
Bei “Jugend trainiert für Olympia” haben die Schülerinnen U14 (Schuldeutsch: WK IV Mä) des Kopernikus-Gymnasiums das Leichtathletik-Landesfinale souverän gewonnen.
Nach der “Erfolgsgeschichte” des letzten Jahres (s. Bericht vom 19.7.2012) trat die Mannschaft des Wissener Gymnasiums auch dieses Jahr zum Mannschaftswettkampf an. Nachdem sich vor Beginn der Veranstaltungsserie aufgrund der vielen Wettkämpfe auf Vereinsebene die Begeisterung zur Teilnahme noch etwas in Grenzen gehalten hatte, kam mit dem Gewinn des Vorentscheids in Montabaur, der unter ungünstigen Umständen eingefahren wurde, die Stimmung voll in Fahrt, und nach der mit großem Abstand gewonnenen Regionalentscheidung in Koblenz triumphierte das ausschließlich mit VfB-Akteurinnen besetzte Team schließlich beim Rheinland-Pfalz-Endkampf in Konz am heutigen Donnerstag.
Zum ersten Termin hatte Studiendirektor Thomas Heck eine Mannschaft für die Regionalausscheidung in Montabaur gemeldet. Bis kurz vor diesem Datum war noch unklar, ob eine Teilnahme überhaupt möglich war, denn am selben Tag fand das renommierte Mini-Internationale in Koblenz statt, zu dem einige unserer allerbesten Athletinnen gemeldet waren. Es gelang aber schließlich doch, eine gute Truppe zusammenzustellen, die das Spektrum der unterschiedlichen Disziplinen ausreichend abdecken konnte. Auf einen Tagessieg wurde nicht spekuliert; die Qualifikation für die nächste Runde schien aber möglich. In Begleitung der Betreuer Andreas Schädle (Sportlehrer am Gymnasium) und Paul-Phillip Uhlemann (VfB Wissen) kam das zudem durch Krankheitsausfälle ersatzgeschwächte Team auf achtbare Ergebnisse in den Disziplinen 50m, Weit, Hoch und Ball, meist jedoch ohne neue persönliche Bestleistungen. Zu diesem Zeitpunkt stand die Mannschaft dann doch überraschend auf dem ersten Platz und konnte gelassen den Abschlussbewerben 800m-Lauf und 4x50m-Staffel entgegen sehen. Kurz vor dem 800m-Start fiel noch eine der beiden Läuferinnen wegen akuter Erkrankung aus; eine Ersatzläuferin war nicht vorgesehen und konnte wegen fehlender Kapazitäten auch nicht mehr nachnominiert werden. So oblag es allein der einzigen gegenüber 2012 neu ins Team hinzugekommenen Schülerin Clara Schmidt, in dieser Disziplin Punkte für das Wissener Team zu sammeln, und das löste sie mit Bravour. Sie blieb im Bereich ihrer Bestleistung um 2:49 min und hielt trotz der durch die fehlende zweite Läuferin liegen gelassenen 400 Punkte die Mannschaft auf Qualifikationskurs. In der abschließenden Staffel konnte in der Besetzung Sarina Lautner – Lea Lemke – Franka Hassel – Franziska Arndt eine neue Bestzeit aufgestellt werden. Damit siegten die Mädchen in der Gesamtabrechnung doch noch mit 4935 und damit mehr als 200 Punkten Vorsprung vor der gastgebenden Anne-Frank-Realschule und qualifizierten sich für den Regionalentscheid in Koblenz.
