25m von Elias Schmitt im Scherhochsprung. Das Team wurde betreut von Bärbel Fuhrmann und Jutta Wagner. Alle anderen Teams wurden von den in großer Anzahl mitgereisten Trainern und Betreuern gemeinsam gecoacht.
Ein Mix-Team stellte die U14 von der LG Sieg auf. In einem überlegen geführten Wettkampf ließen die Jungen und Mädchen zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran aufkommen, dass sie das Rennen nach Hause fahren würden. Am Ende hatten sie mit 53 Punkten die Nase vorn, die Verfolger lagen zwischen 30 und 39 Punkten. Unter den Athleten drei Wissener Mädchen: Lea-Sophie Herzog, Hannah Sophie Huhn und Franca Löhr.
Aufgrund der zu hohen Belastung für die Wissener U16-Mädchen, die soeben noch beim JtfO-Bundesfinale in Berlin angetreten waren, konnte für diese Altersklasse kein schlagfertiges Team nominiert werden, sodass die LG Sieg hier verzichtete. Es gewann die Mannschaft der LG Rhein-Wied I in sehr starker Besetzung.
Im kombinierten Team U18/U20 siegte ebenfalls die LG Rhein-Wied. Am Start waren hier die national erfolgreichen Athleten wie Roger Gurski, Sophia Junk, Maren Wilms und Sophia Hübner. Die LG Sieg, unter anderem mit Constantin Wagner, Oliver Weber und Andreas Freidhof, verbuchte immerhin den dritten Rang. Persönliche Bestwerte gab es für Oliver im Speerwurf (49,95m), Constantin über 3000m (10:35,30) und Andreas im 400m-Lauf (52,90s).
Chancenlos war die LG Sieg (ohne Wissener Beteiligung) im Zweikampf der Hauptklasse gegen die LG Rhein-Wied. In allen 15 Einzelwertungen hatten die Athleten aus Andernach und Neuwied die Nase vorn. Somit stand es am Ende 75:42 (LG Sieg ohne Wertung im 400m-Lauf der Frauen).
Alles in allem war das ein guter Ansatzpunkt für neue, alternative Wettkampfformen auf Team-Ebene. Unsicherheiten gab es bisweilen in der Auswertung, die bisher noch nicht genormt ist. Auch das Problem, wie gemischte Staffeln aufgestellt werden sollten, scheint noch nicht zufriedenstellend gelöst. Auch die Abkehr von der bisher praktizierten Mehrkampfpunktetabelle ist sicher nicht nach jedermanns Geschmack. Aber noch ist das letzte Wort hier sicher nicht gesprochen.