Starke Leistung ohne Lohn: VfB verliert Heimspiel gegen Ahrweiler mit 1:2

Auch im fünften Spiel in Serie blieb die Rheinlandliga-Mannschaft des VfB sieglos, dennoch war der Auftritt des ersatzgeschwächten Teams gegen den Tabellenführer BC Ahrweiler aller Ehren wert. Auch ein Dreier war vor 210 Zuschauern auf dem Rasenplatz im Dr.Grosse-Siegstadion greifbar. Am Ende aber stand man nach einem packenden Spiel trotz engagierter Leistung mit leeren Händen da.

Justus Stühn, Paul Christian und Julian Wienold – geballte Qualität in der VfB-Defensive.

Die Ausfälle der Stammkräfte Steven Winzenburg, Philipp Weber, Yannick Tsannang, Tom Pirsljin und Tim Leidig schienen sich vor allen Dingen in der Anfangsphase bemerkbar zu machen, denn die Gäste von der Ahr hatten den besseren Start und dominierten die ersten Minuten klar. So kam das Gegentor  nicht ganz unerwartet. Ein abgefälschter Schuß landete am rechten Pfosten, ABC-Torjäger Porca war zur Stelle und staubte zum 0:1 (8.) ab.

Furkan Cifci und Till Niedergesäß (ganz rechts).

Erst nach und nach befreite sich die VfB-Elf vom Druck der Gäste, und nach rund 20 Minuten wurde das Spiel offener und die Torszenen verlagerten sich auf die andere Seite. Nachdem Julian Wienold bei seiner Riesenchance (28.) noch gescheitert war, machte es Elvin Tricic kurz vor dem Pausenpfiff besser. Perfekt von Max Ebach bedient, ließ er seinen Bewacher stehen und lupfte den Ball aus 20 Metern über den hinauseilenden Torwart hinweg zum 1:1 (45.) ins Netz.

Viele Jäger sind des Hasen Tod – aber einmal entwischte Elvin Tricic allen Bewachern.

Der Gleichstand zur Pause war leistungsgerecht, und auch danach nutzte der VfB den Schwung des ersten Abschnitts und erspielte sich nicht nur eine optische Überlegenheit, sondern auch gute Chancen. Dabei stand zweimal Max Ebach im Mittelpunkt: Zunächst strich sein Schrägschuß haarscharf am rechten Torwinkel vorbei (55.), dann stürmte er gemeinsam mit Elvin Tricic nach vorn. Dessen Querpass wollte er aus fünf Metern einschieben, wurde aber vom verfolgenden Abwehrspieler unsanft am Abschluß gehindert. Ein Elfmeter wäre (siehe Foto unten) hier durchaus möglich gewesen, doch der gute Schiedsrichter Jan Lehmann hatte die Szene anders bewertet.

In dieser Szene beim Stand von 1:1 hatten die Gäste großes Glück, dass es keinen Elfmeter gab.

Und dann fiel, in dieser Wissener Drangphase recht überraschend, doch das 1:2 (63.) für Ahrweiler. Den ersten gefährlichen Konter im zweiten Abschnitt schloß Gästestürmer Lars Bohm mit einem eher harmlosen Schrägschuß ab, der VfB-Keeper Philipp Klappert durch die Finger und über die Linie rutschte. Angesichts der Punkte, die “Klappo” seinem Team im Laufe der Saison durch tolle Paraden bereits sicherte, steht ihm dieser Fauxpas auch einmal zu.

Felix Arndt im Laufduell mit Carsten Thelen.

Das VfB-Team zeigte Wirkung und brauchte zehn Minuten, um sich vom Schock zu erholen. Zwar gab es danach eine Schlußoffensive und auch noch einige Male Getümmel im Ahrweiler Strafraum, doch die klareren Chancen gegen die notgedrungen weit aufgerückte VfB-Abwehr hatten nun die Gäste bei ihren schnellen Kontern. Ein Tor fiel aber nicht mehr und es blieb beim bitteren und angesichts des Zustandekommens sehr unglücklichen 1:2.

Die Schlußphase brachte noch einmal turbulente Szenen im ABC-Strafraum (hier mit Paul Christian), aber nicht den ersehnten Ausgleich. 

Erfreulicher Nebenaspekt war das tolle Debüt des 18-jährigen Tom Zehler aus dem jüngeren Jahrgang unserer A-Jugend, der nach 70 Minuten für den angeschlagen ins Spiel gegangenen Julian Wienold auf das Feld kam und seine Sache ganz ausgezeichnet machte. Am kommenden Samstag geht es für die VfB-Elf in die Südeifel zum FC Bitburg. Zwar sind durch die jüngsten Punktverluste die Perspektiven auf die beiden führenden Ränge in weite Ferne gerückt. Der dritte Platz ist angesichts der Nachholspiele aber weiterhin ein realistisches Ziel – und auch diese Platzierung wäre ein Riesenerfolg für das junge Team.

Tom Zehler (rechts) bei seinem ersten Einsatz im Seniorenbereich.

Die VfB-Aufstellung gegen Ahrweiler: Philipp Klappert, Mario Weitershagen, Paul Christian, Till Niedergesäß, Justus Stühn (87. Jona Heck), Julian Wienold (71. Tom Zehler), Lukas Becher, Max Ebach, Emre Bayram (67. Furkan Cifci), Felix Arndt, Elvin Tricic.

(c) Fotos: Annika Deger-Schwan. Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.