In Koblenz trat eine in jeder Hinsicht stärker besetzte Mannschaft an. Sie musste lediglich mit Franziska Arndt (Krankheit) auf eine Leistungsträgerin verzichten. Auch der Betreuerstab wurde mit den Stammtrainern Thomas Heck (Schule) und Kornelia Blanke (Verein) spürbar aufgerüstet. Mit neuen Bestzeiten im 50m-Sprint, soliden Ergebnissen in Weitsprung, Ballwurf und über 800 Meter und vergleichsweise etwas schwächeren Hochsprungleistungen ließen die Mädchen nichts anbrennen und führten vom ersten Wettkampf die Ergebnislisten an. Im Staffelfinale setzten sie noch einmal einen Akzent: Mit 28,69s legte die erste Staffel eine Traumzeit hin und auch die “zweite” Staffel zeigte mit 29,66s ein sehr gutes Ergebnis. Die Schülerinnen setzten sich trotz des Altersunterschieds – die VfB-Mädchen sind meist Jahrgang 2001, die meisten anderen Teilnehmerinnen Jahrgang 2000 – mit einer Punktzahl von 5601 und einem Abstand von fast 300 Punkten auf das zweitplatzierte Cusanus-Gymnasium Koblenz durch und erreichte so als punktbeste Mannschaft das Landesfinale in Konz.
Die Eröffnung des Finales von Konz ging trotz nomineller Bestbesetzung erst einmal gründlich daneben. Wegen der erwarteten Mittagshitze, die dann doch nicht eintrat, war der 800m-Lauf, üblicherweise gegen Ende jeder Veranstaltung durchgeführt, vorgezogen worden. Unsere Mädchen, noch gar nicht richtig warmgelaufen, spulten zwar gewohnt routiniert ihre zwei Runden ab, die Zeiten waren jedoch nicht zufriedenstellend: Jeweils 10 Sekunden blieben Celina Harzer, Hannah Wagner und Clara Schmidt über ihrer Bestleistung. Auch mit dem 200g-Ball gelang Lea Lemke nicht der ganz große Wurf: Mit 42 Metern blieb sie bei dem rutschigen Grasboden weit unter ihren Möglichkeiten. Danach kamen die Mädchen aber wieder groß in Fahrt (“Ab geht die Luzy”) und alles lief wie am Schnürchen: Eine kleine Schwäche der im Hochsprung favorisierten Nele Schneider (1,32m) konterte Franziska Arndt mit der persönlichen Bestmarke von 1,40m, Nele wiederum überzeugte im Weitsprung (5,02m) und im 50m-Sprint, wo sie knapp hinter Celina blieb. Im abschließenden 4x50m-Staffelrennen zeigten die zuletzt noch eingeschobenen Sprint- und Staffel-Trainingseinheiten Wirkung: Mit einer Zeit von 28,39s verbesserte die Staffel 1 abermals ihre zuvor aufgestellte Traumzeit von 28,69s (Lautner – Lemke – Harzer – Arndt) und auch die zweite Staffel lief mit 29,03s eine hervorragende Zeit (Weller – Hassel – Dietershagen – Wagner). Am Ende stand mit 5600 fast dieselbe Punktzahl wie beim Regionalentscheid zu Buche. Die Wissener Mädchen verwiesen damit die Athletinnen aus Trier (5364), Zweibrücken (5349), Meisenheim (5343) und Alzey (5294) unerwartet deutlich auf die Plätze bei insgesamt 11 teilnehmenden Mannschaften.
Die besten Einzelleistungen der drei Wettkampftage:
Lea Lemke Weit (4,44m), Ballwurf (46,00m)
Nele Schneider 50m (7,44s), Hoch (1,36m), Weit (5,02m)
Katharina Weller Hoch (1,28m)
Celina Harzer 50m (7,30s), 800m (2:36,29min)
Sarina Lautner 50m (7,62s), Ballwurf (33,00m)
Franziska Arndt Hoch (1,40m), Weit (4,55m)
Franka Hassel 50m (7,4*s), Weit (4,28m), Hoch (1,24m), Ballwurf (32,00m)
Hannah Wagner 800m (2:46,70min)
Hannah Dietershagen Weit (4,10m), Ball (33,00m)
Clara Schmidt 800m (2:49,0*min)
4x50m Staffel 1: 28,39s Staffel 2: 29,03s