
Das Jahr 2018 scheint aus VfB-Sicht auch durch den Abschied von verdienten Mitgliedern gekennzeichnet zu sein. Nach Ted Steilen, Werner Ferfort und Friedel Steinhauer haben wir nun die mehr als traurige Pflicht, den Tod unseres ehemaligen Vorsitzenden Rolf Voigtländer zu vermelden. Er verstarb am 4.Juni wenige Tage nach seinem 71.Geburtstag in Hennef.
Rolf stammte ursprünglich aus Dresden, wo er als Fußballer für den SC Rotation Dresden in der Bezirks- und Landesliga aktiv gewesen war. Wie so viele Neubürger (und auch etliche VfB-Spieler dieser Jahre) kam er 1990 nach Wissen, wurde schnell zum treuen Besucher im Dr.Grosse-Siegstadion und schon 1991 auch Mitglied im VfB. Dabei blieb es bis zum Dezember 1998, als nach Bewältigung der größten Krise der Vereinsgeschichte ein neuer Vorstand gesucht wurde.
Mit dem Abschluss des Vergleichsverfahrens war der Weg frei zur Mitgliederversammlung, die am 19.Dezember 1998 nach vier Jahren Pause endlich wieder einen neuen, ordentlichen Vorstand wählen konnte. Im Zuge der Bemühungen um den Vergleich hatte sich bereits eine rund zehnköpfige Gruppe aus altgedienten VfBern und neu hinzugekommenen Helfern gefunden, die nun den Kern des neuen Vorstandsteams bildete. Für ausnahmslos alle Funktionen fanden sich schnell geeignete Kandidaten, nur den Posten des 1.Vorsitzenden wollte keiner der Personen übernehmen.
Bei einem Treffen im Vorfeld der Versammlung war auch Rolf Voigtländer dabei, der sein Interesse an der Mitarbeit signalisiert hatte. Als er sein Unverständnis darüber äußerte, dass niemand als Vorsitzender zur Verfügung stand, wurde er gefragt, ob er selbst denn dazu bereit sei – und er sagte spontan zu. So wurde ein Sachse im 85. Jahr des Vereins sein insgesamt zehnter Vorsitzender. Der Mut, sich als „unbeschriebenes Blatt“ den Mitgliedern zur Wahl zu stellen, fand allgemein Anerkennung und wurde mit dem einstimmigen Votum der Versammlung und auch den vier Wiederwahlen in den Folgejahren belohnt.
Wie sich in den folgenden zehn Jahren zeigen sollte, trafen die Mitglieder mit Rolf Voigtländer eine ausgesprochen gute Wahl. Sein Motto „Wir wollen solide Arbeit leisten“ war kein leeres Versprechen. Er agierte mit großem Engagement und in bestem Einvernehmen mit den anderen Mitgliedern des Vorstands, ohne sich jemals in den Vordergrund zu spielen. Als es Rolf 2008 aus privaten Gründen nach Hennef zog, näherte sich seine Amtszeit dem Ende. Auf der Jahreshauptversammlung im März 2009 übergab er den Vorsitz an Hans Buck.
Umso bestürzter waren wir, Anfang Juni von seinem Tod zu erfahren. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen in Hennef und in Dresden, unser Dank und unsere Anerkennung einem Menschen, der dem VfB in schwierigen Zeiten mit großem persönlichen Einsatz geholfen hat. Auch wenn sich Rolf trotz seines Amtes nie in die „erste Reihe“ drängte, wissen alle, die im Vorstand mit ihm zusammenarbeiteten, welche Verdienste er sich in seinem zehn VfB-Jahren erworben hat. Danke, Rolf !