RM Vierkampf in Koblenz – Teamsieg dank VfB

Fest in der Hand der LG Sieg war die Teamwertung Vierkampf bei den Mädchen der U16 in Koblenz. Mit fünf Wissener Mädchen, von denen vier in die Wertung kamen, und einer Herdorfer Athletin war dieser Wettbewerb stark von unserem Verein geprägt.

Wird immer besser: Katharina Weller, Sechste in der Gesamtwertung W15

Hallenwettbewerbe stehen im Rheinland nicht hoch im Kurs. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt in der gesamten Region nicht eine Halle, die sich für offizielle Wettkämpfe eignet, und auch die Trainingsqualität ist in den hiesigen Schulturnhallen meist stark eingeschränkt. Der LVR hilft sich mit der Beteiligung an einer Meisterschaft in Ludwigshafen für die Hauptklasse und die Jugendlichen U20 und U18 sowie einer jährlichen Vierkampfmeisterschaft der U16 in der großen Mehrzweckhalle in Koblenz-Oberwerth. Hier sind die Bedingungen aber nur im Weitsprung wirklich wettkampfgerecht (die Halle verfügt über einen langen Sprungschlauch mit Anlaufbahn). 50m-Lauf (in dieser Altersklasse unüblich), Hochsprung und Kugelstoß finden auf Parkettboden statt. So muss ein jeder das Beste daraus machen; vielleicht wird ja irgendwann das seit Jahren verfolgte Projekt einer Leichtathletik-Halle in Neuwied auch mal realisiert.

Am Start knapp 100 Leichtathleten, davon fünf Jungen und sechs Mädchen aus der LG Sieg. Der VfB stellte mit 5 Sportlern davon das größte Aufgebot, dazu kamen vier aus Betzdorf und zwei aus Herdorf. In der Altersklasse W15 waren neben unseren drei Mädchen zahlreiche weitere hochkarätige Athletinnen am Start, davon neben Lea Lemke drei weitere DM-erprobte Mehrkämpferinnen, die sich alle eine Chance auf den Gesamtsieg ausrechneten. Der erste Wettbewerb ging vielversprechend los: Lea stellte mit 1,58m eine neue persönliche Hallenbestleistung auf, aber zwei hielten gegen: auch Sarah Gilles und Jolina Krämer meisterten diese Höhe. Da half es wenig, dass von diesen Lea stilistisch am meisten überzeugte und als einzige die 1,62 nur hauchdünn riss. Lena Brunnhübner aus Brey hingegen patzte mit Schersprungtechnik und verabschiedete sich mit 1,42m vorerst aus dem Favoritenkreis, einer Höhe, die für die meisten anderen Teilnehmerinnen (und Teilnehmer!) unerreichbar war. Franka Hassel hingegen, bisher nicht die erklärte Hochspringerin, verbesserte ihre Bestleistung um 10 Zentimeter auf ebendiese Höhe und die dritte Wissenerin, Katharina Weller, kam sogar auf 1,46m.

In den anschließenden Wettbewerben Sprint und Kugelstoß meldete sich Lena Brunnhübner eindrucksvoll zurück und gewann mit großem Abstand. Hier konnte Lea nicht ganz die Form der letzten Monate aufbieten, platzierte sich dennoch weit vorne im Feld. Noch besser machte es Franka, die in beiden Disziplinen knapp vor Lea lag. Kathi verbesserte sich enorm und deutete damit an, dass sie künftig eine ernstzunehmende Konkurrentin in der Siebenkampf-Spitze sein wird. Die nach dem dritten Bewerb bereits in Führung liegende Lena sicherte sich schließlich mit einer Weite von 5,21m im Weitsprung den Titel (2108 Punkte) vor Sarah Gilles (2088) und Jolina Krämer (2048), die beide ebenfalls weit mehr als fünf Meter sprangen. In dieser Spezialdisziplin aller unserer Wissener Mädchen gab es diesmal nicht so viel zu holen. Mit Werten von zwischen 4,70 und 4,88 blieben alle drei unter ihren Möglichkeiten. Am Ende sprangen die Plätze 4 (Lea, 2004 Punkte), 5 (Franka, 1918) und 6 (Kathi, 1896) heraus.

In der W14 waren neben der Hochsprungspezialistin Mira Schlosser (DJK Herdorf) noch Franca Löhr und die hochstartende Hannah Huhn (beide VfB Wissen) am Start. Mira konnte sich dank einer neuerlichen Verbesserung beim Hochsprung (1,58m) und einer erstaunlichen Steigerung im Kugelstoß den Bronzeplatz sichern (1893 Punkte), Hannah verbesserte sich in allen vier Disziplinen und ließ mit 4,60m im Weitsprung aufhorchen. Sie wurde Siebte (1739). Franca kam auf den 18. Platz (1530), bei 30 gewerteten Teilnehmerinnen durchaus eine respektable Leistung. Sie überzeugte in Sprint und Weitsprung, konnte aber die im Training gezeigten Fortschritte in Hochsprung und Kugelstoß nicht ganz umsetzen. Immerhin sicherte sie das Mannschaftsergebnis nach hinten ab: Selbst wenn unsere Beste ausgefallen wäre, hätte ihre Leistung noch für den Mannschaftstitel ausgereicht. Denn das Team gewann mit 9450 Punkten und dem haushohen Vorsprung von 660 Punkten gegenüber dem zweitplatzierten TuS Brey.

In der Klasse MJU16/M14 waren nach dem krankheitsbedingten Ausfall des Mitfavoriten Lucas Schuhen (DJK Betzdorf) noch fünf LG Sieg-Athleten dabei. Jeder von ihnen konnte sich in einzelnen Disziplinen auszeichnen, aber in der Summe des Mehrkampfs reichte es nicht für ganz vorn. Am besten schnitt Fabrizio Mühlon ab, der Sechster wurde. Die Mannschaft kam auf den fünften Platz.

Bei der Rundenstaffel, einer (ganz im Gegensatz zu unseren Hallencups) wenig beliebten Disziplin der Koblenzer Meisterschaft, hatten unsere Mädchen gegen den TuS Roland Brey nicht viel zuzusetzen und wurden etwas glücklich Zweite. Auch die Jungen kamen auf den zweiten Platz.